Angepinnt Walters Ritual

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    Schlussfolgerung und Fazit



    Walter Sullivan war sein Name, obwohl er namenlos war. Sein Leben war schwer - als Baby ausgesetzt, fast gestorben, im St. Jerome gerettet, ins Wish House gebracht und von dort an manipuliert, gequält, eingesperrt. Dahlia Gillespie begann die Manipulation, indem sie ihn mit der gemeinen Lüge, seine Mutter würde immer noch in Zimmer 302 auf ihn warten, zu der kindlichen Schlussfolgerung führte, seine Mutter würde schlafen und müsse geweckt werden. Der Gedanke, Walter anstelle von Alessa als Trumpf im Ärmel zu haben, war sicherlich verlockend. Durch den Einfluss des Kultes hasste er die Außenwelt und kam bald auf den Gedanken, seine Mutter sei Zimmer 302 - warum sollte sie auch einer dieser bösen Menschen sein, die ihn quälten? „Die 21 Sakramente – Der Abstieg der Heiligen Mutter“ kam ihm gerade zu gelegen. Der Gedanke, dass seine Mutter wiederauferstehen und Erlösung unter die Sündiger bringen würde, war wohl der Schönste, den er je verspürt hatte. Er musste die Lektüre "rauf und runter" lesen und schreiben können, wurde eingesperrt, wenn er Fehler machte. Die Zeilen brannten sich nahezu in seinen Kopf ein. Das Verlangen das Ritual durchzuführen wurde immer größer. Durch ein weiteres Ritual sperrte George Rosten dann den Dämon Valtiel, den Wächter des Kultgottes, in Walters Körper, um das Erwachen desjenigen zu gewährleisten. Walter machte dem Priester jedoch einen Strich durch die Rechnung. Als er mit dem 19. Lebensjahr Wish House verließ, um in Pleasant River Medizin zu studieren, bereitete er sich auf das Ritual vor, das er mit 24 Jahren startete. Auf seiner Opferliste stand auch George Rosten, der Mann, der versucht hatte ihn zu kontrollieren. Mit dem Ritual der Heiligen Himmelfahrt wurde er zur unaufhaltbaren Killermaschine. Seine Persönlichkeit wurde in zwei Hälften gespalten: Einmal Walter in seiner 24-jährigen Gestalt (also das Verlangen, die 21 Sakramente um jeden Preis zu erfüllen), die Killermaschine, die durch nichts zu stoppen ist. Der zweite Teil war Walters sechsjährige Gestalt, die nichts anderes wollte, als seine Mutter wieder zu sehen (auf Alessa übertragen war der kleine Walter wie Cheryl, die Hoffnung). Mit dieser Information können wir die letzte, noch offen stehende Frage beantworten: „WER würde seine Mutter wirklich wieder sehen?“
    Die Antwort lautet wie folgt: Würde Walter sein Ritual erfüllen und den Kultgott erwecken, wäre seine weitere Existenz sinnlos. Der „Mann im Mantel“ existiert praktisch nur, um sein sechsjähriges Ich glücklich zu machen. Oder hat der Spieler auch nur ein einziges Mal den Mann im Mantel vor Zimmer 302 gesehen, wie er hilflos an die Tür geklopft hat? Der erwachsene Walter existiert nur, um das Ritual zu erfüllen, der kleine, hilflose Walter existiert nur, um wieder mit seiner Mutter (Zimmer 302) vereinigt zu werden. Im „21 Sakramente Ende“ wird der Spieler Zeuge, wie die 21 Sakramente erfüllt sind, der kleine Walter sich im verfluchten Zimmer 302 auf das Sofa kuschelt und der erwachsene Walter anteilnahmslos und starr in der Ecke steht und nichts tut. Was sollte er auch tun? Seine Existenz ist sinnlos geworden, jetzt, da sein jüngeres Ich wunschlos glücklich ist.

    Am Ende lässt sich sagen, dass Walters Ritual ihm persönlich rein gar nichts brachte. Der kleine Walter lebt in der falschen Hoffnung, seine Mutter sei Zimmer 302, der große Walter hat den Sinn seines Lebens vertan und zu allem Elend ist der Kultgott wiedergeboren, anstelle von Walters Mutter. Nachdem der Gott in Silent Hill 1 in Form von Samael, einer Vorstellung von Alessa, und in Silent Hill 3 in Form von Alessa, einer Vorstellung von Claudia, erschaffen wurde, lässt sich spekulieren, dass er in Silent Hill 2 im „Wiedergeburt Ende“ in Form von Mary, einer Vorstellung von James, und in Silent Hill 4, nach Vollendung der 21 Sakramente, als Zimmer 302, nach der Vorstellung von Walter Sullivan erscheinen würde.

    Ich hoffe, dass Ihnen meine Analyse von Walters Ritual gefallen hat und dass die Hintergründe dieses tiefgründigem Spiels jetzt etwas klarer erscheinen.
    Quellenangabe



    Diese Analyse von Walters Ritual ist eine Zusammensetzung aus eigenen Theorien und folgenden Quellen:

    - Notizen aus dem Spiel „Silent Hill 4“
    - Bilder von silent-hill-historical-society.de
    - Bilder von z-o-g.org/gallery2/silenthill/sh4caps/?g2_page=1
    - Theorien aus „Silent Hill Plot Analysis“ von „SilentPyramid“
    - Die „Opferkarten“ von konami.jp
    - „Another Crimson Tome“ von konami.jp
    - Notizen aus „Silent Hill 2“
    - ata-tarot.com/resource/cards/

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