Realität ist die Gesamtheit aller Dinge, die real sind. Real ist, was außerhalb von Emotionen, Wünschen, Träumen, Ideologien, Gedanken und der Wahrnehmung existiert.
Das ist die allgemeinst mögliche Definition von Realität innerhalb der metaphysischen Philosophie. Es gibt noch weitere Definitionen, z.B. von Ursache und Wirkung in naturwissenschaftlichen Disziplinen, die ich jedoch außen vorlassen möchte.
Zu beachten ist, dass es sich bei dieser Theorie, bzw. der Argumentation von mir, rein um das Gedankenexperimente geht. So wie meistens in der Philosophie.
Es gibt kein Richtig und kein Falsch, sondern nur Perspektiven. Jeder ist herzlich aufgerufen in einem Beitrag seine Sicht der Dinge zu schildern. Der geneigte Leser dieses Threads, kann sich dann entscheiden, welche Theorie ihm am meisten zusagt – oder eine eigene verfassen. Eine richtige Diskussion, soll das hier allerdings nicht werden.
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Die Realität spiegelt sich zwar über Wahrnehmung und geistige Leistungen nur als Erscheinungen im Bewusstsein des Menschen wider, doch gibt es zwischen den realen Gegenständen und den Erscheinungen erkennbare Beziehungen, sodass zwei Personen, die dasselbe wahrnehmen, auch über dieselbe Erscheinung verfügen. Der Erkenntnisfortschritt nähert das Wissen und die Wahrnehmung an die tatsächlichen Verhältnisse der Außenwelt an.
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Um überhaupt eine Argumentation über Realität und das Real-Sein in Silent Hill zuzulassen, müssen wir ein Grundgerüst schaffen:
Die Realität in dem Computerspiel Silent Hill unterscheidet sich von unserer Realität in genau einem Punkt: Es gibt eine Stadt namens Silent Hill im Osten der Vereinigten Staaten, die so beschaffen ist, wie sie im Spiel dargestellt wird. Ansonsten müssen wir zunächst einmal davon ausgehen, dass die Welt so ist, wie wir sie kennen; die physischen Gesetze finden Anwendung, biologische Prozesse verlaufen wie wissenschaftlich angenommen wird.
Zu nächste möchte ich noch warnen: Ich beziehe mich nur auf Silent Hill in meinem Beitrag, nicht auf die Welt, die Walter in SH4 erschaffen hat. Diese unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten zur Welt der Stadt selbst. Genaueres kann man im Bereich von Silent Hill 4 im Analyse-Thread finden. Beim Lesen also bitte beachten, dass SH4 komplett ausgeklammert ist, vorerst.
Mechanik bezogen auf den Ort: Wie genau funktioniert Silent Hill also?
Beginnen wir mit einem Beispiel:
James betritt Silent Hill im zweiten Teil der Serie. Die Stadt stellt sich ihm als verlassen dar, dichter Nebel liegt über dem gesamten Gebiet, Monster ziehen durch die Straßen. Ist dies alles real? – Ja.
Zu nächst einmal können wir feststellen, dass er sich in einem Wachzustand befindet. Wenn er getötet wird, ist das Spiel beendet – James ist wirklich tot.(siehe dazu den Vergleich zum Intro in Silent Hill 3, Heathers Traum. Hier wacht Heather auf, sobald der Spieler gestorben ist.) Dass jemand Silent Hill nur ‚erträumt’ hat, ist bisher noch nie passiert (welches Ende von Silent Hill Homecoming sich als das herausstellt, dass die Kontinuität der Serie fortträgt, ist nicht bekannt).
In Silent Hill existieren, anders als in der Außenwelt, mehrere Ebenen der Realität(mehrere Ebenen der Realität berauben die einzelne Ebene der Realität nicht ihres Realismus). Die Stadt Silent Hill erschafft durch die Basis, die James ihr in Form von Selbstmordgedanken, Hoffnung, sexueller Frustration, Verdrängung und dem Wunsch nach Bestrafung liefert, eine Ebene der Realität für sich. Er befindet sich somit auf einer Ebene der Realität. Aus dem Dialog zwischen Angela und James im Lakeview Hotel wissen wir, dass Angelas Ebene der Realität grundsätzlich anders aussieht: Sie wird vom Feuer verfolgt, ihre komplette Umgebung steht in dieser Szene in Flammen. Etwas ist anders: James sieht sie auch.
Wir können uns die Ebenen der Realität nicht nur wie zwei parallele Welten vorstellen, sondern wie ein Treppenhaus. Die Verschiedenen Ebenen der Realität sind eng verwoben, durch Türen miteinander verbunden. Als Gemeinsamkeit der verschiedenen Ebenen kann man die häufig übereinstimmende Architektur der Realität benennen. Die Verbundenheit der Realitätsebenen wird nicht nur in der oben erwähnten Szene deutlich, sondern in vielen im ganzen Spiel: Wir finden Angela in den Woodside Apartments wieder. Die Tür, die wir durchschreiten, sieht merkwürdig anders aus, als alle anderen in James Umgebung: sie ist weiß, ebenso wie jene vor der Konfrontation mit dem ersten Big Daddy Monster im Labyrinth Level. In diesen Momenten gehen wir von einer Ebene der Realität in die andere über; in die Ebene, die Silent Hill nach Angela geschaffen hat.
Oft wird die Frage gestellt: Wieso sehen die anderen Menschen in Silent Hill keine Monster, obwohl James immer wieder auf sie trifft?
Dies ist relativ einfach zu beantworten: Es ist stets James, der von einer Ebene in die andere Wechselt. Jeder für sich – Angela, Eddie und Laura – verbleiben in ihren Ebenen. In diesen Ebenen existieren keine Monster, da diese nach James gestaltet sind, bzw. ihren Existenzgrund in James’ Unterbewusstsein haben. Deshalb hat Eddie Pyramid Head nicht gesehen, deshalb ist Angela durch die Apartments gelaufen, ohne getötet zu werden(Wenn sich ihre Umgebung wirklich als ‚Apartments’ für sie darstellt). So ist ebenfalls zu erklären, wie Angela einen Raum verlassen kann, und hinterher spurlos verschwunden ist. James verlässt das Spiegelzimmer und findet sich in einem anderen Raum wieder als Angela – in einer andere Realitätsebene, um genauer zu sein. Wieso es gerade James ist, der jedes Mal die Ebenen wechselt, würde ich zum jetzigen Zeitpunkt allein auf das Spieldesign und -konzept zurückführen.
Am deutlichsten zu erkennen ist dieses Prinzip des Ebenenwechsels gegen Ende des Spiels: James durchschreitet im Lakeview Hotel verschiedene Türen die eigentlich zu Hotelzimmern führen müssten. Das zumindest sagt uns unser Verstand. Tatsache ist jedoch, dass wir an komplett anderen Stellen ankommen.
Obwohl sich all dies sehr fantastisch anhört, ist es doch real. Die Mauern sind keine Halluzinationen, sondern feste seiende Materie. Würde James Anlauf nehmen, könnte er sich sicher seine Nase brechen. Laufen wir mit dem Analogstick, blockieren die Mauern tatsächlich unseren Weg.
Dies führt unweigerlich zur Mechanik bezogen auf die Monster.
Etwas, das nicht real ist, kann keinen Schmerz zufügen, kann nicht töten.
Da ich es, wie schon geschildert, für ausgeschlossen halte, dass es sich bei dem Spielinhalt von Silent Hill 2 um ein Koma oder eine Art Traum handelt, müssen auch die Monster, die James nachweislich töten können, real sein.
Pyramid Head beispielsweise wurde durch Silent Hill manifestiert: Ein Wunsch (nach Bestrafung), wird zu Materie. Er kann James durch sein Messer oder durch einen Würgegriff physischen Schaden zufügen. Dies ist nur möglich, wenn er tatsächlich existiert (ein Syllogismus aus den bisher festgehaltenen Punkten).
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In Silent Hill 3 funktioniert es im Prinzip genauso. Wir sehen diesen Wechsel der Welten, wenn Heather die Damentoilette betritt. Ab dann befindet sie sich auf einer anderen Ebene, nur Douglas scheint sich noch auf ihrer Ebene zu befinden. Hinzu kommt, dass es noch die umgekehrten Seiten der Umgebung gibt. Ob es sich dabei um Illusionen handelt oder ganz eigene Ebenen vermag ich jetzt nicht genau zu sagen.
Silent Hill Origins:
Travis Grady kann über Spiegel den Wechsel der Realitätsebenen manuell durchführen. Ansonsten funktioniert es genau wie von mir erläutert. Die Spiegelwelt ist eine Form der Otherworld (Otherworld ist hier der Begriff für eine Realitätsebene, die nicht mit der Realität übereinstimmt, wie wir sie kennen).
Silent Homecoming:
Die zweite Ausnahme. Die Otherworld tritt an einem Ort, der nicht direkt in Silent Hill liegt auf. In wie weit das wirklich etwas zu bedeuten hat, ist bei Double Helix’ allgemeiner Vorgehensweise zu hinterfragen. Eventuell ist dies mit Hinblick auf zukünftige Teile geschehen (Toluca Lake als Quelle der eigentlichen Energie?).
Das ist die allgemeinst mögliche Definition von Realität innerhalb der metaphysischen Philosophie. Es gibt noch weitere Definitionen, z.B. von Ursache und Wirkung in naturwissenschaftlichen Disziplinen, die ich jedoch außen vorlassen möchte.
Zu beachten ist, dass es sich bei dieser Theorie, bzw. der Argumentation von mir, rein um das Gedankenexperimente geht. So wie meistens in der Philosophie.
Es gibt kein Richtig und kein Falsch, sondern nur Perspektiven. Jeder ist herzlich aufgerufen in einem Beitrag seine Sicht der Dinge zu schildern. Der geneigte Leser dieses Threads, kann sich dann entscheiden, welche Theorie ihm am meisten zusagt – oder eine eigene verfassen. Eine richtige Diskussion, soll das hier allerdings nicht werden.
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Die Realität spiegelt sich zwar über Wahrnehmung und geistige Leistungen nur als Erscheinungen im Bewusstsein des Menschen wider, doch gibt es zwischen den realen Gegenständen und den Erscheinungen erkennbare Beziehungen, sodass zwei Personen, die dasselbe wahrnehmen, auch über dieselbe Erscheinung verfügen. Der Erkenntnisfortschritt nähert das Wissen und die Wahrnehmung an die tatsächlichen Verhältnisse der Außenwelt an.
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Um überhaupt eine Argumentation über Realität und das Real-Sein in Silent Hill zuzulassen, müssen wir ein Grundgerüst schaffen:
Die Realität in dem Computerspiel Silent Hill unterscheidet sich von unserer Realität in genau einem Punkt: Es gibt eine Stadt namens Silent Hill im Osten der Vereinigten Staaten, die so beschaffen ist, wie sie im Spiel dargestellt wird. Ansonsten müssen wir zunächst einmal davon ausgehen, dass die Welt so ist, wie wir sie kennen; die physischen Gesetze finden Anwendung, biologische Prozesse verlaufen wie wissenschaftlich angenommen wird.
Zu nächste möchte ich noch warnen: Ich beziehe mich nur auf Silent Hill in meinem Beitrag, nicht auf die Welt, die Walter in SH4 erschaffen hat. Diese unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten zur Welt der Stadt selbst. Genaueres kann man im Bereich von Silent Hill 4 im Analyse-Thread finden. Beim Lesen also bitte beachten, dass SH4 komplett ausgeklammert ist, vorerst.
Mechanik bezogen auf den Ort: Wie genau funktioniert Silent Hill also?
Beginnen wir mit einem Beispiel:
James betritt Silent Hill im zweiten Teil der Serie. Die Stadt stellt sich ihm als verlassen dar, dichter Nebel liegt über dem gesamten Gebiet, Monster ziehen durch die Straßen. Ist dies alles real? – Ja.
Zu nächst einmal können wir feststellen, dass er sich in einem Wachzustand befindet. Wenn er getötet wird, ist das Spiel beendet – James ist wirklich tot.(siehe dazu den Vergleich zum Intro in Silent Hill 3, Heathers Traum. Hier wacht Heather auf, sobald der Spieler gestorben ist.) Dass jemand Silent Hill nur ‚erträumt’ hat, ist bisher noch nie passiert (welches Ende von Silent Hill Homecoming sich als das herausstellt, dass die Kontinuität der Serie fortträgt, ist nicht bekannt).
In Silent Hill existieren, anders als in der Außenwelt, mehrere Ebenen der Realität(mehrere Ebenen der Realität berauben die einzelne Ebene der Realität nicht ihres Realismus). Die Stadt Silent Hill erschafft durch die Basis, die James ihr in Form von Selbstmordgedanken, Hoffnung, sexueller Frustration, Verdrängung und dem Wunsch nach Bestrafung liefert, eine Ebene der Realität für sich. Er befindet sich somit auf einer Ebene der Realität. Aus dem Dialog zwischen Angela und James im Lakeview Hotel wissen wir, dass Angelas Ebene der Realität grundsätzlich anders aussieht: Sie wird vom Feuer verfolgt, ihre komplette Umgebung steht in dieser Szene in Flammen. Etwas ist anders: James sieht sie auch.
So you see it, too? For me it’s always like
Wir können uns die Ebenen der Realität nicht nur wie zwei parallele Welten vorstellen, sondern wie ein Treppenhaus. Die Verschiedenen Ebenen der Realität sind eng verwoben, durch Türen miteinander verbunden. Als Gemeinsamkeit der verschiedenen Ebenen kann man die häufig übereinstimmende Architektur der Realität benennen. Die Verbundenheit der Realitätsebenen wird nicht nur in der oben erwähnten Szene deutlich, sondern in vielen im ganzen Spiel: Wir finden Angela in den Woodside Apartments wieder. Die Tür, die wir durchschreiten, sieht merkwürdig anders aus, als alle anderen in James Umgebung: sie ist weiß, ebenso wie jene vor der Konfrontation mit dem ersten Big Daddy Monster im Labyrinth Level. In diesen Momenten gehen wir von einer Ebene der Realität in die andere über; in die Ebene, die Silent Hill nach Angela geschaffen hat.
Oft wird die Frage gestellt: Wieso sehen die anderen Menschen in Silent Hill keine Monster, obwohl James immer wieder auf sie trifft?
Dies ist relativ einfach zu beantworten: Es ist stets James, der von einer Ebene in die andere Wechselt. Jeder für sich – Angela, Eddie und Laura – verbleiben in ihren Ebenen. In diesen Ebenen existieren keine Monster, da diese nach James gestaltet sind, bzw. ihren Existenzgrund in James’ Unterbewusstsein haben. Deshalb hat Eddie Pyramid Head nicht gesehen, deshalb ist Angela durch die Apartments gelaufen, ohne getötet zu werden(Wenn sich ihre Umgebung wirklich als ‚Apartments’ für sie darstellt). So ist ebenfalls zu erklären, wie Angela einen Raum verlassen kann, und hinterher spurlos verschwunden ist. James verlässt das Spiegelzimmer und findet sich in einem anderen Raum wieder als Angela – in einer andere Realitätsebene, um genauer zu sein. Wieso es gerade James ist, der jedes Mal die Ebenen wechselt, würde ich zum jetzigen Zeitpunkt allein auf das Spieldesign und -konzept zurückführen.
Am deutlichsten zu erkennen ist dieses Prinzip des Ebenenwechsels gegen Ende des Spiels: James durchschreitet im Lakeview Hotel verschiedene Türen die eigentlich zu Hotelzimmern führen müssten. Das zumindest sagt uns unser Verstand. Tatsache ist jedoch, dass wir an komplett anderen Stellen ankommen.
Obwohl sich all dies sehr fantastisch anhört, ist es doch real. Die Mauern sind keine Halluzinationen, sondern feste seiende Materie. Würde James Anlauf nehmen, könnte er sich sicher seine Nase brechen. Laufen wir mit dem Analogstick, blockieren die Mauern tatsächlich unseren Weg.
Dies führt unweigerlich zur Mechanik bezogen auf die Monster.
Etwas, das nicht real ist, kann keinen Schmerz zufügen, kann nicht töten.
Da ich es, wie schon geschildert, für ausgeschlossen halte, dass es sich bei dem Spielinhalt von Silent Hill 2 um ein Koma oder eine Art Traum handelt, müssen auch die Monster, die James nachweislich töten können, real sein.
Pyramid Head beispielsweise wurde durch Silent Hill manifestiert: Ein Wunsch (nach Bestrafung), wird zu Materie. Er kann James durch sein Messer oder durch einen Würgegriff physischen Schaden zufügen. Dies ist nur möglich, wenn er tatsächlich existiert (ein Syllogismus aus den bisher festgehaltenen Punkten).
-
In Silent Hill 3 funktioniert es im Prinzip genauso. Wir sehen diesen Wechsel der Welten, wenn Heather die Damentoilette betritt. Ab dann befindet sie sich auf einer anderen Ebene, nur Douglas scheint sich noch auf ihrer Ebene zu befinden. Hinzu kommt, dass es noch die umgekehrten Seiten der Umgebung gibt. Ob es sich dabei um Illusionen handelt oder ganz eigene Ebenen vermag ich jetzt nicht genau zu sagen.
Silent Hill Origins:
Travis Grady kann über Spiegel den Wechsel der Realitätsebenen manuell durchführen. Ansonsten funktioniert es genau wie von mir erläutert. Die Spiegelwelt ist eine Form der Otherworld (Otherworld ist hier der Begriff für eine Realitätsebene, die nicht mit der Realität übereinstimmt, wie wir sie kennen).
Silent Homecoming:
Die zweite Ausnahme. Die Otherworld tritt an einem Ort, der nicht direkt in Silent Hill liegt auf. In wie weit das wirklich etwas zu bedeuten hat, ist bei Double Helix’ allgemeiner Vorgehensweise zu hinterfragen. Eventuell ist dies mit Hinblick auf zukünftige Teile geschehen (Toluca Lake als Quelle der eigentlichen Energie?).
a sixty ton angel falls to the earth
a pile of old metal a radiant blur
scars in the country, summer and her
always the summers are slipping away
porcupine tree
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