Angepinnt 1. Offizieller Schreibwettbewerb des NG

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      1. Offizieller Schreibwettbewerb des NG

      Hallo liebe Teilnehmer und die die es noch werden wollen ;)


      Der 1. offizielle NightmareGames Schreibwettbewerb findet ab heute statt!
      Die bis jetzt gemeldeten Teilnehmer lauten:

      Treefrog
      Trash
      Nobody
      Deku74


      Die Regeln, die die die Jury aufgestellt hat, lauten wie folgt:

      1. Der Umfang der Geschichte aus Korrekturgründen einen Umfang von 2 Seiten nicht überschreiten.
      2. Ausdrücklich positiv zu bewerten sind besonders gelungener Schreibstil und die Idee – sollte sie besonders ausgefallen sein und zum Thema passen.
      3. Negativ zu bewerten sind starke Themaabweichungen innerhalb der Handlung und Rechtschreibung/Grammatik – sollten sie besonders deutlich auffallen.
      4. NICHT negativ zu bewerten sind mangelnde Erfahrung betreffend des Schreibstils
      5. NICHT positiv zu bewerten sind ordentliche Rechtschreibung/Grammatik

      Die Jury behält sich Änderungen der Regeln vor.


      Das Thema des Wettbewerbes lautet: Eindrücke der Nacht

      Der Einsendeschluss ist der 01. DEZEMBER 2010 . Die Werke schickt ihr uns bitte per PN. Die Ergebnisse samt vollständiger Geschichten werden dann in diesem Thread veröffentlicht. Bei weiteren Fragen stehen wir euch im Diskussionsthread zur Verfügung.

      Schließlich wünschen wir euch viel Spaß beim Schreiben :)
      Auf das euch tolle Ideen kommen und wir viel Freude beim Bewerten haben werden ;)


      Liebe Grüße
      Douglas und JayJay
      Die Korrektur ist erfolgt und wird hiermit veröffentlicht.
      Da Trash und Treefrog sich leider aufgrund des dem Autoren nur allzu bekannten und gefürchteten "Kreativlochs" abgemeldet haben, liegen uns nur Beiträge von Nobody und Deku vor. Die Auswertung hat folgende Platzierung ergeben:

      1. Deku74
      2. Nobody

      :cheer:

      Wir fanden es zwar etwas schade, dass nur zwei Geschichten eingereicht wurden, aber die Korrektur hat dennoch Spaß gemacht. Ich bedanke mich nochmal bei den Teilnahmern und hoffe, dass ihr Spaß beim Schreiben hattet ;)

      Aus persönlichen Gründen haben wir entschieden, die genaue Bewertung nicht öffentlich zu machen. Wenn ihr detaillierte Verbesserungsvorschläge zu euren Geschichten wünscht, wendet euch bitte an mich, dann weihe ich euch gerne in die Bewertung ein und gebe ein paar Tipps :)


      Liebe Grüße
      JayJay


      Edit: Da der Thread jetzt geöffnet ist, können die Autoren ihre Geschichten hier posten und mit der restlichen Userschaft teilen, wenn sie das möchten.
      Ich möchte an dieser Stelle Deku74 und Nobody ganz herzlich danken und zugleich gratulieren.
      Ihr habt mir mit euren Geschichten viel Freude bereitet und es hat mir Spaß gemacht eure Werke zu lesen und zu beurteilen.
      Für mich gab es eigentlich keinen ersten und zweiten Platz da ich beide Geschichten, auf ihre Art, sehr gelungen fand.

      LG
      Douglas
      Hallo!

      Jo schade, dass am Schluss doch nur 2 Geschichten eingetrudelt sind, aber irgendwie ist das bei Schreibwettbewerben so üblich. ^^

      Ich möchte euch meine Geschichte natürlich nicht vorenthalten, obwohl ich mich fast nicht getraue, sie reinzustellen, da sie etwas "depremierend" ist. *g* Muss aber dazu sagen, dass die Person in der Geschichte, nichts mit mir zu tun hat. Ich habe einfach ein paar Namen und Schauplätze (teils abgeändert) dafür verwendet. Man braucht sich also keine Sorgen zu machen. :D

      Der Spaziergang (Eindrücke der Nacht)

      Seit 30 Minuten bin ich nun schon unterwegs. Gerade eben hat die große Glocke der St. Maria Kirche drei Uhr geschlagen. Es ist eine besonders helle Nacht und der Mond thront majestätisch am Himmelzelt. Doch die Strassen sind menschenleer. An der grossen Kreuzung blinken bloß die orangen Lichter der Ampeln. Kein Wunder, es ist Dienstagnacht, die meisten müssen morgen früh raus. Ich eigentlich auch, doch ich bin ruhelos. Ich verfluche den Schlaf, weil er die Zeit stielt.
      Als ich am Eingang zum Sportplatz vorbeigehe, setze ich meinen Plan um und mache einen kleinen Umweg. Ich bin sonst nicht sehr spontan, doch ich habe über so einiges nachgedacht. Im Leben läuft nicht immer alles glatt. Stress im Job und mit der Frau. Die Kinder machen was sie wollen. Rebellisch und zu gar nichts zu begeistern. So wie ich es früher war.
      Wie ein ausgelegter Teppich erstreckt sich der Sportplatz zu meinen Füssen. Die schattenumhüllte Tribüne gähnt mich an. Die drei Hochhäuser dahinter ragen zum Himmel und dominieren die ganze Umgebung. Aus dem Laubwerk, hinter dem Zaun, höre ich den Ruf einer Eule, als wolle sie mir eine Botschaft senden. Immer, und immer wieder. Hier brach ich mir einst das Bein, als wir vom Dach der Tribüne auf die darunterliegende Matte sprangen. Ich war der einzige Fettleibige in unserer Clique.
      Auf der gegenüberliegenden Seite steige ich in Gedanken versunken die Stufen zur Turnhalle empor. Jene Stufen, die ich früher schon so oft benutzt hatte. Einmal sogar, um von der Polizei zu flüchten.
      Die Turnhalle. Ein Klotz aus Beton. Wie ein schlafender Golem wacht sie in der Dunkelheit. Sie erinnert mich an die Grundschule. An meinen Lehrer, der damals schon alt war und heute noch immer genau gleich alt aussieht. An meine ehemaligen Klassenkameraden, mit denen ich kaum noch Kontakt pflege. An die Turnstunden und daran, dass ich immer als Letzter ausgewählt wurde.
      Der Weg zurück in meine Vergangenheit entpuppt sich als Strasse, die in leichter Neigung abwärts führt. Abwärts, wie auch meine momentane Situation. Vorbei an massiven Wohnblöcken, in welchen damals ein Freund von mir wohnte, damals, als die Welt noch in Ordnung war. Megaman, Super Mario Bros und Gargoyles Quest waren angesagt. Eines Tages starb seine Grossmutter und wir haben uns aus den Augen verloren.
      Noch bevor ich mir richtig bewusst werde, was ich hier eigentlich tue, öffne ich das kleine Eingangstor zum Kindergarten. Hier hat alles angefangen. Hier habe ich erste Kontakte geknüpft. Hier lernte ich meinen besten Freund Thomas kennen, mit dem ich heute noch eng befreundet bin. Alles schaut noch genauso aus, wie vor einer Ewigkeit. Der Spind mit den Spielzeugen steht noch immer an derselben Stelle. Die Schaukel und der alte Baum ebenso. Nur Frau Steiger, die Kindergärtnerin, ist schon lange tot.
      Hier, in diesem Gebäude, ging am Nikolaus-Tag der künstliche Bart von Mathias in Flammen auf. Hier hat sich Sandra in die Hose gemacht und wir alle lachten sie aus. Hier spielten wir mit Klötzen und stritten um die Tierfiguren. Hier hatten wir die Idee, ein fliegendes Brett zu bauen und das Unterwasserzelt erfunden.
      Ich setze mich auf die Bank und zünde mir eine Kippe an. Ich war 26 Jahre lang nicht mehr an diesem Ort. 26 Jahre und trotzdem kommt es mir vor wie gestern. Wie konnte es nur soweit kommen.
      Ehe ich mich versehe bin ich auf dem Weg zu meiner alten Schule. Sie liegt oberhalb des Kindergartens auf einem Hügel. Um sie zu erreichen, muss ich den Spielplatz überqueren, an dem das Rad der Zeit ebenfalls nicht gedreht zu haben schien. Selbst die lange Rutschbahn, an deren Rand wir damals empor geklettert sind, steht noch am selben Platz. Und darüber – die alles beherrschendes Grundschule.
      Erinnerungen werden wach, als ich den steilen und kaum beleuchteten Weg hinauf wandle. An die Ehrfurcht vor den 6. Klässlern. An die Mauerkämpfe - wer runterfällt verliert. An die Zeit, als ich Elvis-Fan war. An die Zeit der Skilager. An die erste grosse Liebe. An meine Kindheit. An Freude und Spass, Wut und Angst.
      Ich blicke in den abgrundtiefen Grund des Schulbrunnens und sehe meine Familie und mich selbst, wie in vergangenen Zeiten. Ich sehe meinen Sohn, wie wir zusammen Lego spielen und an die strahlenden Augen meiner Tochter, als sie ihre neue Puppe geschenkt bekommt. Ich sehe meine Frau auf dem Abschlussball der ETH-Zürich. Ich sehe wie wir uns küssen. Wie wir uns streiten und wieder versöhnen. Wie wir zusammen lachen und miteinander schlafen. Ich sehe, wie meine Frau um den Verlust des 3. Kindes bei der Geburt trauert, sehe, wie sie weint. Sehe ihren Nervenzusammenbruch. Sehe, wie sie sich verwandelt. Sehe ihre Krankheit, ihre gespaltene Persönlichkeit. Ihre Schizophrenie.
      Ich folge weiter meinem Schulweg aus vergangenen Tagen, marschiere über die grosse Blumenwiese. Meine Kinder haben sich mittlerweile von mir abgewandt, denn ich bin ein stadtbekannter Alkoholiker und Schläger. Meine Frau steckt gerade in der Psychiatrischen Klinik und ich war vier Tage in U-Haft. Einen Vormund haben sie schon lange. Sie leben in einer Pflegefamilie.
      Endlich bin ich an meinem Ziel angekommen. Ich begebe mich in luftige Höhen, mache die Schnur an jenem Klettergerüst fest, an dem wir damals mit den Schulmädchen geflirtet haben. Ein kurzzeitiger Anflug von Trauer überkommt mich, während ich die Schlinge um meinen Hals lege. Ein Gefühl von Angst, Angst vor dem Ungewissen, Angst versagt zu haben. Dann der Gedanke an schöne Momente, ein Bilderbuch an Erinnerungen, ein Protokol der Vergangenheit. Ich weine.
      Doch dann sehe ich der Realität ins Gesicht. Ich knote mich fest, kann kaum noch atmen. Adrenalin durchflösst meinen Körper. ich schliesse meine Augen... und lasse mich fallen.

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