Angepinnt Literarische Qualitäten in Videospielen - Diskussionsthread

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      Cheryl verdrängt ebenfalls, nämlich den Tod ihres Vaters. Je nach Ending verdrängt sie außerdem die wahre Natur ihres Vaters. Die Frage ist allerdings, ob sie als Figur oder als Erzähler unzuverlässig ist. Spielen wir ihre fehlerhafte Erzählung oder ihre verdrehte Erinnerung?


      Irgendwie fehlt mir hier noch die völlig falsche Darstellung von Cheryls Mutter. Sie wird ja zunächst relativ verwahrlost dargestellt und ein wenig so, als würde sie sich nur wenig um ihre Tochter kümmern. Am Ende stellt sich aber heraus, dass sie sogar mehr oder weniger verantwortlich dafür ist, dass Cheryl in die Terapie geht.

      Das könnte man schon als fehlerhafte Erzählung bezeichnen, meiner Meinung nach. Denn falsch erinnern wird sie sich ja kaum, da sie ja 17 Jahre mit ihrer Mutter verbracht hat und eigentlich wissen sollte, wie sie aussieht ^^

      Als Erzählinstanz tritt sie jedenfalls zu keinem Zeitpunkt auf. Interessant ist aber, dass wir durch die Monster und das Eis sogenannte „Agents of Repression“ vorgestellt bekommen, also konkrete Werkzeuge ihrer Psyche, das Wahre zu verdrängen.


      Ach nein? Ich könnte schwören, dass sie Dr.K. die ganze Geschichte, die man als Spieler erlebt, erzählt. Ich verstehe sie also schon irgendwie als eine Art Erzählerin.
      Original von papilion
      Irgendwie fehlt mir hier noch die völlig falsche Darstellung von Cheryls Mutter.


      Ja, gute Ergänzung. Cheryls verteufeltes Bild ihrer Mutter ist natürlich Teil ihrer "Scheinwelt".

      Original von papilion
      Ach nein? Ich könnte schwören, dass sie Dr.K. die ganze Geschichte, die man als Spieler erlebt, erzählt. Ich verstehe sie also schon irgendwie als eine Art Erzählerin.


      Das war eigentlich meine Frage von vorher gewesen: "Spielen wir ihre fehlerhafte Erzählung oder ihre verdrehte Erinnerung?" Denn Fakt ist, dass sie zu keinem Zeitpunkt die Sprecherrolle einnimmt, so wie James in SH2. Das wäre ja auch unpraktisch, weil wir dann schon wüssten, dass es sich um eine Frau handelt^^
      So wissen wir allerdings nicht, ob Cheryl tatsächlich das so erzählt, wie wir es erleben, oder ob wir ihre Erinnerung spielen, nicht die Erzählung an sich. Das ist lediglich literaturwissenschaftlicher Kleinkram und nicht ganz so wichtig für unsere Diskussion denke ich^^
      Soooo, der (zugegebenermaßen) krüppelig schwere nächste Abschnitt ist drinnen. Krüppelig schwer nicht, weil er so schwer nachzuvollziehen, sondern auszuformulieren ist :D

      Es geht um Selbstreflexion der Spielfiguren in ihrer Umgebung, also in sogenannten "Räumen", was Zimmer sein können oder auch Natur, größere Areale, Wetter uswusf.

      Was das genau für die Silent Hill Reihe bedeutet, könnt ihr im Haupt-Thread nachlesen. Über Kommentare/Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen ;)
      Wenn ihr irgendetwas nicht versteht - sei es nun die Theorie oder meine komischen Gedankengänge, einfach hier nachhaken.

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