Christian Wulff tritt zurück

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      Christian Wulff tritt zurück

      Nun ist er (endlich?) zurück getreten.

      Jetzt nimmt Christian Wulff doch seinen Hut: In einer Erklärung im Schloss Bellevue nannte er fehlendes Vertrauen im Volk als wichtigsten Grund für seinen Rücktritt.
      Kommissarisch übernimmt nun Horst Seehofer die Amtsgeschäfte des Staatsoberhaupts.


      Was ist eure Meinung dazu?
      Findest ihr diesen Schritt richtig oder seit ihr der Meinung das er hätte bleiben sollen?

      Wen haltet ihr für den richtigen Mann oder die richtige Frau als seinen Nachfolger?

      Soll Joachim Gauck noch einmal antreten oder meint ihr das seine Vergangenheit in der DDR auch ihm zum Verhängnis werden könnte?

      Ich halte ihn für den richtigen Mann in diesem Amt.
      Leider ist er schon in einem sehr fortgeschrittenen Alter doch traue ich ihm zu, Deutschland, gerade als ehemaliger DDR Bürger und Mitgestalter der deutschen Wiedervereinigung, sehr gut repräsentieren zu können.

      Was meint ihr?
      Oder sagt ihr eher, dass das Amt des Bundespräsidenten ganz abgeschafft gehört?

      Eure Meinung interessiert mich sehr.


      LG
      Douglas
      heute.de/ZDFheute/inhalt/11/0,3672,8477579,00.html

      Hier nochmal seine Erklärung in einem Video.

      Ich fand den Mann immer sehr sympatisch und bedauere es, dass er zurück getreten ist. Natürlich bin ich mir auch im Klaren darüber, was er alles angestellt hat (wenn es denn alles so stimmt), aber er hätte vielleicht noch einen Moment warten sollen, bis alle Klagen bewiesen oder widerlegt sind.
      Er tritt ja zurück, weil er "im Moment nicht in der Lage ist" das Amt weiterzuführen. So etwas hört sich wie eine insgeheime Flucht an. Ob er es ernst meinte oder nicht warten wollte, bis die Klagen sich als richtig oder evtl. noch schwerwiegender herausstellen, kann man jetzt (noch) nicht sagen.

      Als Mensch in der Öffentlichkeit fand ich ihn zumindest sehr sympatisch und vom Charisma her der richtige Mann für das Amt.
      Und mal ganz ehrlich: Welcher Politiker hat so etwas wohl noch NICHT getan?
      Irgendeinen triffts immer ^^''
      Stimm dir komplett zu @JayJay.

      Hatte noch einen Kommentar dazu gelesen, welchen ich eigentlich bis auf die Überspitzung mit Heil Bla recht passend fand.
      Sauber! Glückwunsch der BILD! Hat ja gut geklappt. DRECKSHAUFEN! Heil Diekmann oder was? Das Drecksblatt spuckt geradezu auf unsere Demokratie,...naja. Kommt ja bald ein neuer. Dann können se den auch unter die Lupe nehmen.
      Das Problem ist: Der Bundespräsident soll für Moral, Respekt, Anstand, Ethik, Unbestechlichkeit und Aufrichtigkeit stehen. Attribute, die in unsere heutigen Gesellschaft eigentlich kontraproduktiv und schädlich sind.

      Solche Menschen sind sehr rar gesät, besonders in der Politik, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte mit Wirtschaft und Bankentum zu einem Flechtwerk verknüpft hat, das sich nicht mehr auftrennen lässt.
      Und noch viel weniger an der Spitze der Politik, denn dorthin kommen nur Menschen mit blutigen Ellbogen und die oben angeführten Werte wirken da der Karriere schädlich.

      Ich denke jedem ist bewusst, dass die wahre Politik von Wirtschaft, Medienkonzernen und Banken betrieben wird. Ich würde nicht soweit gehen und Politiker als Platzhalter für eben jene genannten Strippenzieher sehen, doch der Trend dorthin zeichnet sich ab.

      In einer freien bzw. sozialen Marktwirtschaft hängt das Allgemeinwohl an der Wirtschaft und dem Konzept der unsichtbaren Hand. Geht es der Wirtschaft schlecht, geht es den Leuten schlecht. Zudem kommen noch die Verführungen, die jedem Politiker mit etwas Einfluss von der Wirtschaft dargeboten werden.

      Das erfordert lebenserfahrene, pflichtbewußte und charakterstarke Persönlichkeiten, die keine Angst haben gegen den Strom zu schwimmen, die für unsere Verfassung einstehen, für die das Allgemeinwohl, nicht die eigene Bereicherung, am wichtigsten ist.

      Wie man an Herrn Wulffs Lebenstil sehen konnte, an seinen eitlen Flirts mit Bunte & Co. und an seinen zahlreichen Verstrickungen mit bröckchenweisen Schuldeingeständnissen, stellte er sein Wohl über das der BRD.

      Er wollte der Bundesrepublik neue Impulse geben, das Amt des Bundespräsidenten modernisieren, doch ich glaube eine Modernisierung, d.h. ein Angleich diese Amtes an die heutige Gesellschaft, kann nicht funktionieren, da die Talente, die ich Anfangs schon aufgezählt habe und die essenziell für den Präsidenten sind, in unserer heutigen Gesellschaft nichts mehr zählen.

      Herr Wulff repräsentiert Deutschland, deshalb war sein Rücktritt längst überfällig. Doch er repränsentierte Deutschland und die westliche Gesellschaft, ironischer Weise auf eine ungeschminkte Art, die die Eitelkeit und die Selbstbereicherung unserer Gesellschaft aufzeigt, eine Art Spiegel der Gesellschaft.

      Und wenn man sich selbst im Spiegel betrachtet, dann gibt es 2 Arten damit umzugehen: man sieht sich objektiv oder man schön sein eigenes Spiegelbild und glaubt mit der Zeit an seine eigene Lüge. Ein Schutzmechanismus des Gehirns, das man bei Gesellschaft, gerade bei Politikern sehr gut betrachten kann. Man nehme nur das Beispiel von Herrn von Gutenberg, der bis heute abstreitet, wissentlich getäuscht zu haben und nun für ein freies Internet in Brüssel kämpft, gerade das Organ, dass seinen Betrugsversuch aufgedeckt hat.

      Realitätsverlust bzw. -einschränkung.

      Und wie bei Gutenberg als auch bei Wulff gibt es nun in dieser Gesellschaft 2 Augen, die in den Spiegel blicken. Das eine Auge sieht das Trugbild, hält sogar heute noch zum gegelten Edelmann oder zum mediengeprügelten Ex-Präsidenten.

      Das andere Auge sieht die objektive Spiegelung. Es sieht einen Mann der für Integrität einstehen soll aber einer Briefkastenfirma eines Gönners 5 Millionen Euro als staatliche Unterstützung zukommen lässt, ein Mann der das Grundgesetz wahren soll, aber selbst die Presse zensieren will. Ein Mann der Transparenz verspricht aber permanent versucht zu verschleiern.

      Machen wir uns nichts vor. Transparenz in der Politik gibt es nicht und wird es nicht geben. Wenn die Politiker schon verzweifelt versuchen, Gehaltslisten bzw. Verdienstlisten ihrer 2.-Jobs (von der Einkommensseite her eher ihrer 1. Jobs) zu verhindern, dann zeigt das schon den ganzen Ausmaß der Versumpfung und der Korruption.

      Ich denke es , wenn es hier Transparenz geben würde, dann wäre der Bundestag bis auf das Putzpersonal ziemlich leer. Was natürlich nicht heißen soll, das man nicht nach mehr Transparenz in Deutschland streben sollte. Eher das Gegenteil.

      Ich habe mal mit einer Italienerin gesprochen und sie gefragt, warum man dort immer wieder Berlusconi wählt, sie hat geantwortet, dass ja alle Politiker Verbrecher wären, nur bei Berlusconi wisse man, was er macht und in welchem Umfang.


      Wulffs Rücktritt war unumgänglich, schon alleine um etwas Glaubwürdigkeit vor anderen Ländern und uns selbst zu behalten.
      Seine Amtszeit war unauffällig, was evtl. mit der Umgestaltung von Schloss Bellevue zusammenhängen mag, seine Glanzpunkte waren der Staatsbesuch in der Türkei und in Israel.
      Seine Rede zur Integration fand ich ehrlich gesagt, nicht so phenomenal und gewagt, wie sie jetzt hingestellt wird. Denn seien wir mal ehrlich, jeder von uns weiß, dass der Islam mittlerweile zu Deutschland gehört.
      Wenn es hier im tiefsten, erzkonservativen Niederbayern mehr Dönerbuden als Würstchenstände gibt, dann ist die Rede keine Offenbarung.

      Was mich aber auch stört, ist, dass Wulf von den Medien vom Popstar-Präsidenten zum sinisteren Schwerverbrecher gekrönt wird.
      Herr Wulff ist für mich kein böser Mensch. Er hat seine schwerkranke Mutter in jungen Jahren, neben Jurastudium gepflegt und seine kleine Schwester praktisch großgezogen und als Menschen fand ich ihn eigentlich auch sehr sympathisch und, in seiner ruhigen, besonnenen Art und Weise, einen etwas anderen Politiker, aber
      politisch gesehen habe ich mit seiner Regierung in Niedersachsen keine große Schnittmenge (strikter Atombefürworter, er kürze die Bildungsausgaben dort drastisch, strick die Lernmittelfreiheit und schaffte sogar das Blindengeld ab (!!!))

      Für mich war er letztendlich eine Motte, die vom Scheinwerferlicht angezogen und von diesem auch verbrannt wurde.

      Wer nun nachkommen mag, ich weiß es nicht. Die Medien können heutzutage jeden einen Strick drehen, der nicht mit ihnen ausreichend kooperiert. Herr Gauck oder Steinmeier wären für mich eine Lösung mit denen ich leben könnte.
      Ein Format wie von Weizsäcker oder Köhler sind Glücksfälle gewesen, die genau die Werte vertreten haben, die ich von einem Bundesprädisenten erwarte.

      Die Rolle des Präsidenten abzuschaffen halte ich für einen falsche Lösung, denn seine Kontrollfunktion der Gesetzgebung ist essenziell für das deutsch Volk. (Noch mehr) Narrenfreiheit für Politiker ist für mich keine Option.
      Du hast jeden Punkt angesprochen den ich auch, in diesem Fall, selber vertrete.
      Das mir der Mensch Wulff sympathisch ist spielt hier keine Rolle. Was er als Politiker darstellt ist entscheidend.
      Gerade ein Politiker in so einem hohen Amt muss ein Vorbild sein.
      Das jedoch kann in meinen Augen niemand sein der sich so verhält wie Herr Wulff.

      Ich würde jetzt, wenn ich weiter schreibe, nur das wiederholen was Hunk schon geschrieben hat.
      Also, um es kurz zu sagen: In meinen Augen darf sich ein Politiker nicht so abhängig von der Wirtschaft machen wie es nun bei Herrn Wulff der Fall ist.
      Der Bundespräsident muss über diesen Dingen stehen und objektiv handeln.
      Das war hier nicht (mehr) möglich.

      Egal wie manch einer darüber denken mag wie die Medien mit diesem Thema umgegangen sind. Es ist ihr Recht diese Verhältnisse aufzudecken.
      Wer, wie unsere Politiker, öffentliche Personen sind, muss damit Leben können halt öffentlich angeklagt oder auch mal gelobt zu werden.
      Beides gehört dazu und ist auch wichtig für uns Bürger um mehr von den Leuten zu erfahren die uns regieren.

      Das auch die Leute von Presse nicht immer fair handeln ist uns doch allen klar. Und gerade die Bildzeitung ist berühmt und berüchtigt für ihre, oft einseitige, Berichterstattung.
      Wer das was von denen kommt immer ernst nimmt ist selber Schuld ;)
      Original von DouglasCartland
      Das auch die Leute von Presse nicht immer fair handeln ist uns doch allen klar. Und gerade die Bildzeitung ist berühmt und berüchtigt für ihre, oft einseitige, Berichterstattung.
      Wer das was von denen kommt immer ernst nimmt ist selber Schuld ;)


      Damit hast Du sicherlich Recht, aber, auch wenn ich diese Perspektive teile, bleibt es leider ein Fakt, dass so übereifrige Marktschreier wie die Bild sich doch noch recht effektiv als allgemeine Meinungsmacher betätigen. Woran das liegt, möchte ich jetzt auch gar nicht zerpflücken; unterm Streich bleibt stehen, dass so eine "Kraft" durchaus in der Lage ist, aus kleinen Fehltritten einen brutalen Absturz zu schmieden - so sie es darauf anlegt.
      Der Mensch hat in so einem Fall wirklich nichts mit seiner Funktion in so einem Amt zu tun. Dass er dennoch eine lebendige Person mit Stärken und Schwächen bleibt, ist völlig klar, ebenso wie es wohl auch stimmt, dass man lange suchen müsste, um jemanden zu finden, der eben "keinen Dreck am Stecken hat", imho sind es allerdings gar nicht einmal die Fehler, die einen so das Ansehen kosten können, sondern vor Allem der Umgang mit diesen. Und was diesen Betrifft, hat sich der gute Herr nun nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, will sagen: Mit diesem Hintergrund wäre es so oder so nicht lange gut gegangen und wenn Dinge so deutlich spürbar nur noch eine Frage der Zeit sind, ist es ihm weder zu verübeln noch - jedenfalls für mich - sonstwie zu beurteilen, dass er nun in dieser Form in den Hintergrund zu treten.
      Natürlich kann man davon ausgehen, dass die Bild und Co noch eine Weile auf den Kadaver dieser Geschichte einhacken werden, aber dieser Schritt war imho überfällig und ein akzeptabler Weg, seinen Kopf immerhin ein Stück weit aus der Schlinge zu ziehen.
      No weapons.
      Just words.
      Darf ich auch daran erinnern, dass Christian Wulff teil einer Religiösen Splittergruppe ist, die sich "Arbeitskreis Christlicher Publizisten" nennt. Und die fielen bisher sowohl durch Rechtsradikale Thesen, als auch durch Homophobie auf.

      Dafür hätte ich bereits den Rücktritt verlangt, Meinungsfreiheit in allen Ehren, aber ich will keinen Bundespräsidenten der Homosexuelle hasst. So möchte ich mich nicht repräsentieren lassen.
      Solange ein Mensch in der Lage ist, seine persönlichen Vorlieben und Abneigungen nicht in seinen beruflichen Handlungen zu zeigen bzw. sich nach diesen zu richten, ist mir das, mit Verlaub, egal.
      Religion, Rassenperspektive und auch sexuelle Ausrichtungen und Vorurteile haben imho in der Politik nichts zu suchen (ja, richtig, ich mach die CDU und Co nicht sonderlich), ob eine öffentlich relevante Person nun aber daheim in ihrem Kämmerchen zu Weinen anfängt, wenn sie nur eine Brustwarze eines gleichgeschlechtlichen Menschen sieht, geht mich schlichtweg nichts an. Wenn ich nun grobe Tritte dieses Herrn in besagter Richtung aufgrund meiner fehlenden politischen Bildung (die hier sicher nicht unter den Tisch zu kehren ist) nicht kenne, mag man mich selbstverständlich gerne steinigen.
      So oder so sind seine Ansichten mit dem Rückritt wohl ohnehin erst einmal vom Tisch.
      No weapons.
      Just words.
      Mal davon abgesehen, war es in letzter Zeit immer so, dass die Bundespräsidenten (oder auch andere Politiker) zurückgetreten sind, weil die Medien sie unter Druck gesetzt haben. Wer auch immer jetzt Bundespräsident wird: Es wird sich irgendwas finden lassen, woran die Medien rumnörgeln und womit diese entsprechende Person unter Druck setzen wird.
      Lang lebe die Bild. :kaffe:

      Ich find es gut, dass er zurück getreten ist. Er hat zu lange um den heißen Brei geredet und kaum richtige Antworten gegeben. Als Bundespräsident soll er Deutschland repräsentieren und so kann man dass nicht gut. Außerdem ist er mir ZU uneinsichtig.
      Noch dazu ist er ja schon jahrelang in der Politik tätig und da MUSS man sich darüber Bewußtsein, dass man von den Medien beobachtet wird und dass die nur darauf warten dass man einen Fehler macht. So sind die Medien nun mal. Ein kleiner Fehler und du wirst in der Luft zerrissen. Egal ob es wahr oder erlogen ist.
      Meine veröffentlichte Kurzerzählung: Das Mädchen im Spiegel: Blutfinke
      ISBN: 3867614253
      Machtwortverlag
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