Dezembernacht

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      Dezembernacht

      Und da stand sie plötzlich vor mir. So lang hatte ich hier auf sie gewartet. Eine Erscheinung in dieser verschneiten Nacht. Sie strahlte nicht wie das Licht der Sonne, sie flackerte vielmehr wie ein dezentes Licht, eine Kerze, die nur für mich zu leuchten schien. Der Schnee legte sich auf ihre Haare und blieb darin hängen. Ihre Augen sahen mich zuerst geheimnisvoll beobachtend an, doch ihr Blick wechselte ständig unruhig die Richtung, fand letztlich immer wieder den Weg zurück zu mir. Sie begann zu lächeln. Um ihre Mundwinkel bildeten sich die Grübchen, die ich so an ihr liebte. Als sie sah, wie erschlagen ich von ihrer Erscheinung war, bemerkte sie, wie peinlich ihr das ganze war und rümpfte sie Nase, während sich ihr Grinsen zu einem Kichern entwickelte. Dabei hob sie die Wangen an und kniff die Augen halb zusammen. Eine Strähne wehte ihr durchs Gesicht. Ich wagte es nicht, ihr engelsgleiches Gesicht zu berühren. Sie spürte immer noch, wie verzaubert ich war, was sie sichtlich glücklich machte. Sie konnte nicht mehr heller lächeln, als sie es bereits tat und je länger sie lächelte, desto enger schnürten sich die Fesseln um meinen Körper. Sie hatte mich endlich wieder gefunden. Nie wieder wollte ich sie jemals loslassen.


      (c) Julian Jungermann, 4. Aug. 2010


      PS: Etwas zum Träumen, weil ich gerade selbst am Träumen bin :D

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