Beyond - 2 Souls

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      Beyond - 2 Souls

      Gerade flimmert der Abspann von Beyond über mein TV Gerät und ich bin hin und hergerissen.
      Beyond ist eine Medaille mit zweit Seiten. Auf der glänzenden Seite steht klar die Präsentation und die erste Hälfte der Geschichte, sowie Grafik und Musik.
      Die andere Seite ist steht da die Degradierung des Spielers zu einem hirnlosen Knöpfchendrücker und grobe Storyschnitzer , die später im Spiel einsetzen und meinen Spielspass deutlich gesenkt haben.





      Beyond erzählt die Geschichte des Mädchesn Jodie, dass seit ihrer Geburt von einer, für andere nicht warnehmbaren, Seele begleitet wird. Wobei begleitet nur die halbe Wahrheit ist, da das Wort auch die Möglichkeit einer Trennung impliziert. Diese gibt es jedoch für die beiden nicht, sie sind aneinander gebunden und so ist Aiden, so wird das geisterhafte Wesen von Jodie gennant, für sie Fluch und Segen zugleich.

      Aiden kann Jodie auf unterschiedlichste Art und Weise helfen. Da er unsichtbar ist, kann man ihn perfekt als Späher einsetzen. Zudem , kann er bestimmte Gegner ausschalten, übernehmen und steuern oder Erinnerungen aus Leichen oder Gegenstände extrahieren und sie an Jodie, per nicht-materieller Verbindung zwischen ihnen, senden. Außerdem ist es Aiden Möglich mit Gegenständen zu agieren. Das heißt, er kann Gegenstände bewegen und Signale, wie etwa von Radio oder TV, stören.
      Per Dreieckstaste wechselt man fließend zwischen Jodie und Aiden um (wahlweise auch mit einem 2. Spieler, der dann nur Aiden steuert) zusammenzuarbeiten.
      Als Geist kann Aiden auch durch Mauern fliegen oder an hochgelegene Orte schweben, was Jodie nicht nur einmal weiterhilft.



      Zudem ist Jodie durch Aiden niemals alleine. Man kann ihre Beziehung mit der von Geschwistern vergleichen. Sie unterstützen einander, doch gibt es , wie bei Bruder und Schwester auch Streit.
      Dass Jodie nie alleine sein kann, ist auch der Fluch an der Verkettung aneinander. Eine Beziehung ? So gut wie unmöglich. Freunde ? Werden von Aiden und seiner Kraft abgeschreckt. Denn obwohl Aiden unsichtbar ist, so sind werden seine Aktionen dennoch von anderen Menschen bemerkt bzw. sie sind das Ziel eben seiner Wut.
      Aiden besitzt nämlich seinen eigenen Willen und hat auch zeigt auch durch Aktionen seine Emotionen.
      Das überwiegende Gefühl , dass Aiden zur Schau stellt, ist sicher die Wut des übervorsorglichen Geists. Besonders dann wenn jemand Jodie wehtun will. Dabei unterscheidet er nicht ob sie jemand mit Schnee einreiben will oder eine Pistole an ihren Kopf hält.

      Julie ist zwar der dominante Teil des ungleichen Paares, wenn sie Aiden jedoch etwas gegen seinen Willen befehlen will, kostet das Umstimmen Aidens Jodie eine Menge Kraft und verursacht starke Schmerzen. Weshalb sie dieses Mittel nur sehr selten einsetzen kann.

      Die Folge ist , dass Aiden zwar der Grund ist, warum nie allein ist aber auch zugleich der Grund warum sie außer Aiden keine Freunde besitzt.

      Natürlich merken ihre Eltern recht früh, dass etwas mit dem Mädchen etwas nicht stimmt und als sie sich nicht mehr zu helfen wissen, geben sie in die Obhut von Nathan Dawkins, einem DARPA (Forschungsabteilung des US Verteidigungsministeriums) Forscher, der übernatürliche Phänomene erforscht. Im Laufe des Spieles wird Jodie von der CIA rekrutiert. Beyond erzählt nach und nach , in einer anachronen Kapitelreihenfolge, die Geschichte von Jodie und Aiden. Erklärt ihre schwierige Beziehung zueinander und wie Jolie versucht ihren Platz auf dieser Welt, trotz ihrer Gabe, zu finden.



      Warum die Kapitelabfolge jedoch nicht chronologisch erzählt wird, ist für mich ein Rätsel. Ja, es wird am Ende des Spiels aufgeklärt, allerdings weiß ich nicht warum QD dieses stilistische Mittel gewählt hat, denn es bereicht die Story in keinster Weise. Denn alle wichtigen Fragen werden am Ende des Spiels aufgeklärt und genau diese 2 Kapitel befinden sich auch auf der Zeitleiste ganz am Ende. Es folgt also kein Aha Effekt auf Grund der zeitlichen Vermischung der Kapitel, sondern eher etwas Verwirrung. Der einizige Grund , den ich mir vorstellen kann, ist der , dass QD etwas mehr Abwechslung in das Spiel bringen wollte, da die ersten Kapitel sehr storylastig , die letzten dafür sehr actionlastig sind. Ich für meinen Teil hätte es besser gefunden, wenn man Jodie nach und nach aufwachsen sieht und mit ihr wächst. Statt dessen gibt es eine Menge Zeitsprünge, die recht große Lücken reißen.

      Ich fand besonders die ersten Kapitel , also die frühen Kinderjahre bis hin zum Eintritt in die CIA , sowie das Kapitel "Obdachlos" enorm stark. Gerade in diesen Kapiteln erfahren wir sehr viel über die Beziehung von Jodie und Aiden und die Geschichte kann sich frei entfalten. Die ganzen CIA Kapitel sind sehr stark actionorientiert und drosseln die Geschichte erheblich und können erzählerisch kaum überzeugen. Die einzige Ausnahme ist das brilliante Ende des Kapitels "Die Mission".



      Eine Frage , die sich jeder Kaufunentschiedene von Beyond stellen sollte, ist : Was macht für mich ein gutes Spiel aus? Falls ein spannendes und abwechslungsreiches Gameplay ganz oben auf der Liste stehen sollte, sollte zumindest die Demo probespielen, denn es besteht zu einem hohen Prozentsatz die Gefahr, dass Beyond entäuschen wird.

      Denn das Gameplay ist ganz klar ein riesiger Schwachpunkt des Spiels. Und das sage ich als großer Fan von Heavy Rain und (vom Ende abgesehen) Fahrenheit. Die beiden Spiele verstanden es, den Spieler durch das Nachahmen der Spielfigurbewegungen, mit den Sticks oder Move, den Spieler in das Spielerlebnis miteinzubinden und dadurch eine Verbindung zur Figur herzustellen. Ich fand diese Steuerung damals enorm innovativ. Es fühlte sich "echter" an, wenn man einen Tür griff dreht und dazu den Stick genauso drehen musste, um die Tür zu öffnen. Warum QD davon wieder Abstand genommen hat , ist mir unbegreiflich und ich finde es sehr schade.

      Bei Beyond werden die Interaktionsmöglichkeiten per Punkte angezeigt und die Figur führt die dazugehörige Aktion aus, indem er den rechten Stick in die Richtung des Punkts bewegt. Dies kann jedoch auch zu ungewollten Aktionen führen, da es durchaus vorkommen kann das Punkte nah nebeneinander liegen und man so raten muss, welcher Punkt denn nun "oben" ist und welcher "rechts".

      Aktionszenen sind wieder Quick Time Event Orgien. Dieses mal wird jedoch nicht direkt angezeigt, was gedrückt werden muss, sondern man muss anhand von Jodies Bewegungen erahnen, welche Taste betätigt werden soll. Jedoch sind die Aktionsequenzen manchmal, trotz Zeitlupe vor jeder Eingabe, so dynamisch und Kamerawinkel manchmal so unglücklich gewählt , dass man oft nicht erkennt in welche Richtung sich Jodie bewegt oder ob sie nun zuschlägt oder blocken will. Ich habe etwa nach gut 2/3 einigermaßen erkennen können, was Jodie vorhat. Was nicht weiter schlimm war, denn Quantic Dreams hat die Möglichkeit eines Game Overs komplett gestrichen.

      Man kann bei Kämpfen oder Actionenszenen nicht sterben. NIE. NIMMER. Egal was man tut. Egal ob man überhaupt etwas tut. Man könnte praktisch seinem Hund das Pad in die Pfoten drücken und es würde keinen Unterschied machen. Wenn man einem Spieler nun sagt: "Hey ist eigentlich egal was du machst, das Spiel spielt sich eh von allein", ist das sehr demotivierend und es erstickt die Spannung, die eigentlich durch solche Sequenzen aufgebaut werden soll, komplett.
      Der Spieler wird dadurch entthront und ihm wird auch das Gefühl entzogen, etwas gut oder schlecht gemacht zu haben, weil es eh keinen Unterschied machen würde.

      Denn das klassische "Game Over" ist viel mehr als ein Spannungskreirer. Es ist zugleich ein Belohnungs- und Motivationseffekt der in diesem Spiel (sieht man mal von den Trophies ab) komplett entfällt.

      Regiesseur Gage hatte in einem Interview dazu gesagt, dass das Streichen des Game Overs deshalb gemacht wurde, weil sich ein Game Over nicht als Niederlage des Spielers, sondern als die des Spieledesigners anfühle. Gut, dank Quantic Dreams können nun beide Parteien in Ruhe schlafen. Die Designer haben ein ruhiges Gewissen. Die Spieler ein schnarchiges Gameplay. :)


      Ellen Page ist einfach brilliant! Rotzfrech, fragil und doch bestimmend. Jodie ist klasse geschrieben und die Beziehung mit Aiden ist grandios dargestellt. Authentisch, liebenswert , ganz ganz toll. Ich kann nicht genug über sie schwärmen. ♥ :D

      Willem Daffoe zwar nicht ganz so überragend wie Ellen Page aber dennoch sehr sehr gutes Portrait eines Ersatzvaters. Seine Mimik und Gestik wurden sehr gut mit dem MoCa eingefangen und besonders in den ersten Kapiteln wusste Nathan zu überzeugen.



      Noch hervorzuheben sind Cole Freeman (ist das eine kleine Anspielung auf Half Life ?^^) und der obdachlose Stan stechen heraus.





      Zweifellos ist die Präsentation von Beyond bombastisch. Explosionen waren noch nie so realistisch, die Landschaften und Wettereffekte (SCHNEEFALL!) sind wunderschön und detailliert. Wenn Jodie ein Galakleid trägt, schmiegt sich der Stoff an ihren Körper. Das Facial Motion Capturing ist wohl, zusammen mit The Last of Us, das beste, dass diese Technik je hervorgebracht hat. Fältchen werden perfekt bei jedem (seltenen) Lächeln und jedem gesprochenen Wort sichtbar. Lippen werden im Laufe einer Szene nach und nach durch die Kälte blau gefärbt. Auch die Augenpartie ist enorm realistisch animiert worden , was sich enorm gut auf die Authenzität der dargestellten Gefühle auswirk.Es ist einfach wahnsinn, was Quantic Dream noch aus der alten PS ³ herausholen konnte.



      Mal unabhängig davon, sehen die Küsse in Nahaufnahme selbst in dieser Konsolengeneration noch immer aus, als ob sich 2 Fische ums fressen streiten würden :D



      Die Musik ist ebenfalls erste Sahne. Passt sich perfekt an die Spielsituation an, ist besonders in den ruhigeren Passagen sehr melancholisch und wirkt ernorm aufpeitschend wenn es richtig zur Sache geht. Der Komponist Normand Corbeil ist leider in diesem Jahr gestorben, doch mit diesem zauberhauften Soundtrack hat er noch ein ganz großes Werk hinterlassen. Klasse.





      Alles in allem ist Beyond sehr gut zu spielendes/anzusehender Spiel/Fillm oder "Interacitve Drama" wie es auf Wikipedia so schön kategorisiert wird. Wobei die Interaktivität im Vergleich zum Vorgänger Heavy Rain nochmal deutlich zurückgeschraubt wurde. Ellen Page ist sicherlich, zusammen mit der grandiosen Präsentation, der riesengroße Pluspunkt dieses Spiels. Die Story wirkt, nicht nur durch die anachronische Erzählweise , zusammengeschustert. Es gibt im Laufe des Spiels Charaktere die sich komplett und unverhofft komplett verändern. Zudem gibt es auch unnötige Längen in der Geschichte und einige Lücken darin. Dennoch bleibt die Story auf einem guten Niveau und kann in den meisten Kapiteln, besonders in Jodies Jugend überzeugen.


      Beyond Two Souls ist ein schöner Abschluss der PS3 Ära. Auch wenn ich mir bei diesem Budget und als großer Heavy Rain Fan sicherlich etwas mehr erhofft hatte.
      Mit seinem Vorgänger , The Last of Us oder BioShock Infinite , kann das Spiel leider nicht mithalten.
      Ich hatte auch bereits angefangen ein Review zu schreiben und werde es die nächsten Tage posten, da ich dir in vielen Punkten kein bisschen zustimmen kann. Habe grad nur mein Handy, weswegen sich das jetzt etwas verschiebt, aber Bioshock Infinite hat das Spiel für mich klar übertroffen und deinen Punkt mit dem "simplen Knöpfchen drücken kann ich auch nicht nachvollziehen. Nur Last Of Us fand ich dieses Jahr noch ein wenig besser.

      Dazu heute Abend mehr - ich bin jedenfalls sehr froh über die Erzählweise, wobei ich dazu ja auch schon etwas im allgemeinen Beyond Thread gepostet habe.

      Übrigens: Man kann durchaus sterben. Versaut man im letzten Kapitel die QTEs, gibt es ein Game Over Ende.

      Hunk schrieb:


      Die andere Seite ist steht da die Degradierung des Spielers zu einem hirnlosen Knöpfchendrücker und grobe Storyschnitzer , die später im Spiel einsetzen und meinen Spielspass deutlich gesenkt haben.
      Das habe ich anfangs auch gedacht und habe durch Zufall rausgefunden warum die Steuerung so gestaltet wurde.
      Bei Beyond Two Souls gibt es die Möglichkeit das ein zweiter Spieler per Android mit einsteigt und dafür bietet sich diese "Pünktchen-Steuerung" an.


      Hunk schrieb:

      Warum die Kapitelabfolge jedoch nicht chronologisch erzählt wird, ist für mich ein Rätsel. Ja, es wird am Ende des Spiels aufgeklärt, allerdings weiß ich nicht warum QD dieses stilistische Mittel gewählt hat, denn es bereicht die Story in keinster Weise. Denn alle wichtigen Fragen werden am Ende des Spiels aufgeklärt und genau diese 2 Kapitel befinden sich auch auf der Zeitleiste ganz am Ende. Es folgt also kein Aha Effekt auf Grund der zeitlichen Vermischung der Kapitel, sondern eher etwas Verwirrung. Der einizige Grund , den ich mir vorstellen kann, ist der , dass QD etwas mehr Abwechslung in das Spiel bringen wollte, da die ersten Kapitel sehr storylastig , die letzten dafür sehr actionlastig sind. Ich für meinen Teil hätte es besser gefunden, wenn man Jodie nach und nach aufwachsen sieht und mit ihr wächst. Statt dessen gibt es eine Menge Zeitsprünge, die recht große Lücken reißen.
      Gerade das fand ich als neues spannendes Spielerlebnis. Wenn Filme so gestaltet werden fragt doch auch keine warum das so ist.

      Hunk schrieb:

      Eine Frage , die sich jeder Kaufunentschiedene von Beyond stellen sollte, ist : Was macht für mich ein gutes Spiel aus? Falls ein spannendes und abwechslungsreiches Gameplay ganz oben auf der Liste stehen sollte, sollte zumindest die Demo probespielen, denn es besteht zu einem hohen Prozentsatz die Gefahr, dass Beyond entäuschen wird.
      Das ist nicht unbedingt eine neutrale Aussage finde ich denn, BTS ist kein gewöhnliches Game (genauso wenig wie die Vorgänger), es ist mMn keine Enttäuschung sondern ein völlig neues Spielerlebnis was zeigt das die Steuerung mit wenigen Befehlen auskommt. Dennoch ist es ein guter Rat sich erstmal die Demo anzusehen, die in meinem PSN Store nicht vorhanden ist???


      Hunk schrieb:

      Ellen Page ist einfach brilliant! Rotzfrech, fragil und doch bestimmend. Jodie ist klasse geschrieben und die Beziehung mit Aiden ist grandios dargestellt. Authentisch, liebenswert , ganz ganz toll. Ich kann nicht genug über sie schwärmen. ♥
      Wem sagst du das, ich bereue total das ich so wenige Filme von ihr gesehen habe Unhappy_Smiley

      Hunk schrieb:

      Willem Daffoe zwar nicht ganz so überragend wie Ellen Page aber dennoch sehr sehr gutes Portrait eines Ersatzvaters. Seine Mimik und Gestik wurden sehr gut mit dem MoCa eingefangen und besonders in den ersten Kapiteln wusste Nathan zu überzeugen.
      Ich fand die Darstellung seiner Mimik brilliant!!!


      Hunk schrieb:

      Zweifellos ist die Präsentation von Beyond bombastisch. Explosionen waren noch nie so realistisch, die Landschaften und Wettereffekte (SCHNEEFALL!) sind wunderschön und detailliert. Wenn Jodie ein Galakleid trägt, schmiegt sich der Stoff an ihren Körper. Das Facial Motion Capturing ist wohl, zusammen mit The Last of Us, das beste, dass diese Technik je hervorgebracht hat. Fältchen werden perfekt bei jedem (seltenen) Lächeln und jedem gesprochenen Wort sichtbar. Lippen werden im Laufe einer Szene nach und nach durch die Kälte blau gefärbt. Auch die Augenpartie ist enorm realistisch animiert worden , was sich enorm gut auf die Authenzität der dargestellten Gefühle auswirk.Es ist einfach wahnsinn, was Quantic Dream noch aus der alten PS ³ herausholen konnte.
      Da teile ich deine Meinung zu 100% und hätte es selber nicht besser ausdrücken können :thumbup:



      Hunk schrieb:

      Beyond Two Souls ist ein schöner Abschluss der PS3 Ära. Auch wenn ich mir bei diesem Budget und als großer Heavy Rain Fan sicherlich etwas mehr erhofft hatte.
      Mit seinem Vorgänger , The Last of Us oder BioShock Infinite , kann das Spiel leider nicht mithalten.
      Ich würde sagen das ist Geschmacksache Wink_Smiley

      Für mich ist Beyond Two Souls ein Spielerlebnis der besonderen Art.
      Greetz from Hell
      Wow, danke für das Review, Hunk!
      Habe es trotz der möglichen Spoilergefahr durchgelesen, weil ich unschlüssig war, ob das Game etwas für mich ist. Mich freut sehr, dass du das Game grafisch und vom Sound her lobst - anscheinend fährt die PS3 gegen Ende doch nochmal ein paar Geschütze auf. Aber auch deine Negativpunkte finde ich gut erklärt. Aber auch wenn ich es noch nicht direkt beurteilen kann, könnte ich mich wahrscheinlich mit manchen Negativpunkten anfreunden:

      - ich hasse seit RE4 die QTEs, daher ist mir der fehlende GameOver Screen ganz recht
      - anachrone Erzählweise finde ich schick, auch wenn sie für dich zuerst mal keinen bestimmten Plottwist auslöst (was sicherlich noch besser gewesen wäre)

      Bin aber immer noch etwas unsicher, ob es vom Gameplay her etwas für mich ist.
      Ich warte mal auf Haptisms Review, die dir ja in manchen Punkten zu widersprechen scheint ^^
      Review ist fast durch und wird heute Abend (oder morgen Abend) dann wahrscheinlich gepostet :)

      Das Gameplay ist auf jeden Fall Geschmackssache. Wem QTEs nicht so liegen, bei dem kann es durchaus sein, dass das Spiel nicht den gewünschten Effekt erzielt. Man sollte sich immer bewusst sein, dass man hier nicht direkt spielt, sondern das Geschehen durch QTEs vorantreibt. Positiv ist dabei aber auch für die QTE-Hasser, dass man die Schwierigkeit der QTEs einstellen kann, falls man merkt, dass man gar nicht zurecht kommt.

      Ich habe übrigens auch schon die Steuerung mit dem Handy getestet und finde, dass es das Gameplay als Aiden nochmal eine Spur dynamischer macht als mit dem Controller - auch wenn das Rumfliegen als Aiden durchaus seinen Spaß machen kann.

      Die Erzählweise ist ebenfalls definitiv eine Sache des Geschmacks und kann (meines Erachtens) nicht als Negativpunkt genannt werden. Viel mehr ist es neutral zu betrachten, denn in einem Spiel gab es dies SO noch nie. Mir hat es dabei geholfen, noch mehr mitzufiebern und zu rätseln, wieso es zu den Ereignissen der einzelnen Passagen kam. Und ich finde dennoch, dass es am Ende einen schönen Twist gab - sofern es als Twist zu betrachten ist.

      Aber ich schreibe schon zu viel :D Mehr dazu dann in meinem Review. :)

      @ Red

      Natürlich ist mein Review nicht ganz objektiv. Ich wollte halt aufzeigen, was mich an dem Spiel gestört hat. Wer sich dann das Review durchliest, mit diesen Makeln leben kann, der kann bedenkenlos zugreifen. Denn wie ich schon geschrieben habe: Beyond ist sicherlich erlebenswert und macht Spass.

      Zur Erzählweise: Naja neu würd ich nicht sagen. Gab ja schon einige Spiele und Filme, die genauso gehandhabt wurden u.a. auch bei Heavy Rain oder Resident Evil Revelations. Ich habe wirklich nichts gegen anachrone Erzählweise, wenn sich dadurch ein Plottwist sehr gut in Szene setzen lässt (z.B. bei Heavy Rain). Es gibt zwar am Ende des Spiels einen kleinen Twist, der jedoch genauso gut, wenn nicht sogar besser, mit einer chronologischen Erzählung geklappt hätte. Und wenn es keinen Unterschied macht, dann ist mir der chronologische Ablauf lieber. Warum ? Weil es so einfacher ist mit den Figuren und der Welt zu verwurzeln. So bekam ich das Gefühl , dass Beyond oftmals wieder ausgegraben und entwurzelt wird und später wieder gepflanzt wird.

      Spoiler anzeigen

      Als Bsp.: Die Beziehung zwischen Ryan und Jodie ändert sich schlagartig. Man erfährt aber nie wirklich warum es so kam und was dazu geführt hat. Man wird einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Nathans Wandel hin zum Wahsinn kam mir auch unnatürlich und prompt vor. Man sieht ihn 14 Jahre lang als "normalen" Menschen und am Ende wird ersichtlich, dass er eigentlich schon ein Jahrzehnt an dieser Maschine arbeitet. Das ihn der Gedanke an die Wiedervereinigung mit seiner Familie so zum Wahnsinn zieht, wird bis auf das Ende nicht ersichtlich. Warum ? Weil man keine richtige Kontinuität in die zerstückelte Geschichte gebracht hat


      Bislang ist die Demo nur für PS+ Mitglieder downloadbar. Wird sich aber, denke ich, sehr bald ändern.

      Ah ok, das mit der Androidsteuerung war mir nicht bewußt und erklärt die Simplifizierung. Wobei man ja auch Gesten auf einem Touchscreen nachzeichnen könnte und das sogar besser noch besser klappt als mit dem Stick eine Handys.

      Natürlich ist es Geschmackssache. Ist ja bei allem so. Ich spreche Beyond auch nicht ab ein besonderes Erlebnis zu sein, denn das ist es ohne Zweifel. Aber es hat auch, aus meiner Sicht, unübersehbare Makel die zumindest bei mir den Spielspass etwas geschmälert haben.




      @ Haptism


      Dann freu ich mich schon mal auf dein Review. Finds durchaus nachvollziehbar, dass man zu einigen meiner Punkte eine andere Sichtweise haben kann. Allerdings bin ich auf deine Begründung gespannt, wie Beyond denn den Spieler an sich in irgendeiner Weise fordert.
      Ich meinte damit nicht unbedingt, dass es fordert. Fordernd ist das Spiel nicht (aber das fand ich z.B. bei Heavy Rain auch nicht unbedingt. An manchen Stellen kann man dort zwar sterben, aber an anderen wiederum ist es eigentlich auch egal, wenn man das QTE versaut).
      Viel mehr fand ich die jeweiligen Knöpfe gut eingebracht und durch das dynamische "Kampfsystem" war man auch zum Nachdenken angeregt (wenn man nicht die leichte Einstellung hatte). Auch wenn es zumeist keine Konsequenzen hatte, wenn man falsch gedrückt hat, so hatte ich doch zumindest immer den Willen, genau aufzupassen und das richtige zu drücken - jenachdem hat Jodie nämlich echt coole Moves hingelegt. :D

      Es muss auch nicht unbedingt diese Angst vor einem Game Over da sein, denn zumindest ich kann es viel lockerer und ungezwungener angehen lassen, wenn ich weiß, dass es nur um das Spiel und nicht um irgendeine Leistung geht. :)

      JayJay schrieb:

      Wow, danke für das Review, Hunk!
      Habe es trotz der möglichen Spoilergefahr durchgelesen, weil ich unschlüssig war, ob das Game etwas für mich ist. Mich freut sehr, dass du das Game grafisch und vom Sound her lobst - anscheinend fährt die PS3 gegen Ende doch nochmal ein paar Geschütze auf. Aber auch deine Negativpunkte finde ich gut erklärt. Aber auch wenn ich es noch nicht direkt beurteilen kann, könnte ich mich wahrscheinlich mit manchen Negativpunkten anfreunden:

      - ich hasse seit RE4 die QTEs, daher ist mir der fehlende GameOver Screen ganz recht
      - anachrone Erzählweise finde ich schick, auch wenn sie für dich zuerst mal keinen bestimmten Plottwist auslöst (was sicherlich noch besser gewesen wäre)

      Bin aber immer noch etwas unsicher, ob es vom Gameplay her etwas für mich ist.
      Ich warte mal auf Haptisms Review, die dir ja in manchen Punkten zu widersprechen scheint ^^



      Wenn du damit leben kannst, wirst du , so denke ich an Beyond schon deine Freude haben.
      Wenn du PS + hast, kannst du dir die Demo ja mal aus dem Store ziehen. Denke es dauert nicht mehr allzulange und sie ist auch im normalen Store.




      @ Haptism

      Da scheiden sich wohl unsere Geister :D Ich für meinen Teil, finde es schön, wenn ich merke, dass ich einen Unterschied mache. Wenn ich merke: Woah das war aber eine sauschwierige Stelle aber irgendwie hab ich sie doch ohne Game Over meistern können. Mich motiviert sowas. Bei wem dies nicht der Fall ist, dem wird es auch sicher nichts ausmachen, dass es (bis auf die eine Ausnahme, die ja eigentlich auch wieder keine ist, weil es eines der Enden ist) kein Game Over gibt.

      Alles Geschmackssache. Meinen Geschmack hat dieser Umstand nicht getroffen. Aber ich hab ja auch herausgestellt, dass es anderen Personen vielleicht anders geht. (Die Passage mit: Man sollte sich vorher Gedanken machen , was für einen ein gutes Spiel ausmacht)
      Das stimmt. Aber ich für meinen Teil denke mir, dass es so viele Spiele gibt, in denen man ein Game Over kriegen kann und es daher sogar mal ganz erfrischend ist, sich darum keine Gedanken machen zu müssen :D

      Edit: Mein Review wird doch noch etwas auf sich warten lassen, da ich grad dabei bin, jedes der 23 Enden zu erspielen. Und bis jetzt haben diverse Enden neue Perspektiven für mich geöffnet, die mich noch mehr geflasht haben! Drum möchte ich ein absolutes Urteil erst fällen, wenn ich jedes Ende gesehen habe.

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