Schlacht von Iwojima

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      Schlacht von Iwojima

      Einleitung:


      Vor kurzem haben einige von euch den Wunsch geäussert eine genaue Beschreibung der Schlacht um Iwojima zu erhalten um zu verstehen, was an ihr wirklich so besonders ist.

      Ich beginne heute mit dem Überblick über den Verlauf im Allgemeinen und beschreibe anschliessend die Vorbereitung der Verteidigung, den Verlauf im genaueren, die weitere Bedeutung für Japan während des Krieges und natürlich auch die heutige Situation.
      Übersicht:



      Iwojima befindet sich etwa 1200 km südlich von Tokio. Vor dem Beginn der Kämpfe leben etwas mehr als 1.000 Menschen auf der Insel die sich überwiegend durch Fischfang ernährten. Sie verfügt über keine natürlichen Wasserquellen und deswegen ist auch der Anbau von Früchten oder Gemüse nur sehr eingeschränkt möglich gewesen.

      Iwojima befindet sich jedoch auf halbem Weg zwischen den Mariannen Inseln und den japanischen Hauptinseln und verfügt über zwei Flugfelder und ein drittes welches sich im Bau befindet. Die Langstreckenbomber können nicht notlanden wenn sie getroffen werden und so könnte Iwojima den US Streitkräften als Basis und Notlandeplatz dienen. Von Iwojima aus werden im Jahr 1944 auch eine ganze Reihe von Luftschlägen gegen die Amerikanische Navy geführt, die hohe Verluste zur Folge haben. Die Schlacht um Iwojima sollte eigentlich nur 4 Tage dauern. Allein die Eroberung des Suribachi nahm jedoch 5 Tage in Anspruch. Es war im Gesammten eine sehr verlustreiche Schlacht wenn man bedenkt, dass die Insel mit nur 21 km² relativ klein ist. Sie kann in 5 Phasen gegliedert werden:



      Phase I:

      Die erste Phase des Kampfes beginnt mit der Landung an der Küste Iwojimas und endet mit dem Fall des Vulkans Suribachi am Südende der Insel.
      Film über die Phase I

      Phase II:

      Phase II beginnt mit dem Umschwenken das Angriffs auf den Nordteil der Insel und endet mit der Eroberung des zweiten Flugfeldes.
      Film über die Phase II

      Phase III:

      Phase III beginnt mit der dem Vormasch über den Höhenzug hinter dem zweiten Flugfeld und endet mit dem Hängenbleiben vor den Höhen 362 A und 382.
      Film über die Phase III

      Phase IV:

      Phase IV beginnt mit der Eroberung der beiden Höhen und endet mit dem Vordringen bis in die Nähe von Kitano Point.
      Film über die Phase IV

      Phase V:

      Phase V beginnt mit der Eroberung der letzten Widerstandsnester und endet mit dem endgültigen Ende der Kämpfe.
      Film über die Phase V

      Um eine etwas bessere Übersicht zu erhalten, könnt ihr einfach die Karte anklicken um eine grössere Version von ihr zu erhalten.

      Vorbereitung der Verteidigung:

      Am Anfang des Jahre 1944 war Iwojima nur durch eine kleine Garnison von etwa 1.000 Soldaten besetzt, die etwa jeweils zur Hälfte dem Heer und der Marine angehörten. Nach einigen verherenden Niederlagen und dem starken Vorrücken der US Streitkräfte wurde beschlossen Iwojima zu verstärken. Im Mai etwa betrug die Stärke der Garnison etwa 5.000 Soldaten und es wurden die ersten schweren Geschützbatterien auf die Insel verlegt.

      Im Juni 1944 traf General Tademichi Kuribayashi ein und die ursprüngliche Strategie der Verteidigung am Strand wurde aufgegeben. Stattdessen wurden überall Untergrundstellungen ausgebaut und die natürlichen Höhlen miteinander verbunden. Auch die eintreffenden Panzer wurden eingegraben ebenso wie die Geschütze. Der Kommandeur war sich vermutlich bewusst, dass Oberflächenstellungen dem starken Beschuss durch Schiffe einfach nicht standhalten würden und die Insel so sehr rasch fallen würde. Das Verteidigungssystem mit Höhlen, Bunkern und Tunneln sollte die Amerikaner einfach länger aufhalten und ihnen stärkere Verluste zufügen. General Tademichi Kuribayashi war sich also wohl bewusst, dass der Kampf in einer Niederlage enden würde aber er wollte den Preis dafür in die Höhe schrauben. Auch die Zivilisten wurden Ende Juli evakuiert und nach und nach wurden die Stellungen ausgebaut. Am Ende betrug die Stärke der Garnison ca. 22.000 Mann.

      Um eine Übersicht über die Verteidigungsanlagen zu erhalten könnt ihr auf die Karte klicken um eine vergrösserte Version zu bekommen.

      Die folgende Karte wurde mit freundlicher Erlaubnis des Departments of the US Navy hier eingefügt.

      Von der Landung bis zur Eroberung des Suribachi


      Ursprünglich wollte General Holland Smith die Insel gerne 10 Tage unter Beschuss genommen, es wurden ihm aber nur 50 Std. zugestanden. Am 19. Februar um 2.00 Uhr beginnt die eigentliche Schlacht um die Insel. Die gesammte Schiffsartelleirie einschliesslich der Flakgeschütze eröffnet das Feuer und im Morgengrauen greifen 100 Bomber die Insel an. Die Schäden bleiben moderat und die meisten Verteidigungsanlagen sind unbeschädigt. Nur die direkte Abwehr am Strand dürfte stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Noch einmal wird eine Salve abgefeuert bevor um 8.59 Uhr die ersten US Soldaten anlanden.

      Die erste Welle wird jedoch nicht beschossen da General Kuribayashi warten wollte bis der Strand voll mit Soldaten und Ausrüstungsgegenständen ist. Erst etwas im Inselinnern kommt es zu den ersten Scharmützeln als die Amerikaner eine Vorhut über den Strand ins Inselinnere schicken. Es handelt sich um einige übrig gebliebene MG Nester der Strandabwehr die in eigener Regie das Feuer eröffnen.

      Erst etwa eine Stunde später wird vom Suribachi aus das Feuer auf die Landungszone eröffnet. Die Vulkanasche erschwert das Vorrücken und verlangsamt die gesammten Bewegungen der Amerikaner. Die nächsten Stunden des Angriffs verlaufen völlig chaotisch weil die Trümmer der Ausrüstung am Strand alles verstopfen, keine Räumungsgeräte vorhanden sind und zerstörte Landungsboote die Anfahrt behindern. Erst am Nachmittag bessert sich die Situation als Panzer und Feldgeschütze das Vorrücken unterstützen und den Berg unter Feuer nehmen. Am Abend sind etwa 30.000 Mann gelandet und der Berg im Süden oberflächlich abgeschnitten. Im Norden hängen die Amerikaner noch überwiegend am Strand fest und konnten auch nur die südlichen Ausläufer des Chidori Flugfeldes einnehmen.

      Die Amerikaner hoffen auf eine Banzai Charge der Japaner in der Nacht die deren Stärke stark veringern würde. General Kuribayashi hat diese jedoch untersagt und so verbringen die Amerikaner die nächsten drei Tage damit den Berg weiterhin zu beschiessen, die Tunnel zwischen dem Berg und dem Norden der Insel einzunehmen. Im Norden dagegen kommen sie kaum vorran und bleiben weiterhin am Rand des Chidori Flugfeldes hängen.

      Ersta am 4. Tag als nach langem Beschuss viele der Stellungen versiegelt oder zerstört sind wird eine Gruppe Marines zum Gipfel geschickt. Es gelingt ihnen nach einem kleinen Feuergefecht in der Nähe des Gipfels auf demselbigen die amerikansiche Flagge zu hissen. Kurze Zeit später wird diese Fahne gegen eine andere ausgetauscht weil der Befehlshaber befürchtet jemand könnte diese Fahne stehlen und als Souvenier mit nach Hause nehmen. Dabei entsteht das welbekannte Foto der Marines die die Flagge aufrichten. Diese Foto wird später Vorlage für das Denkmal der U.S. Marines. Auf allen Schiffen wird gefeiert und die Schiffssirenen heulen.

      Alle erwarten nun ein schnelles Ende der Kämpfe doch dies wird sich als schwerer Irrtum herausstellen....

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