Angepinnt Geister, Dämonen und fernöstliche Folklore

    Dieses Forum dient nur noch als Archiv. Eine Registrierung ist nicht mehr möglich!

      Geister, Dämonen und fernöstliche Folklore

      Einleitung:

      Nun wie der Threadname bereits sagt, gibt es Infos und Geschichten zu Geistern und Dämonen aus Japan, Korea und China. Ich werde hier für euch einige hoffentlich interessante Begriffe erklären und einige Geschichte und Legenden einbringen. Es geht aber auch um sonstige Folklore und manche Geschichten sind auch einfach nur dazu da um Weisheiten zu vermitteln oder einfach zu unterhalten. Ich beginne damit, die vier Grundformen übernatürlicher Erscheinungen kurz zu erklären und wünsche euch im weiteren Verlauf viel Spaß.
      Die vier Unterscheidungsformen übernatürlicher Erscheinungen:


      Obake / Bakemono:

      Direkt übersetzt bedeuten die beiden Begriffe etwa so viel wie "Verwandelnde". Prinzipiell können die beiden Begriffe für fast alles Übernatürliche eingesetzt werden. Normalerweise beschreibt man damit aber Erscheinungen, die einfach seltsam oder grotesk wirken.


      Yokai:

      Direkt übersetzt handelt es sich um "verhexende Erscheinungen". Dieser Begriff vereint ein ganzes Spektrum von Kreaturen wie Monstern oder Goblins, die sowohl furchterregend, erheiternd als auch einfach nur bizarr erscheinen können. Yokai erscheinen entweder bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.


      Yurai:

      Direkt übersetzt bedeutet der Begriff etwa "dämmrige oder lichtschwache Erscheinungen". Es handelt sich um Geister von Verstorbenen, die die Lebenden an spezielle Aufgaben erinnern oder Rache üben wollen. Yurei erscheinen in der Zeit von 2 Uhr morgens bis 3 Uhr morgens.


      Oni:

      Direkt übersetzt steht der Begriff für "Dämonen oder Oger". Es sind wilde und grausame Kreaturen, die über Hörner und Klauen verfügen und als Kreaturen Hölle zu betrachten sind. Sie leben oftmals beim Eingang zur Hölle und zeigen dort die Qualen auf, die einen dort erwarten.
      Mythiologische Entstehung Japans:



      Es gibt natürlich mehrere Entstehungsgeschichten doch ich beschreibe hier nur die wichtigste.

      Die Universum ist laut der Überlieferung zuerst nur ein Urchaos gewesen. Dann wurde es in drei Teile geteilt: Den Himmel als Wohnort der Götter, das Mittelland über eine Himmelsbrücke mit den Göttern verbunden und das Gebiet unter der Erde als Land der Toten und der Dämonen. Es werden im Himmel viele Gottheiten geboren und die beiden letzten Götter mit den Namen Izanami und Izanagi steigen auf Wunsch der Götter auf das Mittelland herunter um Japans Inseln zu erschaffen. Von der Himmelsbrücke aus, rühren sie mit einem Stab im Meer und als sie den Stab herausziehen bilden die herabfallenden Tropfen die Insel Onogoro. Dort erschaffen sie weiter Götter für die Flüsse, Berge und die Natur im Allgemeinen.

      Bei der Geburt des Feuergottes stirbt Izanami und ihr Mann folgt Ihr in die Unterwelt um sie auf die Erde zurückzuholen. Da es in der Unterwelt dunkel ist, entzündet er entgegen Izanamis Verbot eine Fackel und erschrickt furchtbar bei ihrem Anblick als verwesende Frau. Er flieht aus der Unterwelt und wird dabei von den Flüchen seiner Frau und den Wesen der Unterwel verfolgt. Er entkommt und noch an der Grenze zur Unterwelt verlangt er die Scheidung. Dafür verflucht Izanami ihren Mann und lässt täglich 1.000 Menschen sterben. Izanagi errichtet dafür 1.000 Gebährhütten und somit entsteht der Kreislauf des Lebens.
      japanische Geistergeschichten:


      Der Laternengeist von Oiwa:

      Es gab einmal einen Samurai, der ein wirklich schlimmes Schicksal erlitt. Ununterbrochen musste er seine schöne aber auch sehr kränkliche Frau Oiwa und ihr Neugeborenes pflegen. Er wurde immer trauriger und auch böser auf sie, bis plötzlich die Enkelin eines Guten Nachbarn sein Herz entflammte. Ermutigt durch ihren Großvater, der Iyemon gern als Schwiegersohn sähe, vergiftet er Oiwa. Er behauptet, es handelt sich um einen Heiltrank, doch alsbald Oiwa davon trinkt, verformt sich ihr Körper schrecklich und sie stirbt eines grausamen und qualvollen Todes. Um den Mord an ihr zu rechtfertigen, behauptet er, sein Diener Kobotoke Kohei hätte eine Affäre mit Oiwa gehabt. Also töter er auch ihn und nagelt beide auf jeweils eine Seite einer Tür und wirft sie in den Fluss.

      Endlich ist er wieder frei und kann eine neue Verbindung eingehen.


      ... voller Freude liftete er den Schleier seiner neuen Braut um sie zu küssen. Doch als er das Gesicht erblickte, erschrak er denn vor sich sah er das schreckliche Gesicht Oiwas. Voller Panic schlug er ihr den Kopf ab nur um dann gleich zu sehen, dass er seinen neue Braut geköpft hat. Voller Schrecken möchte er dem Großvater seiner Braut beichten doch sein Weg wird durch die Erscheinung des Geists von Kohei blockiert. Wieder schlägt er mit seinem Schwert zu um den Geist zu köpfen nur um zu sehen, dass er jetzt den Großvater getötet hat.

      Wo auch immer er hingeht, immer sieht er die grausigen Geister derjenigen, die er getötet hat. Als er eines Tages zum Fischen geht um sich etwas zu entspannen, fängt er mit seiner Angel die Tür mit den Leichnamen der Beiden. Erschreckt flieht er in eine Berghütte wo er auch weiterhin durch die schrecklichen Erscheinungen gequält wird. So sieht er das ständig Gesicht von Oiwa in der Laterne auftauchen, die vor seiner Hütte schwingt. Iyemon wurde erst von seinen Leiden erlöst, als der Bruder von Oiwa ihn tötete um Rache zu nehmen.



      Die Geschichte von Yaichiro:

      Vor sehr langer Zeit lebte im Dorf Senju in der Provinz Musashi eine eine wunderschöne junge Frau. Der Junggeselle Yaichiro verliebte sich in sie und sandte ihr viele Zeugnisse seiner Liebe. Sie antwortet aber niemals und so verstarb Yaihiro an gebrochenem Herzen während seine Angebete jemand anders heiratete. Am Morgen nach der Hochzeitsfeier kam das Brautpaar aber nicht aus seinem Zimmer. Als die Mutter der Braut das Schlafgemach der beiden betrat, fand sie beide tot und sah, wie eine Schlange sich aus einem Auge der Braut herausschlängelte.

      Die Dorfbewohner glauben, dass es sich bei der Schlange um niemand anders als den an gebrochenem Herzen verstorbenen Yaihiro gehandelt hat....



      Die Geschichtevon Okiku:

      Okiku war ein Dienstmädchen in der Burg Himeji des Samurai Tessan Aoyama. Als die Frau des Samurai einen wertvollen Teller zerbricht, wirft sie die Scherben in den Brunnen und beschuldigt Okiku des Diebstahls. Okiku wird dafür von ihrem Herrn vor lauter Wut getötet und ihr Leichnam in den Brunnen geworfen. Okikus Geist steigt jede Nacht aus dem Brunnen hervor, und bricht dann in ein Herz zerbrechendes Heulen aus.
      Geschichten der Ainu:


      Die Ainu sind eine ethnische Minderheit in Japan, die überwiegend auf der Insel Hokkaido lebt. Um 1868 während der Meiji Restauration wurden die Ainu in das japanische Herrschaftsgebiet mit eingegliedert. Man vermutet, dass die Ainu von den australischen Aborigines abstammen. Diese These wird durch die Tatsache gestützt, dass die Ainu völlig anders aussehen als die Japaner und auch der sprachliche Dialekt völlig anders ist.

      Die Ainu Geschichten wurden bis ins 19. Jahrhundert nur mündlich überliefert weswegen auch nur sehr wenig davon erhalten geblieben ist.



      Die Bestrafung der Neugier

      Als die Erde gerade erschaffen worden war, war die Welt noch fast unbesiedelt und gefährlich. Die Erdkruste war dünn und es brannte unter ihr. So verliessen die Menschen niemals ihre Hütten aus Angst sich ihre Füsse zu verbrannen. Sie suchten nicht einmal nach Nahrung. So wurden sie durch den Gott Okikurumi ernährt, der Fische für sie fing und seine Frau Turesh zu ihnen sandte, um sie damit zu ernähren. Er bestand jedoch darauf, dass die Menschen niemals Fragen stellten und niemals in Turesh´s Gesicht schauen würden.
      Doch eines Tages gehorchte einer der Ainu dieser Anordnung nicht mehr. Er war einfach nicht damit zufrieden gefüttert zu werden ohne die Frau zu sehen, die das tat. So wartete er, bis sie ihre Hand zum Fenster hineinstreckte, griff nach ihr und zog sie mit ganzer Kraft hinein. Sie schrie und wehrte sich und als sie schliessendlich doch in der Hütte war, verwandelte sie sich in einen Drachen. Der Himmel verdunkelte sich, es begann zu donnern, der Drache verschwand und die Hütte wurde durch einen Blitzschlag vernichtet.
      Okikurumi war sehr wütend über das was der Mann getan hatte. Er hörte auf damit, für die Menschen Fische zu fangen und verschwand einfach.

      Dies ist der Grund, warum die Ainu seither verarmt sind und ein karges Leben führen müssen.



      Der Fuchs und der Tiger

      Eines Tages schlug der Tiger dem Fuchs vor, vom Anfang der der Erde bis zu ihrem Ende um die Wette zu laufen und derjenige, der siegen würde sollte über das gesammte Land herrschen. Der Fuchs schlug ein und als der Tiger losstürmte, hielt der Fuchs sich an seinem Schwanz fast um vom Tiger mitgezogen zu werden. Der Tiger hatte dies nicht bemerkt und als er fast schon am Ende der Welt angelangt war, drehte er sich schlagartig um, den Fuchs weit hinter sich erwartend. Dieser Schwung reichte jedoch aus, um den Fuchs genau bis ans Ende der Welt zu katapultieren. Dann rief er dem völlig erstaunten Tiger zu: "Hier bin ich! Wo warst du nur so lange?"

      Das ist der Grund warum es keine Tiger im Land der Ainu gibt.


      Warum Menschen immer Kinder bekommen können

      Zum Anbegin der Zeit versammelte der Schöpfer alle Vögel, Landtiere, Götter, Teufel und auch die Menschen um sich, um ihnen mitzuteilen, wann sie sich am besten begatten und ihre Nachkommen bekommen sollten.
      Nach einiger Zeit sprach er zum Vertreter der Pferde:" Oh wunderbahrer Vertreter der Pferde. es ist am besten wenn ihr euch im Frühling begattet und eure Nachkommen im darauffolgenden Jahr im Frühling zur Welt kommen. Ihr dürft jedes Gras fressen, das in jedem Land der Erde wächst."
      Da war das Pferd erfreut, bäumte sich auf und startete los. Doch als es sich aufbäumte, traf ein Huf das Gesicht des Schöpfers. Der Schöpfer war verärgert und presste eine Hand gegen den noch immer schmerzenden Kopf.
      Währendessen kam der Vertreter der Menschen herein und fragte, wann sie sich den am besten fortpflanzen sollten. Der Schöpfer war noch immer sichtlich verärgert und noch stark benommen. Deswegen antwortete er: "Wann immer ihr wollt!"

      Das ist der Grund, warum die Menschen immer Kinder bekommen können.

    Dieses Forum dient nur noch als Archiv. Eine Registrierung ist nicht mehr möglich!