Angepinnt Walters Ritual

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    Walters Ritual

    Walters Ritual hieß ein äußerst detailliertes Thema des alten Forums. Leider kann es so genau hier nicht übernommen werden, aber ich gebe mein Bestes, alles so hier reinzuschreiben, dass es nachvollziehbar ist.
    Da ich selbst die circa 20-seitige Analyse zu Walters Ritual verschriftlicht habe, werde ich ähnlich wie beim "Silent Hill Plot Analyse"-Thread mein geschriebenes hier veröffentlichen und zur Diskussion stellen.

    Also, nochmal vorweg:


    SPOILT!!!



    [list]Inhaltsverzeichnis:

    Vorwort
    Die erste Offenbarung
    Victims der ersten Offenbarung
    Das Ritual der Heiligen Himmelfahrt
    Die zweite Offenbarung + Victim Analyse
    Die dritte Offenbarung + Victim Analyse
    Die letzte Offenbarung + Victim Analyse
    Die letzte Tarotkarte
    Schlussfolgerung und Fazit
    Quellenangabe[/list]


    Nochmal was Grundlegendes, was aber eigentlich klar sein sollte:


    Die Rechte dieses Textes liegen ausschließlich bei mir. Ich habe mir viel Mühe mit dieser Analyse gegeben und viel Zeit damit verbracht! Sollte sie jemand auf seiner eigenen HP oder in seinem eigenen Forum veröffentlichen wollen, darf das gern getan werden aber ERST NACH ABSPRACHE MIT MIR!
    Schätzt bitte die harte Arbeit und meldet euch vorher, wenn ihr den Text verwenden möchtet.


    Ich danke für euer Verständnis :D

    Viel Spaß beim Lesen ;)
    Vorwort



    Walter Sullivan führte das Ritual der 21 Sakramente durch, um seine Mutter wiederzubeleben. So viel ist klar.

    Aber dieses Ritual ist komplexer, als es sich anhört.

    Es besteht aus vier Offenbarungen,
    21 Opfern, die aus 21 Tarotkarten ausgewählt werden
    und dem Ritual der Heiligen Himmelfahrt.

    Und was dabei am Ende herauskommt ist sicherlich nicht Walters Mutter, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne.

    Da viele das Spiel einfach nur "spielen" und sich keine Gedanken über die Hintergründe machen, will ich den schwierigsten Aspekt des Spiels, nämlich Walters Ritual, hier chronologisch auseinander nehmen, sodass es für jeden klar ist.

    Ich schlage einfach mal vor, dass ich mit der ersten Offenbarung anfange, nämlich den Opfern 1-10.

    Es wäre wichtig herauszufinden, was Walter mit den Opfern gemacht hat und was er alles braucht, um die erste Offenbarung zu vollenden.

    Zusätzlich werde ich sehr interessante Dinge klären, die die Story ergänzen, wie zum Beispiel die Identifikation der Opfer, sowie ihre Bedeutung in Bezug auf die Tarotkarten.

    Ich hoffe das Thema gefällt Euch, ich halte es für sehr interessant, zumal das Spiel Silent Hill 4 auch voller Denkarbeit steckt und nicht nur oberflächlich betrachtet werden sollte. Viele Spieler bewerten das Spiel zu unrecht unter, weil sie nur etwas an der Oberfläche kratzen.

    Was noch zu sagen ist, dass diese Analyse auf verschiedenen Quellen (offizielle und inoffizielle), sowie meinem eigenen Wissen basiert und dass einige Punkte meine Theorien sind. Natürlich werde ich sie nicht unbegründet lassen. Wichtig ist mir nur, dass Ihr dieses Dokument nicht als „ultimative Wahrheit“ vom „Spender der Weisheit“ anseht ^^

    Also in diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen!
    Die erste Offenbarung



    Walter brachte 21 Menschen um, damit er das Ritual der 21 Sakramente erfüllen konnte. In seiner ersten Offenbarung tötete er 10 Menschen in 10 Tagen auf unterschiedliche Art und Weise. Im Vordergrund steht zunächst die Ausführung der Morde.

    Die Kultbibel aus dem Keller des Waisenhauses liefert uns die Antwort:

    „Das erste Zeichen
    Und Gott sprach, wenn die Zeit gekommen ist, reinige diese Welt mit meinem Zorn. Versammle das weiße Öl, den schwarzen Becher und das Blut der zehn Sünder. Bereite dich vor auf das Ritual der Heiligen Himmelfahrt. […]“


    Das Blut der Zehn Sünder steht für nichts anderes, als die Herzen, die Walter seinen Opfern entfernte.

    --> Nebenanmerkung: Walter studierte vom 19.-24. Lebensjahr Medizin in Pleasant River zu genau DIESEM Zweck – um die Herzen zu entfernen, die für die erste Offenbarung nötig waren.

    Mit dem weißen Öl ist der weiße Chrisam gemeint, von dem auch schon in Silent Hill 2 die Rede war.
    Wir finden ihn auf dem Tisch in Walters Hinterraum in Zimmer 302, wo seine Leiche hängt. Dort sehen wir auch den schwarze Becher, mit dem der Obsidian-Kelch gemeint ist (auch schon in SH2 vorgekommen).


    Wir haben also:

    xxx
    Zehn Herzen = Blut der zehn Sünder



    Weißer Chrisam = weißes Öl



    Obsidiankelch = schwarzer Becher


    Walter Sullivan hatte seine zehn Opfer, denen er die Herzen entnahm und war im Besitz des weißen Öls (Chrisam). Nun war die 1. Offenbarung beendet, er brauchte nur noch das Ritual der Heiligen Himmelfahrt zu vollziehen, um die Himmlische Macht zu erlangen und zur 2. Offenbarung überzugehen. So begann er Selbstmord und wurde das 11. Opfer seines Rituals.
    Er erlangte die Himmlische Macht und existierte weiter, als Geist, als „Victim“ seiner selbst. Er lebte in einer spirituellen Welt seines Unterbewusstseins, in all den Orten, die sein Leben so stark geprägt hatten, geisterte er umher und riss seine Opfer tief in seinen Bann, in seinen Albtraum, in sein Unterbewusstsein (--> siehe Alessa).

    Das war die erste Offenbarung. Auf den nächsten Seiten werde ich auf Walters Opfer eingehen: die Victims 1-10.
    Victims der ersten Offenbarung



    Gut, dann würde ich sagen, fangen wir mit Opfer 1 an, Jimmy Stone (siehe Bild).



    Er wurde im Wish House mit einem Kopfschuss getötet. Sein Spitzname war „Roter Teufel“ oder „Red Devil“. Aus Silent Hill 2 wissen wir, dass Walter bei seiner Verhaftung rief:

    „Er versucht mich zu töten... er versucht mich zu quälen. Das Monster... der rote Teufel. Ich hab’s getan, aber ich war’s nicht!“

    „Ein Verweis auf Pyramide Head“, denken sich jetzt alle Silent Hill 2 Spieler. Aber steckt mehr dahinter?
    Jimmy Stone ist der rote Teufel, wie sein Spitzname erkenntlich macht. Warum sollte Walter Angst vor ihm haben? Ist Walter vielleicht unschuldig?

    Warum wählte Walter gerade Jimmy Stone als sein erstes Opfer? Die Antwort gibt uns Jimmys Tarotkarte „Der Magier“. Sie steht für Weisheit, dem Streben nach Fähigkeiten und gilt als Manipulator.
    Die Weisheit können wir Jimmy Stone nicht aberkennen, er ist schließlich ein Priester des Kultes. Warum er nach großen Fähigkeiten strebt und als Manipulator gilt, das erfahren wir, wenn wir uns bald George Rosten, Opfer 6, näher betrachten.
    Opfer 2 war Bobby Randolf,
    Opfer 3 Sein Martin

    Die beiden wurden beide zusammen in Pleasant River getötet. Opfer 17, Jasper Gein, war auch bei ihnen, doch er konnte sich retten.

    Es kam so, dass Jasper, Bobby und Sein, drei Okkultfreaks, herausbekamen, dass Walter Sullivan einen Teufel erwecken würde. Angespornt von dem Gedanken, den Teufel sehen zu können, fuhren die drei nach Pleasant River zur Universität, wo sie Walter fanden. Bobby sprach mit ihm, Jasper und Sein jedoch waren zu ängstlich und versteckten sich in den Büschen.
    Walter rief auch nach Sein und Jasper, und Sein zeigte sich ihm auch, nur Jasper hatte noch zu viel Angst. Walter erwürgte die beiden und wollte sich auch Jasper krallen, doch der nahm die Beine in die Hand und rannte so schnell er konnte.

    Warum Bobby und Sein?

    Bobbys Tarotkarte ist die Hohepriesterin. Sie steht für Gnade und Unterscheidung von Gut und Böse. Außerdem steht er für das Unterbewusste im Menschen. Bobby zeigt mit seinem mutigen Auftritt Vertrauen, denn er stellt sich Walter sofort. Ihm ist auch klar bewusst, wer dort vor ihm steht - die Person, die den Teufel beschwören wird.

    Seins Tarotkarte ist die Herrscherin. Sie steht für das Dreieck der Fruchtbarkeit. Dazu ist mir eingefallen, dass Jasper, Sein und Bobby ja drei Freunde sind und sie somit vielleicht das Dreieck bilden.

    ---

    Opfer 4 und 5 sind Steve Garland (siehe Bild) und Rick Albert.



    Steve Garland ist der Besitzer einer Tierhandlung in South Ashfield Heights. Rick Albert leitet das Sportgeschäft, in dem Walter während seiner Studienzeit arbeitete. Steve Garland wurde von Walter mit einer Maschinenpistole getötet. Dabei wütete Walter in der gesamten Tierhandlung und verwüstete alles. Daraufhin ging er zu Rick, dessen Geschäft in nächster Nähe war und erzählte ihm, der Besitzer der Tierhandlung sei mit einer Maschinenpistole erschossen worden. Rick fragte sich zwar, woher Walter so viel über den Mord wusste, leider war es zu spät ihn danach zu fragen, denn Walter tötete ihn mit einem Golfschläger.

    --> Nebenanmerkung: Schon jetzt können wir ein Muster in Walters Mordausführung erkennen: Walter tötete erst Jimmy Stone in Silent Hill, dann Sein Martin und Bobby Randolf in Pleasant River, dann Steve Garland und Rick Albert in SAH. Seine nächsten Opfer, George Rosten, sowie Billy und Miriam Locaine werden wieder in Silent Hill getötet.


    Warum Rick und Steve?

    Steve Garlands Tarotkarte ist der Herrscher. Der Herrscher herrscht über sich selbst und über Dinge, die ihm gehören. Er behält den Überblick über seine Besitztümer und denkt zukunftsorientiert. Das trifft auf einen Händler wie Steve zu.

    Rick Alberts Tarotkarte ist der Hohepriester. Der Hohepriester ist ein Vermittler (eventuell zu Gott) und besitzt eine Gewissheit, die ihn nicht zweifeln lässt, er denkt also immer ein Stück weiter und fragt sich nach dem Sinn. Diese Eigenschaften treffen auf Rick zu, denn auch er denkt über Walters Worte nach und denkt ein Stückchen weiter. Woher konnte Walter so viele Details zu dem Mord wissen? Ein Sportwarenhändler wie Rick dient auch als Vermittler, jedoch zu seinen Kunden und nicht in der ursprünglichen Bedeutung des Hohepriesters zu Gott.
    Es folgt Opfer 6, George Rosten.

    George Rosten war wie Jimmy Stone Priester des Kultes. George war Jimmys rechte Hand und wurde wie Jimmy im Wish House getötet, jedoch beim Altar im Keller. Walter hatte ihn mit einer Eisenstange erschlagen. Außerdem war er für etwas anderes verantwortlich, dass Walters komplettes Leben verändert hat.
    Er schleuste den Dämonen Valtiel (siehe Bild) in Walters Unterbewusstsein. Er tat dies, um Walter kontrollieren zu können, damit er die 21 Sakramente ausführte.

    [align=center][/align]

    Zu Georges Tarotkarte. Sie ist in diversen Decks anders. Im einem Deck heißt die 6. Tarotkarte die Liebenden, in einem anderen die Versuchung. Die Bedeutungen sind aber ziemlich gleich. Die Liebenden (oder die Versuchung) glaubt an Liebe und das Paradies, trifft Entscheidungen und ist trotzdem oft der Versuchung unterlegen.
    Im Kult von Silent Hill glaubt man ja auch an das Paradies, nur sieht es da etwas anders aus, als herkömmlich ^^
    Ansonsten trifft die Karte darauf zu, dass George etwas mit Walter und Valtiel zu tun hat. Er trifft Entscheidungen (Valtiel in Walter zu setzen) und ist oft der Versuchung unterlegen (Versuchung ist in diesem Fall der Machthunger, denn Macht wird erlangt, wenn man Walter als Killer unter Kontrolle hat).

    Das Ende vom Lied war, dass Valtiel in Walter steckte, die Priester ihn aber nicht kontrollieren konnten und er zu einer mordenden Killermaschine wurde. Als Jimmy und George tot waren, konnte Walter niemand mehr stoppen, jedenfalls niemand vom Kult.

    War Walter also schuldig an den Morden?

    Ja, ein tiefer, sehnlicher Wunsch brachte Walter dazu, seine Mutter wieder sehen zu wollen. Doch die wahren Manipulatoren waren Jimmy Stone und George Rosten. Die beiden haben das Unheil fabriziert, Walter war eigentlich nur gerade das Kind, das sich am Besten für das Ritual eignete. Er wurde nicht als Killer geboren, sondern wurde von Jimmy und George zum Killer gemacht. Walter ist ein Mörder und seiner Tat schuldig, doch er ist auch zu bemitleiden, da er womöglich nicht gemordet hätte, wäre er nicht manipuliert worden. Der wahre Täter ist für mich der Kult, spezifisch Jimmy Stone und George Rosten.

    Fakt ist jedoch, dass Valtiel in Walter steckte und ihn von innen verändert hatte, wie ein Virus. Valtiel ist der Wächter des Kultgottes – derjenige, der den Geburtsvorgang des Kultgottes überwacht. Von nun an manipulierte er Walter, damit er die 21 Sakramente vollziehen konnte.

    Dazu ging er zurück nach Silent Hill, um Billy und Miriam Locane zu töten.
    Billy war Opfer 7. Er und seine Schwester werden zur gleichen Zeit getötet, aber Billy starb zuerst. Die beiden wurden von Walter mit einer Axt erschlagen.



    Warum Billy und Miriam Locane?

    Zu Billy: Seine Tarotkarte ist der Wagen. Er steht für Wagnis und Abenteuerlust. Diese Charaktereigenschaften treffen auf einen kleinen, stürmischen Jungen mit Sicherheit zu.

    Zu Miriam: Ihre Tarotkarte ist die Kraft. Sie steht für innere Harmonie, ein Problem nicht mit Kraft zu lösen und sich Dingen zu stellen. Billy wurde sehr wahrscheinlich vor ihren Augen getötet. Vielleicht hatte sie die Kraft ihrem Schicksal ins Auge zu sehen. Sicher ist sie wohl zunächst vor Walter weggerannt, aber es könnte gut sein, dass sie die Kraft hatte, dem Mörder ihres Bruders in die Augen zu sehen, als er sie erschlug. Immerhin war Miriam brutaler zugerichtet worden als ihr Billy. Alles was von ihr übrig blieb, war ein Büschel ihrer Haare.

    Walters Mordreihe war seit dem grausamen Mord an diesen zwei Kindern nicht nur als schrecklich, sondern auch als pervers angesehen. Die Morde an Billy und Miriam Locane waren der Anfang vom Ende für Walter.
    Wollen wir nun die erste Offenbarung beenden, nämlich mit Opfer 9 und 10 - William Gregory und Eric Walsh (siehe Bild).



    William Gregory war der Besitzer eines Uhrengeschäfts in South Ashfield Heights (SAH). Er wurde mit einem Schraubenzieher von Walter getötet.

    Eric Walsh war ein Barkeeper. Sein Charakter ändert sich laut Opferkarte beim Fahren, ansonsten schien er ein ruhiger Mensch zu sein. Er wurde zu Hause erschossen, wo Walter auf ihn wartete (schon allein das lässt darauf schließen, dass der Mord an Eric geplant war).

    Die Tarotkarte von William Gregory ist der Eremit. Er steht für Vollkommenheit und Streben nach Qualität. Er ist allein, doch vollkommen und sich selbst treu. Das trifft auf den Qualität anstrebenden Uhrmacher zu.

    Die Tarotkarte von Eric Walsh ist das Rad des Schicksals, was eine sehr interessante Karte ist. Sie steht für zyklische Gesetzmäßigkeit (alles muss seine Ordnung haben). Außerdem steht sie für das Wiederkehren nicht abgeschlossener oder unvollständiger Zyklen im Leben. Was nicht oder nur unvollständig abgeschlossen ist, wird einem wieder begegnen. Das Rad des Schicksals steht auch, wie der Name schon sagt, für das Schicksal eines jeden Individuums.
    Das sind eindeutige Merkmale für das Eintreten der Heiligen Himmelfahrt, die unmittelbar nach der ersten Offenbarung folgt.

    Das halte ich für sehr interessant, aber es gibt noch weitere Tarotkarten, die wunderbar in das Ritual der 21 Sakramente passen.

    Nun sollte ich vielleicht noch mal auf das Ritual der Heiligen Himmelfahrt eingehen. Wichtig ist, dass Walter nach seinem zehnten Opfer gefasst wurde und im Gefängnis landete. Dort begann er dann Selbstmord, indem er sich einen Löffel fünf Zentimeter in den Hals streckte und dabei seine Halsschlagader durchtrennte.

    Selbstmord?
    Das Ritual der Heiligen Himmelfahrt



    Ja und Nein. Walter brachte sich um, damit er in einer anderen Form weiter existieren konnte.

    Das Buch der 21 Sakramente, die Kultbibel, sagt uns folgendes:

    „Das Zweite Zeichen
    Und Gott sprach,
    Bringe das Blut der Zehn Sünder
    Und das weiße Öl dar.
    Sei dann befreit von den Fesseln des Fleisches und erlange die himmlische Macht. […]“

    Walter hatte also das Blut der zehn Sünder (zehn Herzen)
    das weiße Öl (weißer Chrisam)
    und den Obsidiankelch, in den der Chrisam gefüllt wird.

    --> „[…] Oh, Kelch, der gefüllt ist mit dem weißesten der Weine, […]“ („Buch – Blutrote Zeremonie“ (siehe Bild) aus SH2).



    Mit diesen Voraussetzungen konnte Walter das Ritual der Heiligen Himmelfahrt ausführen. Er brachte sich um. Somit starb sein physischer Körper, doch er existierte weiter in spiritueller Form. Sein Körper starb, aber er lebte als Geist weiter, da seine Aufgabe noch nicht erfüllt war. Das bedeutet es, von den „Fesseln des Fleisches“ befreit zu sein und die „himmlische Macht“ zu erlangen.

    Walter wird als 11. Opfer mit der Tarotkarte „Die Gerechtigkeit“ identifiziert. Sie steht für den Richter, der im Sinne einer Gerechtigkeit handelt und alles Untaugliche nach sorgfältigem Prüfen eliminiert. Walter handelte im Sinne seiner eigenen Gerechtigkeit und räumte alles aus dem Weg, nur um seine Mutter sehen zu können.

    Nach dem Ritual der Heiligen Himmelfahrt war es also noch nicht vorbei. Für Walter baute sich eine neue Welt auf, in der er selbst herrschte. Diese Welt war eine Manifestation aus den stärksten Gefühlen, tief in seinem Unterbewusstsein – also eine spirituelle Welt (wir kennen das von Alessa). Walters starke, psychische Energie lag auf den Orten, die ihm am stärksten im Gedächtnis waren (die U-Bahn mit den Mädchen, die ihn ärgerten, SAH-Apartments, Wish House…etc). Diese Orte waren natürlich mit Gefühlen der Angst und des Hasses hinterlegt, denn das war es, was Walter am meisten fühlte. Er war also imstande sich in seiner Welt fortzubewegen und uneingeschränkt zu herrschen – niemand konnte ihm hier das Wasser reichen. Menschen, die sich an diesen Orten aufhielten, wurden nach Walters Willen in diese Welt gesogen und waren seine hilflosen Opfer – ja, Walter war wirklich ein Herrscher.

    Aber auch etwas anderes geschah mit ihm. Etwas dass wir ebenfalls von Alessa kennen: Er spaltete sich in zwei Teile auf. Der eine Teil existierte in Form von Walters 24-Jahre altem Körper, der nichts anderes im Kopf hatte, als mit aller Gewalt die 21 Sakramente zu erfüllen – also die totale Killermaschine, die nur Tod und Vollendung im Blick hatte. Die zweite Hälfte war die Hoffnung, seine Mutter irgendwann wieder zu sehen, in Gestalt eines kleinen Jungen – Walter mit sechs Jahren. Diese beiden Persönlichkeiten reisten durch die Welten ihres Unterbewusstseins mit verschiedenen Zielen, die auf das selbe hinausliefen: Der „Mann mit dem Mantel“ tötete, um das Ritual zu erfüllen und „der kleine Walter“ wollte unbedingt seine Mutter wieder sehen.





    --> Nebenanmerkung: Wenn wir diese beiden Standpunkte analysieren, dann erkennen wir, dass der Mann mit dem Mantel nur existiert, um den kleinen Walter glücklich zu machen!


    Jetzt war Walter also schon fast nicht mehr aufzuhalten. Wie wir alle wissen, hob er sein Grab selbst aus und versteckte seinen physischen Körper in einem Hinterzimmer von Apartment 302. Ja, auch dort konnte sich Walter manifestieren. Immerhin drehten sich seine ganzen Gedanken um diesen Ort. Aber die Erinnerung war ein dunkles, ekliges Zimmer, in dem er auf dem Boden lag, allein und verlassen mit nichts als einer Nabelschnur. Walter mauerte dieses Hinterzimmer zu, damit es niemand finden konnte, denn ein neuer Bewohner zog in Zimmer 302 ein. Joseph Schreiber – ein Journalist.

    Mit dem Einzug in Zimmer 302 war sein Schicksal besiegelt.
    Die zweite Offenbarung + Victim Analyse



    Da die zweite und dritte Offenbarung kürzer sind als die erste und nicht zu viele Informationen auf einmal enthalten, werde ich die Victim Analyse und die Erklärung der Offenbarung von nun an zusammenlegen.

    Um Walters Weg zu verstehen, müssen wir wieder einen Blick auf die 21 Sakramente werfen.

    Das zweite Zeichen sagt:
    „[…] Aus Dunkelheit und Leere bringe Düsterkeit hervor, und gürte dich mit der Verzweiflung für den Spender der Weisheit. […]“

    Joseph war hinter Walter her, jedenfalls hinter seiner Geschichte. Er recherchierte über ihn und schrieb viel in sein Tagebuch. Joseph war der Erste, der Walter 100%ig verstand, jedoch sollte das sein Verhängnis werden. Während Joseph recherchierte, mordete Walter fröhlich weiter.

    ---

    Sein 12. Opfer war Peter Walls, ein Kiffer aus SAH.



    Peter Walls ist im Buch der 21 Sakramente als Leere definiert. Schauen wir ihn uns näher an. Laut den Opferkarten kiffte er und bekam sein Marihuana von Toby Archbolt, einem Priester, der nach dem Tod von Jimmy Stone das Wish House leitete. Irgendwann verschwand Peter urplötzlich und wurde erst tot wieder aufgefunden – zu Tode geprügelt.

    Seine Tarotkarte lautet „Der Gehängte“ und steht für Ungewissheit, Opfer und Schande, sowie Angst, Unsicherheit und Zweifel. Peter hat gekifft, war total stoned und wurde von Walter tot geprügelt. Wir können die oben stehenden Definitionen also weitgehend als richtig erklären.

    Warum Leere?

    Ich persönlich bringe die „Leere“ mit dem Zustand des Kiffens in Verbindung. Wenn man total stoned ist, realisiert man gar nichts mehr um sich herum, ist total weg und leer. Ich sehe seine leeren Augen direkt vor mir, wenn er Walter ins Gesicht sieht und überhaupt NICHTS checkt ^^

    --> Nebenanmerkung: Nachdem Peter Walls getötet wurde, standen die Herzen eines jeden Menschen still, denn in sein Fleisch war die Zahl 12121 eingeritzt. Woher kannte man das nur? Die Polizei ging von einem Nachahmer aus, weil die Ausführung des Mordes nicht mit der von Walter übereinstimmte, immerhin war das Herz ja noch da. „Sullivan Runde Zwei“ begann und die Ermittlungen liefen heiß her. Auch Joseph war ziemlich verwirrt und sicherlich auch verängstigt. Wo war Opfer 11?
    Niemand wusste, dass es Walter selbst war... auch Joseph nicht.

    Noch nicht.
    Walters 13. Opfer war Sharon Blake, ein altes Mütterchen.



    Sharons Familie schien vom Kult besessen zu sein, was ihr große Angst bereitete. Wenn Sharon sie besuchen wollte, durfte sie sie nicht mal sehen.
    Deshalb beschloss sie der Sache auf den Grund zu gehen.
    In einer dunklen Nacht wanderte sie in den Wäldern von Silent Hill in Richtung Wish House, um die Wahrheit über ihre Familie zu erfahren. Leider kam sie nie im Wish House an, weil Walter auf sie wartete. Er ertränkte sie (Toluca Lake…?).

    Sharons Mordgrund war einmal die Charakteristik der „Dunkelheit“ aus den 21 Sakramenten.

    Dunkelheit könnte mit vielem in Verbindung gebracht werden. Mit der Zeit des Mordes, mit ihrem Alter, aber auch weil sie in Dunkelheit tappt, nicht weiß, was mit ihrer Familie passiert. Ihr wird verwehrt, sie zu sehen. Vielleicht beschreibt die Dunkelheit also auch ihren Gemütszustand – sie ist allein und verlassen, krallt sich an ihre letzte Hoffnung, ihre Familie wieder zu sehen, geht in die Wälder und wird von Walter getötet.

    Ihre Tarotkarte heißt „Der Tod“ und steht für die unabwendbare Wahrheit und die Umwandlung in eine andere Form des Daseins. Die unabwendbare Wahrheit beschreibt die Wahrheit hinter dem Kult, der sie auf den Schlichen ist, die Umwandlung in eine andere Form des Daseins verweist eindeutig auf den spirituellen Zustand von Sharon Blake, denn sie wird später als Victim in Walters Unterbewusstsein materialisiert.

    --> Nebenanmerkung: Joseph fand zu dieser Zeit immer mehr heraus, untersuchte Walters ausgehobenes Grab auf dem Friedhof beim Wish House mit der Nummer 11121 und den Zusammenhang zwischen den Morden. Er wusste wenig später, nach welchem Muster Walter mordete und konnte somit seine gesamte Geschichte verstehen. Leider veränderte sich sein körperlicher und psychischer Zustand: Kopfschmerzen, Verzweiflung… etc.

    Walters 14. Opfer war Toby Archbolt… und Josephs Zeit wurde knapp.


    Toby Archbolt (siehe Bild) hielt sich in den Wäldern von Mexiko auf, vielleicht, weil er den Braten gerochen hatte und vor Walter fliehen wollte? Vielleicht auch, um seinen Drogengeschäften nachzugehen. Wie auch immer, Toby konnte Walter nicht entkommen. Walter stieß ihn 100 Meter tief eine Klippe herunter. Seine Victim Karte sagt uns weiterhin, dass er Geldspiele und Sex zu seinen Hobbys zählt, sowie eine Schwäche für minderjährige Mädchen hat. Er war weiterhin als Drogendealer im Geschäft, von wessen Erträgen er Wish House finanzierte und neu aufbaute. Für die Wiedereröffnung von Wish House wurde er in den Stadtrat von Silent Hill gewählt.

    Tobys Charakteristik war Düsterkeit. Vielleicht ist damit seine wahre Seite gemeint. Einerseits der brave, engagierte Priester, der die Gemeinde finanziell unterstützt, andererseits jedoch der kalte Dealer, der mit illegalen Geschäften Geld verdient, sich an jungen Mädchen vergeht und ein versautes Leben führt. Ein düsterer Mensch, dieser Toby Archbolt.

    Seine Tarotkarte ist „Die Mäßigung. Sie steht für die Veredelung und Umformung von etwas Altem (nach "Tarot 13: Der Tod" kommt die neue Erfahrung und die Modifikation des Vergangenen). Das könnte ein Indiz darauf sein, dass Toby mit seinem illegal verdientem Geld Wish House neu eröffnete, ihm zu neuer Macht verhalf. Die Karte steht ebenfalls für den optimalen Einklang und das Gleichgewicht zwischen zwei Seiten. Das könnte seine dunkle Seite mit der engagierten gegenüberstellen. Der Mittelweg ist für Toby komfortabel genug.
    Joseph war nun körperlich und psychisch am Ende. Er hatte seinen Bereicht über Walter Sullivan endgültig fertig gestellt, wusste was geschehen war und was voraussichtlich noch geschehen wird. So konnte er mindestens eine grobe Opferliste erstellen, wusste über Walters Rituale, die Heilige Himmelfahrt und darüber, dass seine Zeit knapp war. Leider war es für eine Lösung des Problems zu spät, denn das 14. Opfer war tot und das 15. musste folgen:

    „[…] Aus Dunkelheit und Leere bringe Düsterkeit hervor, und gürte dich mit der Verzweiflung für den Spender der Weisheit. […]“

    Der Spender der Weisheit, Opfer 15, würde dem Empfänger der Weisheit, Opfer 21, alle nötigen Informationen zuspielen.

    Opfer 15, der Spender der Weisheit, das war er, Joseph Schreiber.



    Als er vollständig in die Parallelwelt von Walters Unterbewusstsein gezogen wurde, war es für ihn bereits zu spät. Er starb voraussichtlich an einer Geisterscheinung, die ihn überfiel und tötete.

    Seine Charakteristik ist einmal der „Spender der Weisheit“, was im obigen Text bereits erklärt wurde. Ein weiteres Merkmal ist die „Verzweiflung“, die perfekt an Josephs Gefühlen belegt werden kann. Zum Zeitpunkt seines unmittelbaren Todes, sogar schon etwas davor, wurde Joseph immer panischer, paranoider, verzweifelter. Er bekam Kopfschmerzen, kämpfte um seinen klaren Verstand, versuchte sich Walter so gut es geht von der Pelle zu halten. Die Emotion, die er vor seinem Tod verspürte, war blanke Verzweiflung.

    Seine Tarotkarte lautet „Der Teufel“. Sie steht für den Herrn der Welt und zugleich ihr Gefangener. Außerdem für die Verteuflung und dem Verlangen nach Überirdischem.
    Auf Joseph trifft der Gefangene Walters Welt zu. Mit Verteuflung könnte gemeint sein, dass Joseph ebenfalls als Victim in Walters Unterbewusstsein materialisiert wird. Die anderen Merkmale treffen eher auf Antagonisten zu, denn „Der Teufel“ kann auch dafür verwendet werden, böse Menschen zu charakterisieren.


    --> Nebenanmerkung: Mit dem Tod des Spenders der Weisheit endete die zweite Offenbarung und die dritte begann mit dem Einzug eines neuen Bewohners in Zimmer 302. Wir alle kennen ihn – Henry Townshend.

    Zwei Jahre lang lebte er in Zimmer 302, ohne zu merken, in welchen Kreislauf er sich verstrickt hatte, denn als er plötzlich diese Alpträume bekam, in denen sein Zimmer verschlossen war und er nicht mehr hinauskommen konnte, und dieser Traum sich in der Gegenwart manifestierte, konnte er bereits nicht mehr entkommen.

    Als Henry dann die erste Nachricht von Joseph fand, war sein Schicksal schon fast besiegelt, denn zu diesem Zeitpunkt begann er die Weisheit zu empfangen.
    Die dritte Offenbarung + Victim Analyse



    Nachdem Joseph starb und Henry in Zimmer 302 einzog, begann die dritte Offenbarung. Seit seinem Albtraum konnte er die Wohnung nicht verlassen, doch Henry fand nach und nach Josephs Notizen und lernte mehr über Walter Sullivan. Zeitgleich bildete sich ein Loch in der Wand seines Bads, das ihn in Schrecken erregende Welten schickte. Was Henry noch nicht wusste, war, dass er durch diese Löcher in Walters Unterbewusstsein eindrang. In dieser Welt, in der Walter herrschte, war er nur Zuschauer und konnte nichts gegen Walters Morde tun, denn er herrschte alleine über diese Welt, so wie es das Ritual der Heiligen Himmelfahrt prophezeit hatte.

    Die Hinweise auf Walters nächste Opfer finden wir wieder in der Kultbibel:

    „[…] Das Dritte Zeichen
    Und Gott sprach,
    Kehre zurück zum Ursprung durch die sündige Versuchung.
    Unter dem Wachsamen Auge des Dämons, wandre einsam im formlosen Chaos.
    Erst dann werden die vier Bußen eine Linie bilden.[…]“

    Die dritte Offenbarung war die Einleitung des Endes, denn war diese vollbracht, trat die letzte Offenbarung ein und Walter hatte sein Spiel fast gewonnen.

    ---

    Henrys erster Besuch in Walters Welt führte ihn in die U-Bahn, wo er Walters 16. Opfer über den Weg lief, Cynthia Velasquez.



    Cynthia, eine hübsche Frau spanisch-amerikanischer Herkunft, hatte Walter zuvor getroffen, als sie noch jünger war. Walter hatte sie schon länger beobachtet, möglicherweise, um sie für sein Ritual auszugucken. Cynthia hatte ihn damals geärgert, was Walter Angst machte.

    Jetzt war Cynthia, in dem Moment, als sie die U-Bahn betrat - ein Ort, der tief mit Walters Unterbewusstsein verankert war - in Walters Welt gefangen. Als Henry sie traf, hielt sie das Ganze für einen Traum, doch sie musste bald feststellen, dass sie sich irrte. Walter tötete sie, indem er sie mehrfach erstach und ein Blutbad anrichtete.



    Henry konnte ihr nicht helfen, da Cynthia ab einem gewissen Zeitpunkt einfach verschwand. Ein Indiz dafür, dass Henry wirklich nur Zuschauer war und absolut nichts ausrichten konnte.

    Cynthia war die „Verführung“ in Walters Ritual. Keine andere Person könnte diese Charakteristik besser verkörpern, denn Cynthia war die typische Aufreißerin, die im minderjährigem Alter Nachtclubs besuchte und mit ihrer Schönheit prahlte.

    Ihre Tarotkarte ist „Der Turm“. Sie steht für errichtete Herrschaft, plötzliche Zerstörung, einen Schicksalsschlag, etwas wird entthront, Hochmut, Befreiung und Ausbruch. Einige Elemente können wir in Cynthias Person wieder finden: Die errichtete Herrschaft hängt mit der Verführung zusammen. Sie hat sich über längere Zeit so entwickelt, dass sie über andere Menschen (speziell Männer ^^) herrschen kann. Die plötzliche Zerstörung bringt dann Walter, der alles zerstört, was sie sich einst aufgebaut hat. Das Selbe trifft auf den Schicksalsschlag und die Entthronung zu. Hochmut ist eine Charakteristik, die wir auf Cynthia übertragen können, denn wer sich über seiner Schönheit im Klaren ist und damit prahlt, ist sicher hochmütig. Befreiung und Ausbruch könnten mit ihrer misslungenen Flucht aus der U-Bahn Station zusammen hängen, die niemals möglich gewesen wäre, weil die U-Bahn in Walters Unterbewusstsein ein abgeschlossener Bereich ist, ähnlich wie Zimmer 302.

    Henry kam zu spät und konnte ihr nicht helfen. Es sollte nicht das erste Mal bleiben, dass Henry hilflos mit zuschaute, wie alle um ihn herum starben.
    Henrys nächster Besuch in Walters Unterbewusstsein führte ihn zum Waisenhaus in den Wäldern von Silent Hill, wo er Jasper Gein antraf, Walters 16. Opfer.



    Jasper hielt sich dort höchstwahrscheinlich auf, weil er zum Mutterstein wollte. Er erzählte Henry, dass die Ureinwohner durch den Mutterstein Kontakt zu ihren toten Verwandten aufnehmen konnten. Da Jasper ein Okkultfreak war, wollte er möglicherweise auf diese Art versuchen, Kontakt zu Bobby und Sein aufzunehmen, seinen Freunden, die ebenfalls von Walter getötet wurden. In den Wäldern lief Henry auch erstmals der kleine Walter über den Weg, das abgespaltete Verlangen, seine Mutter wieder sehen zu wollen. Der Kleine wusste nichts über das Ritual, er war nur die vom Kult verblendete Persönlichkeit, die unbedingt seine Mutter wieder sehen wollte und dafür sogar bereit war, ein Ritual auszuführen. Als Jasper ihn sah, wusste er, dass das Ritual der Heiligen Himmelfahrt bereits stattgefunden hatte und sah den Anfang vom Ende.

    Jasper starb, weil er im Wish House verbrannte. Unklar ist jedoch, ob Walter ihn verbrannt hat, oder ob er es selbst getan hat, da Jasper den Kerzenständen in der Hand hielt, während er brannte. Vielleicht wollte er sich als Teil des Rituals selbst opfern? Er ritzte sich sogar eigenhändig die Zahl 17/21 in die Brust.



    Jaspers Charakteristik ist „Der Ursprung“. Walter wählte ihn wohl als 17. Opfer, weil Jasper schon von Anfang an dabei gewesen war, weil er floh, als seine Freunde Bobby und Sein als zweites und drittes Opfer starben. Jasper war also Teil des Ursprung des Rituals. Andere Überlebende des Ursprungs gab es nicht, deshalb kam nur Jasper in Frage.

    Seine Tarotkarte ist „Der Stern“, die für die unwiderrufliche Wahrheit, die Hingabe zu Sternenwelt, sowie Universum und Kosmos steht. Jasper war wohl zusammen mit Joseph der Einzige, der Walters Ritual kannte, er kannte also die ganze Wahrheit über das Ritual. Die Hingabe zur Sternenwelt, sowie Universum und Kosmos, deute ich einfach als die Hingabe zum Übernatürlichen, zu Vorgängen, die dem Menschen noch ein Rätsel sind. Übertragend wäre das dann die Hingabe Jaspers zu Walters Ritual, sowie den Bräuchen des Kultes.
    Walters 18. Opfer war Andrew DeSalvo.



    Henry traf ihn im Wassergefängnisturm, jedenfalls dem in Walters Unterbewusstsein. Walter hatte in diesem Turm schlimme Zeiten seiner Kindheit verbracht. Noch schlimmer war wohl Andrew für ihn gewesen, denn der angeheuerte Wächter der Kinder war immer sehr streng und brutal zu ihnen. Er scherte sich nicht über die Lehren des Kultes, befehligte die Kinder nur nach seinen eigenen Regeln und war deshalb bei sowohl Kindern, als auch Kultmitgliedern unbeliebt und galt als „fettes Schwein“. Im Keller des Wassergefängnisses, gleich hinter der Küche, befand sich ein Folterraum mit den abartigsten Werkzeugen. Wer weiß, was in der Küche alles zubereitet wurde ^^. Die Kinder fürchteten sich jedenfalls vor dieser Tatsache, deshalb war der Folterraum auch der Ort, an dem Andrew von Walter getötet wurde. Walter bediente sich jedoch keiner Foltermittel, er ertränkte ihn stattdessen. Henry hatte wieder keine Chance, Andrew zu helfen. Er kam zu spät und war wieder nur Zuschauer.



    Andrews Charakteristik in Walters Ritual ist „Wachsamkeit“. Dieses Merkmal ist schnell erläutert, denn Andrew war der Wächter der Kinder, ebenso wie ihr Peiniger. Walter fiel es wohl nicht schwer, ihn für Opfer 18 auszuzählen.

    Seine Tarotkarte lautet „Der Mond“ und steht für den Herrscher über Flüssigkeiten und der Gefühlswelt, sowie das Ungezähmte/Wilde im Menschen. Der Herrscher über Flüssigkeiten ist Andrew, weil er zusätzlich zum Wish House auch im Wassergefängnis eingesetzt wurde, um über die Kinder zu wachen. Er kontrolliert auch ihre Gefühlswelt. Wo der Mond für romantische Gefühle beliebt ist, ist Andrew eher für Angst, Schrecken und Hass bekannt. Das Ungezähmte und Wilde steht für Andrews Brutalität und Kaltherzigkeit.
    Henry traf Richard Braintree, Walters 19. Opfer, im Zentrum von SAH. Henry besuchte dort verschiedenste Orte, die in Walters Leben relevant waren, nämlich Rick Alberts Sportgeschäft, Eric Walshs Bar, Steve Garlands Tiergeschäft, William Gregorys Uhrenladen. Alles ehemalige Opfer Sullivans.



    Richard hatte Walter immer bedroht und angeschrieen, wenn er die SAH-Apartments betrat, um bei Zimmer 302 seine Mutter zu suchen. Einmal bedrohte er ihn sogar mit einem Revolver. Walter hatte panische Angst vor diesem kinderfeindlichen Mann, deshalb tötete er ihn in seinem eignen Zimmer, 207, auf einem elektrischen Stuhl.



    Richards Tod war grausam und langsam. Henry konnte auch hier seinen Tod nicht verhindern. Er sah Richard von einem Fahrstuhl aus, wie er sich mit dem kleinen Walter stritt und diesen verfolgte. Henry roch den Braten zwar, konnte ihm aber nicht folgen, da er in dem Fahrstuhl stand. Als Henry dann im Treppenhaus Richards Schrei hörte, führten die Treppen zu Richards Zimmer schier endlos weit nach oben, was es für Henry unmöglich machte, rechtzeitig in Richards Zimmer anzukommen. Diese Treppe war sicherlich eine Konstruktion Walters Unterbewusstseins, um Henry handlungsunfähig zu machen. Ein weiteres Indiz dafür, dass Henry nichts als ein Zuschauer war.

    Richards Charakteristik ist „Chaos“. Auch dies lässt sich leicht erklären, da Richards aggressive Persönlichkeit, sein Hass auf Kinder und sein Besitz von gefährlichen Waffen auf einen wütenden und stürmischen Charakter hinweisen. Chaos beschreibt auch, mit welcher Angst Walter Richard betrachtete.

    Seine Tarotkarte lautet „Die Sonne“. Ihre Merkmale sind das Feuer, sowie der Herr des Feuers der Welt. Feuer kann wüten, ebenso wie Richard. Der Herr des Feuers unterstreicht noch mal seine Charakteristik, Chaos, seine aggressive Persönlichkeit und seinen stürmischen Charakter.

    Mit dem Tod von Richard Braintree war die dritte Offenbarung beendet. Jetzt war es an der Zeit, die beiden Personen zu Opfern, die schon lange für Walters Ritual feststanden.
    Opfer 20 und Opfer 21.
    Die letzte Offenbarung + Victim Analyse



    Die letzte Offenbarung sollte Walter Sullivan auf die Siegesstraße führen. Danach hatte er das Ritual der 21 Sakramente erfüllt und würde seine Mutter endlich wieder sehen. Zwei große Fragen stellen sich uns jedoch noch, auf die Walter nicht im Entferntesten kommen würde.
    Die erste Frage wäre: WER wird TATSÄCHLICH geboren?
    Die zweite Frage: WER würde seine Mutter wirklich wieder sehen?

    Die Kultbibel gibt uns freien Einblick auf Walters Weg:

    „[…]Das letzte Zeichen
    Und Gott sprach,
    trenne vom Fleisch jene, die die Wiedergeborene Mutter,
    und jenen, der der Empfänger der Weisheit.
    Ist dies vollbracht, wird, beim Mysterium der 21 Sakramente, die Heilige Mutter wiedergeboren und das sündige Volk erlöst.“

    Ob Walter sein Vorhaben gelingt, liegt natürlich ganz beim Spieler, aber ob Walter wirklich gewinnt, das steht in den Sternen.

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    Walters 20. Opfer sollte Eileen Galvin sein.



    Auch sie hatte Walter einst in ihrer Kindheit getroffen. Sie schenkte ihm eine Puppe, als er ganz allein in der U-Bahn lag und versuchte zu schlafen.



    Das war die einzige freundliche Geste, die Walter jemals in seinem Leben empfangen hatte. Da Henry offensichtlich Gefühle für Eileen hatte, wollte er sie um jeden Preis retten, was ihm jedoch wieder nicht gelang, da er als Fremdkörper in Walters Unterbewusstsein nur Walters Handlungen zuschauen konnte. Stattdessen wurde Eileen von jemand anderem gerettet, nämlich von dem kleinen Walter. Der Grund dafür war sicherlich, dass der Kleine sich besser an Eileens Freundlichkeit erinnerte und sie in seinem Kopf die fehlende Mutterfunktion einnahm.



    Eileens Charakteristik in Walters Ritual war in der Tat die „Wiedergeborene Mutter“. Die Tatsache, warum Walter sie für dieses Opfer wählte, liegt auf der Hand. Einmal war sie die einzige Person, die Walter eine freundliche Geste übermittelte, indem sie ihm ihre Puppe schenkte. Doch auch die Tatsache, dass Eileens Wohnung Zimmer 303 ist, spielt eine wichtige Rolle. Weil Walter Zimmer 302 für seine Mutter hielt, diese aber „schlief“, lag auf der Hand, dass die Person, die in Zimmer 303 lebte, die „Wiedergeborene Mutter“ war. Eileen war also genauso wie Henry schon lange vorher als Opfer bestimmt gewesen.

    Ihre Tarotkarte lautet „Das Gericht“. Sie ist eine interessante Karte, da sie die Wiederauferstehung, nach vorausgegangener Reinigung durch Schritte 1-20 (Tarotkarten) symbolisiert. Genau das erhoffte sich Walter ja, die Wiederauferstehung seiner Mutter, nachdem er die 21 Sakramente erfüllt hatte. Die Wiederauferstehung deutet ebenfalls auf Eileens Charakteristik, die „Wiedergeborene Mutter“ hin. Außerdem steht das Gericht im starken Zusammenhang mit Tarotkarte 11, der Gerechtigkeit und die besitzt ja bekanntlich Walter Sullivan. Das macht diese Karte so interessant ^^.
    Opfer 21 war unser um alles geliebte Protagonist, Henry Townshend.



    Nachdem er Eileen aus dem St. Jerome Hospital befreite, machte er sich mit ihr auf die Suche nach Josephs ultimativer Wahrheit, die den Beiden das Geheimnis Walters Vernichtung offenbarte. Wie sollte man einen Geist töten? Die Antwort gab ihnen der „Blutrote Foliant“, aber das ist Henrys Geschichte ^^

    Was kann man über Henry sagen? Er zog in Zimmer 302 ein und war damit als Empfänger der Weisheit bestimmt. Auf seinem Weg durch Walters Unterbewusstsein lernte er über den Mörder und fand dabei Josephs Notizen. Gegen Ende zog er dann zusammen mit Eileen los, um die ultimative Wahrheit zu finden, betrat Walters Welten praktisch ein zweites Mal durch die Hintertüren, ging den Weg des Mörders selbst und fand schließlich einen Weg ihn aufzuhalten. Ob er diesen Plan in die Tat umsetzen konnte, lag am Spieler.

    Seine Charakteristik war „Der Empfänger der Weisheit“ und wurde zuvor schon ausführlich begründet. Kurz: Er empfing die Informationen die Joseph ihm spendete.

    Seine Tarotkarte ist wieder sehr interessant: „Die Welt“ steht für Vollendung, Allwissenheit, und das Erleben des Resultats. Das 21. Opfer steht für Vollendung des Rituals der 21 Sakramente, die Allwissenheit deutet auf Henrys Position als Empfänger der Weisheit hin, das Erleben des Resultats auf Henrys Konfrontation mit dem Ende Walters Rituals, sowie der Macht das Resultat zu verhindern.
    Die letzte Tarotkarte



    Sollte Henry den Tod finden, wäre die letzte Offenbarung beendet und Tarotkarte 22 würde ins Spiel kommen:

    „Das Auge der Nacht“ symbolisiert Gott.



    Im Endeffekt sind die 21 Tarotkarten dazu da, Gottes Segen zu empfangen, ihn allgegenwärtig zu machen. Walters Ritual der 21 Sakramente läuft auf das Selbe hinaus. Er will die 21 Sakramente erfüllen, um seine Mutter wiederzuerwecken, doch was erweckt er wirklich?
    „Das Auge der Nacht“ bringt uns Erleuchtung. Walter würde den Kultgott erwecken, den wir unter anderem in Silent Hill 1 in Gestalt von Samael kennen gelernt haben.

    Eine der uns zuvor gestellten Fragen lässt sich somit beantworten: „WAS erweckt Walter WIRKLICH?“

    Walter wurde vom Kult manipuliert, soviel ist klar. Er wurde dafür benutzt, die 21 Sakramente zu erfüllen und somit einen Gott wiederzubeleben, der der Welt (aus Sicht des Kultes) Erlösung bringen würde. Laut des „Blutroten Foliant“ ist dieser Gott jedoch ein böser Gott, bzw. der Teufel:

    „Jene, die „Heilige Mutter“ genannt wird, sei auch nicht im Geringsten heilig. Der „Abstieg der Heiligen Mutter“ ist nichts als der Abstieg des Teufels. Die, die „21 Sakramente“ genannt werden, seien nicht im Geringsten sakramental. Die „21 Sakramente“ sind nichts als die 21 Ketzereien. Ein Reich der Verderbtheit im gesegneten Reich unsres Herren zu gebären, sei Blasphemie und das Werk des Teufels. […]“

    Ich denke, dass dieser Auszug uns genug Informationen über den Kultgott gibt und darüber, was Walter unwissentlich erschafft. Eigentlich ist Walter schon fast zu bemitleiden, auf solch grausame Art und Weise manipuliert zu werden.

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