Im Prinzip gibt es zwei Dimensionen, nämlich die "Realität" - ich spare mir jetzt mal, die Diskussion über den Begriff 'real' wieder aufzuwärmen - und die Otherworld. Die Otherworld gibt es in der nebligen, verlassenen und in der metallisch, blutigen - Form (auch 'reversed' in einem der Lösungsbücher von Konami selbst bezeichnet). Die reversed otherworld scheint bei extremen Geschehnissen oder Emotionen einzutreten, z.B. in sh1 durch Alessa, oder aber das zerstörte Hotel am Ende von sh2 (ist denke ich eine Art der RO).

Inzwischen ist Konami dazu übergegangen richtige Übergänge der Welten in die Spiele zu integrieren, diese wurden aus Limitgründen der Engine und des Aufwands zu früheren Zeiten nicht so umgesetzt, sondern durch das Laden nach Türen oder z.B. dem Aufzug. Ich denke die Übergänge zwischen den Ebenen sind fließend.

Ich habe dazu irgendwann mal einen Beitrag geschrieben, der eventuell ganz nett zu lesen ist: nightmaregames.de/thread.php?threadid=2552

Ist aber nicht in Stein gemeißelt, sondern nur meine Meinung.

nobody

Im Prinzip wars das

Ich würde eben noch weitergehend zur Diskussion stellen, ob man die nebeligen Szenarien in einen Sack mit der Otherworld steckt oder sie als Zwischenwelt/Übergangswelt sieht.
Optisch ähnelt sie der Blut/Rost-Welt kaum, hat auch im Gegensatz zu dieser eine gewisse Ordnung, auch wenn Monster umherstreifen. Und wird es dann dunkler, blutiger, rostiger und Akira Yamaoka spielt seinen kranken Sounds, dann haben wir nicht mal mehr Orientierung, dann verändert sich alles.

Ich würde vielleicht von einer Übergangswelt zwischen Realität und Halluzination sprechen. Vielleicht eine Illusionswelt, in der schon halluzinogene Elemente auftreten (wie die Monster z.B.).

Also wie ich schon sagte, ist für mich Otherworld all das, was nicht auf der allgemein als Realität beschriebenen Ebene stattfindet. Die Shopping Mall ist leergefegt, keine Menschenseele ist da. Das ist auf jeden Fall eine Art der Otherworld (der anderen Welt, neben der realen). Ich denke diese Abgrenzung ist relativ klar und stark. Die Unterschiede zwischen der reversed und der nebligen sind dageben feiner. In sh1 wird die reversed Ebene durch den extremen emotionalen Stress von Alessa ausgelöst, genauso ist es in sh2 oder z.B. in Homecoming.

Bevor ich unüberlegt irgendwas schreibe, denke ich lieber nochmal drüber nach. Habe mich schon sehr lange nicht mehr mit SH an sich beschäftigt.

Wie schon gesagt, ich seh zwischen der "reversed"-Welt und der Nebelwelt schon einige gravierende Unterschiede. Natürlich auch Überschneidungen, wie die Monster oder die Abwesenheit von der "Allgemeinheit" an Menschen (viel mehr fallen mir spontan nicht ein), aber die Gegensätze überwiegen.
Die Straßen sind noch befestigt, Blutlachen halten sich in Grenzen, bis auf einige Löcher, Absperrungen und Wände sind die Szenarien noch kartengetreu.
In der "reversed"-Welt allerdings gibt es teilweise nicht mal mehr Straßen (ich denke da an SH1), sondern nur noch Gitter, auf dem man läuft. Auch die Straßen sind teils vollkommen anders angeordnet, manche gibts auch gar nicht mehr. Andere Räume sind geöffnet als noch in der Nebelwelt etc etc.
Für mich hat die Nebelwelt mehr Ähnlichkeit mit der Realität, als mit der "reversed"-Welt.

Aber sicher kann (und muss) man bei der Nebelwelt auch von einer "Otherworld" sprechen, denn was nicht Realität ist, das ist entstellt und gehört mehr oder weniger in einen Topf. Die Frage ist natürlich, was DIE Otherworld ist. Und da gehen die Meinungen wohl auseinander. Für mich ist die "reversed"-Welt DIE Otherworld, wobei die Nebelwelt nur ein Vorstadium ist, das der Realität noch eher ähnelt.


Edit: Übrigens vielen Dank, Kharina! Man merkt deutlich, wie man sich wieder warm schreibt, was alte Theorien und Denkansätze angeht

Bilder sind vollkommen überbewertet

Es ist nicht so, dass der Kultgott will, dass Heather stirbt. Denn wie du so schön sagst: Danach ist Ende Gelände mit "geboren werden"
Es ist vielmehr so, dass Heather bei der Geburt stirbt (wer gebärt schon nebenbei mal einen Gott?)

Original von Kharina
Ich glaube in der ekligen Welt kommen auch mehr Gegner etc. welches Interesse hat das Ding in ihr denn daran diese Welt auf sich selbst los zu lassen?

Ich bin immer mal davon ausgegangen dass dieser Gott in ihr, nennen wir ihn mal Gustav geboren werden will und dann auch den Rest der Welt mit diesem Schmodder überziehen will. Da ergeben für mich so einige Dinge keinen Sinn, aber ich denke das Frage ich dann mal in nem anderen Thread.

Noch kurz dazu etwas.
So wie ich die Spiele interpretiert habe lebt der Kultgott permanent in der Otherworld.Heather bzw. Alessa sind lediglich seine Medien, sprich sein Werkzeug, um Einfluss auf die reale Welt oder die Wahrnehmung eben dieser zu haben.Der Gott bringt sich durch die Welten also keinesfalls selbst in Gefahr.Ist ja klar, wer will schon sterben (und dazu noch ungeboren wohlgemerkt ). Durch das heraufbeschwören der Welten werden in meinen Augen 2 Ziele verfolgt.Zum einen das Auseinandersetzen des Protagonisten mit seinen eigenen menschlichen Abgründen oder denen ihm nahe stehender Personen.Zum anderen wird der Kultgott durch die negaiten Emotionen der Menschen die in dieser Welt gefangen werden stärker, da er nur hier einen direkten, wenn auch nicht immer selbst gelenkten, Einfluss auf die Menschen nehmen kann.

Klinkt sehr kryptisch und verworren ich weis.Aber ist ja zum Glück nur ein Erklärungsversuch was ich mir persönlich bezüglich der Mechanismen der Welten zusammengereimt habe.Und da ich nie ein Lösungsbuch oder ähnliches zu SH in der Hand hatte besteht auch kein Anspruch auf Richtigkeit, lediglich auf Unterhaltungswert

Original von PeaceMan
Durch das heraufbeschwören der Welten werden in meinen Augen 2 Ziele verfolgt.Zum einen das Auseinandersetzen des Protagonisten mit seinen eigenen menschlichen Abgründen oder denen ihm nahe stehender Personen.Zum anderen wird der Kultgott durch die negaiten Emotionen der Menschen die in dieser Welt gefangen werden stärker, da er nur hier einen direkten, wenn auch nicht immer selbst gelenkten, Einfluss auf die Menschen nehmen kann.

Das ist ein sehr guter Punkt. Vor allem der Teil mit dem stärker werden. Ja der Gott wird von Hass genährt und Menschen mit ihren eigenen negativen, dunklen Teilen zu konfrontieren ist sicherlich eine gute Methode negative Emotionen wieder auszulösen.




Der einzige Gegner in der Otherworld von dem man definitiv und 100% sagen kann, dass er ein echtes Interesse daran hat Heather zu töten, ist Memory of Alessa aus für mich recht nachvollziehbaren Gründen.

In einem der Silent Hill Teile, ich glaube der zweite war es, erfährt man, dass die Stadt auf für die Ureinwohner spirituellem Boden erbaut wurde. Hat wohl auch auf alles, was dort passiert auswirkungen.


Allgemein kann man eigentlich sagen, dass so gut wie das meiste und vor allem die Monster in der Otherworld stets eine Verbindung zum Verursacher der Welt haben. Sie sind eng mit dessen Gefühlswelt und Gedanken verknüpft. Und gerade in Silent Hill 2 wird zum Beispiel deutlich, dass auch jeder etwas anderes sieht, der in der Otherworld unterwegs ist und nicht alle das gleiche.

So, ich möchte jetzt nochmal meine Sicht etwas klarer schildern:

Es gibt drei unterschiedliche Ebenen, die Realität, die Otherworld als neblige und als rostige Version. Silent Hill hatte schon immer Besonderheiten und war keine normale Kleinstadt. Leute sind auf mysteriöse Weise gestorben, ganze Schiffe sind auf dem Toluca Lake mitsamt Passagieren verschwunden. Diese neblige Ebene der Otherworld existiert schon sehr sehr lange, um nicht zu sagen seit der Besiedlung von Silent Hill auf dem heiligen Boden der Ureinwohner.

Die reversed Otherworld ist Alessas Welt, sie entstand während der Geschehnisse von sh1. Es handelt sich um den Alptraum eines kleinen Mädchens, in dem ihre Furcht und ihr Schmerz real werden und bizarre Formen annehmmen. Diese Otherworld-Shifts werden in sh1 immer durch den Klang unserer allseits geliebten Sirene angekündigt, dem letzten Geräusch, dass Alessa hörte, bevor sie bewusstlos wurde und in den Keller des Alchemilla Hospital gesperrt wurde, um dort sieben lange Jahre gegeißelt zu werden. Der Wechsel zu reversed Otherworld tritt immer nur zu bestimmten Situationen auf, z.B. auf dem Weg zum Leuchtturm.

Deshalb ist es m.E. auch logisch, dass die Otherworld von Heather zwar nicht total identisch, aber sehr ähnlich der Alessas ist: Schließlich ist sie eine Reinkarnation von Alessa. Das einzige Gebiet, was aus meiner schwammigen Erinnerung identisch aussieht, ist der LS Amusement Park.

Zum Kultgott:

Ich denke nicht, dass eine Otherworld benötigt wird. Der Kultgott existiert in Heather seit sie von Alessa / der woman in white geschaffen wurde. Heather hat seit sh1 keine Otherworld mehr betreten, dennoch hat er existiert - sogar Harry hat dies wohl gewusst, deshalb hatte er Heather den Anhänger gegeben. Die Otherworld könnte ein Nebenprodukt sein, welches in sh3 wiederum durch Alessa entsteht. Ihr Teil von Heather erwacht langsam und mit ihr die Erinnerungen und die Otherworld.

Weiterhin ist zu sagen, dass der Kultgott keine Angst haben muss zu sterben, denn wie wir aus der Geschichte von Silent Hill wissen, kann er wohl immer wieder manifestiert werden. Er hat schon vor Alessa existiert und wird es auch nach ihr weiterhin tun. Dies ist der ewige Kreislauf, der sogar den Tod überwindet. Heather selbst kann nicht sterben, denn der Diener des Kultgottes - Valtiel - ist da, um Heather im Falle des Ablebens wieder zu erwecken, sodass die Geburt praktisch unausweichlich ist (sieht man ja sogar ingame).

nobody

Schöner Beitrag, ist alles sehr nachvollziehbar.
Gute Ideen, würd ich so unterschreiben