Ein 18. Geburstag - Von Raucherpausen und Pizza oder:

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      Ein 18. Geburstag - Von Raucherpausen und Pizza oder:

      warum man sein Haus niemals, auch nicht für zwei Sekunden bei offener Haustür, ohne Schlüssel verlassen sollte.

      Das Folgende ist eine wahre Geschichte, die sich von Samstag auf Sonntag Nacht (5.5./6.5.) ereignet hat.

      Don't try this at home! ;) :D

      Es waren einmal ein Geburtstagskind, welches seinen 18. Geburtstag feiern wollte, ihre 20 Jahre alte Schwester und zwei Gäste, 19 und 20 (=ich). Die vier machen sich einen netten Abend, trinken viel und macht Trinkspiele.
      Dann eine Pause. Wegen zwei Rauchern geht man raus vor die Haustür, setzt sich gemütlich auf die Treppe und unterhält sich über Gott und die Welt, bevor man fest stellt. "Oh keine Zigaretten mehr!" Gast Nr. 1 sieht sich durch Drunkenheit und schlechter Beleuchtung nicht mehr in der Lage sich die Zigaretten selbst zu drehen, also rein in die Wohnung, festes Schuhwerk an und runter ins Dorf gelaufen. Kneipe zu? Mist. Auf zur nächsten. Rein in den Windfang zum Automaten - scheiße der nimmt nur EC-Karten. Mit dem Ausweis in die Kneipe, EC-Karte erbetteln. Scheiße, wir haben kein Kleingeld. Wieder in die Kneipe, fünf Euro wechseln lassen. Zigaretten stechen, Karte zurückgeben, wieder in die Wohnung latschen.
      Jetzt erstmal Mäxchen spielen und weitertrinken. Mitlerweile ist es weit nach 2 Uhr nachts und nachdem man sich über eine Tüte Chips hergemacht hat, beschließt man. "Hey, wir schieben uns eine Pizza in den Ofen!" Gesagt, getan. Und wie verbringt man am Besten die Zeit bis die Pizza fertig ist? Mit einer Raucherpause! Also Bezüge für Gartenstühle und Wolldecken geschnappt raus zur Tür, zuziehen...

      -Pause-

      "Hat jemand den Schlüssel?" Ratloses Schweigen und eine Pizza im Ofen. Gast 2 bietet ihr Handy an, Gast 1 ruft einen guten Kumpel an, der angeblich - laut eigener Aussage - jede Tür aufbekommt. Oh, es ist Samstagnacht, er ist besoffen. Also flix die Auskunft angerufen und an einen lokalen 24h Schlüsseldienst weiterleiten lassen. Währenddessen schleppen Geburtstagskind und Schwester eine alte Holzleiter aus dem Garten an, auf die Gast 2 (=ich) hochkraxelt um zu versuchen das gekippte Badezimmerfenster aufzubekommen. Leichter gesagt als getan. Oho, da sind ja Schrauben am Scharnier! Vielleicht kann man die mit einem Ring- oder auch nicht. Der verbogene Silberring wird zur Seite gelegt, der Geldbeutel ausgepackt. Vielleicht eine Versichertenkarte... nein. Geld? Münzen zu groß. Mist.
      Plötzlich: Ein Auto hält bei den Nachbarn, zwei Leute steigen aus, kommen frisch von einer Feier heim. Fix nachgefragt: "Haben sie einen Schraubenzieher?" Man bekommt einen Werkzeugkoffer, der angetrunkene Nachbar klettert die Leiter hoch, schaut sich das Fenster an. Aus Not ruft man einen Bekannten, der bei der Feuerwehr arbeitet. Der kommt fünf Minuten später mit dem Auto an, macht sich kurz schlau. "Nee, da kann ich auch nichts machen. Ist ja noch keine Gefahrensituation."
      Die Pizza riecht eigentlich ganz lecker wenn man vorm Badezimmerfenster steht...

      Dann klingelt das Handy. Der Schlüsseldienst ist dran. "Wir können unseren Monteur nicht wecken." Öh ja. Nachbarn holen ihr Telefonbuch, man versucht fünf weitere Schlüsseldienste anzurufen. Doch entweder es hebt keiner ab oder man wird in die Warteschleife geschickt. 24h Schlüsseldienst im Saarland! Gast 2 schleicht ums Haus, sucht weitere offene Fenster. Da, die leerstehende Einliegerwohnung. Es wird ein Rollladen hochgedrückt. Ein Fenster in Kippstellung. Hand reingeschoben. Man versucht den Riegel umzulegen, doch die Finger sind zu schwach, schaffen nur 45° - und der Kopf tut weh. Irgendwie muss man ja den Rollladen festhalten, nicht wahr?
      Frustriertes seufzen. Es tut sich nichts. Immerhin sieht man noch keinen Rauch in der Küche...
      Nachbarn meinen "Ruft halt noch nen Schlüsseldienst." Ja klar. Der nächste ist in Saarbrücken. Das ist sicher mehr als eine halbe Stunde Fahrt bis die hier sind. Bis dahin brennt die Küche.
      Schließlich gibt die Schwester des Geburstagskinds auf, schnappt sich einen Stein. "Ist mir jetzt scheißegal. Ich werf ne Scheibe ein." Also wieder runter zur Einliegerwohnung, der Stein in die Scheibe gedonnert... und die Innenscheibe fliegt raus während die Außenscheibe vollkommen intakt bleibt. Schweigen. Immerhin scheint das Fensterschanier nachgegeben zu haben. Schnell wird das Fenster aufgedrückt, man kletterte herein.
      Ein Glück steckt innen ein Schlüssel in der Haustür. Tür auf, alle stürmen rein. Nachbarn sind plötzlich spurlos verschwunden. Nächstes Problem: Die Kellertür zur Hauptwohnung ist von der anderen Seite verschlossen. Und der Schlüssel steckt noch. Gast 2 versucht die Blende des Schlosses abzuschrauben damit man was sieht, bricht schließlich das Ganze Ding mit Gewalt ab, als es nicht weggeht. Der Schlüssel steckt quer, man kann ihn nicht rausdrücken. Aber da unten ist eine Katzenklappe. Die wird rausgebrochen, der Arm reingesteckt - doch er ist zu kurz. Der Schlüssel unerreichbar. Verzweiflung macht sich breit. Auch der Müllgreifer aus der zwar leeren, aber noch zugemüll- äh als Lager genutzten Einliegerwohnung reicht nicht. Man sieht ja nicht wo man damit hinwedelt.
      Schließlich hängen sich Geburstagskind, Schwester und Gast 2 an die Klinke, ziehen mit 170 Kilo Lebengewicht an der Tür uuuuuund das Schloss bricht aus dem Türrahmen. Alle taumeln zurück. Jetzt aber schnell.
      Gast 2 stürmt die Treppe hoch, verzieht das Gesicht bei dem Geruch der sich bereits in der Wohnung ausgebreitet hat. Aber egal. Rein in die Küche, Ofen ausmachen. Die Außenblende ist auch schon heiß. Jetzt die Fenster aufmachen. Gerade jetzt fängt es an zu regnen. Das hätte noch gefehlt...
      Von der Pizza ist nichts mehr übrig, nur noch ein kreisförmiger schwarzer Klumpen. Auf einen Teller damit, Balkontür auf, raus in den Garten auf die Wiese. Da kann immerhin jetzt nichts mehr verbrennen. Man geht endlich auf Toilette, lässt sich seufzend im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Darauf erstmal einen trinken...

      Warum wir nicht auf dem Balkon waren für die Raucherpause? Tja... wir hatten Balkonverbot weil die Verkleidung des Geländers ab ist. Nur noch die Metallkonstruktion dran. Und der Vater des Geburtstagskindes hatte bedenken dass wir vom Balkon fallen wenn wir zu viel trinken...

      Bilanz des Abends:
      - Eingeschlagenes Fenster
      - Eingebrochene Tür
      - schwarzer Klumpen im Garten
      - Rauchgeruch in der Wohnung
      - Erkenntnis dass die Nachbarn und Feuerwehr nutzlos sind
      - diverse Blaue Flecken und Muskelkater am Tag danach
      - Eine Geschichte die man irgendwann den Kindern erzählen kann, damit sie auch ja immer ihren Schlüssel dabei haben
      Was für ein traumhaftes Erlebnis. :D

      Da sieht man mal, dass Videospiele einen zwar kreativ machen, wenn es darum geht, Hindernisse wie Türen und Fenster zu überwinden, wenn diese geschlossen sind ("Benutze Müllgreifer mit Katzenklappe"), einen rohe Gewalt manchmal aber auch am Ehesten ans Ziel bringt...
      Absolut herrlich, aber sowas schweißt ja auch irgendwie zusammen... ^^
      No weapons.
      Just words.
      Was für ein geiler Geburtstag ;) Aber das sind halt auch die Unbillen des Lebens, wenn man nicht mehr innen rauchen darf ;) Aber das Ausgesperrtseingefühl kenne ich nur zu gut. Wie viele Ec-Karten ich schon geschrottet habe um meine Haustür aufzubekommen oder in Klettermaxmanier über Nachbars Balkon und Feuerleiter in den 3.Stock gekraxellt bin.
      Aber wie Du schreibst, eine klassische Anekdote für Kinder und Kindeskinder. Aber auch schön, dass der Vater einigermaßen "gelassen" reagiert hat.
      @Ayama

      Hätte James mal einen Müllgreifer benutzt hätte Laura ihm nicht auf die Pfote getreten ;)
      Nein Scherz, an Spiele hab ich in dem Moment natürlich nicht gedacht :D

      @Kharina

      Bliebe die Frage ob man das im angetrunkenen Zustand und mit nicht mehr als einem Spatel auch machen könnte ^^

      @Treefrog

      Anhand der Machart der Haustür(en) hätte ich da keine EC-Karte reingekriegt... eine andere Möglichkeit, meinte der angetrunkene Kumpel am Telefon, wäre auf das Dach zu klettern, Ziegeln abzumachen und dann über den Dachboden ins Haus zu klettern. Auch nicht gerade das beste für angetrunkene Leute... Hätte sich noch einer was gebrochen. :rolleyes: :D

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