Tengen Toppa Gurren Lagann
Umsetzungen: Animé [27 Folgen – noch nicht in Deutschland lizensiert], danach Adaption für ein Videospiel in Japan, sowie ein Manga zur Serie, der die Haupthandlung und einige Nebengeschichten behandelt.
Genre: Mecha, Sci-Fi, Fantasy, Abenteuer, Liebe, Komödie
Story:
Die Bewohner von Jeeha Village leben unter der Erde, so wie der gesamte Rest der Weltbevölkerung. Sie graben sich immer tiefer in die Erde, um ihre Dörfer zu erweitern, weil sie sich vor Erdbeben von der Decke fürchten. Dabei wird stets propagiert, dass es keine Oberfläche gibt. Der rebellische Kamina, der immer wieder behauptet, mit seinem Vater einmal an der Oberfläche gewesen zu sein, versucht mit Leib und Seele aus dem unterirdischen Gefängnis auszubrechen. Da sein Vater aber an der Oberfläche geblieben ist, um Abenteuer zu erleben, hat Kamina keinen Beweis für seine Behauptung. Der jüngere, eher schüchterne Simon, einer der „Gräber“, die tagtäglich für dir Erweiterung des Dorfes bohren, ist ein besonderer Freund von Kamina. Der großmäulige Anführer der „Jeeha Gurren Brigade“ hilft Simon nicht selten, ein wenig Selbstvertrauen zu gewinnen.
Eines Tages bricht die Decke auf und ein riesiges Monster kommt von der Oberfläche, um das Dorf zu zerstören. Mit ihm taucht ein schönes Mädchen, Yoko, auf, die gegen das große Monster zu kämpfen scheint. Doch Simon hat in den Tiefen der Erde etwas ausgegraben: Den Roboter „Lagann“, den sie sofort benutzen, um das Monster von der Oberfläche zu besiegen und aus dem unterirdischen „Verließ“ auszubrechen. Doch die Oberfläche ist nicht so ideal, wie sie sie sich vorgestellt hatten. Dort wimmelt es von so genannten „Beastmen“, die im Morgengrauen erscheinen, um Menschen zu jagen. Die „Gurren Brigade“ nimmt ganz neue Ausmaße an und entwickelt sich langsam zu einer Widerstandsbewegung der Menschen gegen die Beastmen. Vorneweg: Kamina, der Anführer… Simon mit dem Bohrer, der „bis zum Himmel stößt“ (Zitat Kamina)… und Yoko, die eiskalte Scharfschützin.
Besonderheiten:
Trotz superwitziger Komik zeigt das Entwicklerteam GAINAX erneut, was sie drauf haben. Wie bei Neon Genesis Evangelion zeichnen sich hier nach einer Zeit die ersten deutlichen Interpretationsansätze ab. Hierbei geht es hauptsächlich um Fortschritt, Entwicklung und das Verlangen des Menschen nach dem Unerreichbaren (/nach den Sternen). Der Weg ist mit Haufenweisen Symbolen gepflastert (z.B. der Bohrer). Sogar die Vernichtung der Menschheit, sobald zu viel Entwicklung stattgefunden hat, wird thematisiert.
Ein paar Pics:
Persönliches Fazit:
Der Animé gibt zunächst vor, einfach nur lustig und chaotisch zu sein. Die Hauptcharaktere (besonders Kamina) werden fast lächerlich übertrieben heroisiert – Beispiel: (Zitate von Kamina)
“Simon! Wenn du nicht an dich glauben kannst: Ich glaube an dich! Glaube nicht an dich – glaube, dass ich glaube!“
“Simon! Denk immer daran: Dein Bohrer stößt bis zum Himmel hinauf!“
Kamina ist peinlich und naiv – ein richtiger Held eben. Simon ist eher rational, bleibt auf dem Teppich und ist manchmal zu ängstlich. Die beiden stoßen sich eigentlich ab, dennoch sagt Kamina deutlich, dass er auf Simon angewiesen ist. Das merkt man schon daran, dass sie sich gegenseitig „Bruder“ nennen, obwohl sie nicht verwand sind.
Diese übertrieben heroisierte Seite des Animés sorgt zwar für so manche unlogische Szenen, ist aber extrem witzig.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an diverse Absurditäten und nimmt sie als Stilmittel des Animés hin. Wie ich bereits sagte spielt die übertriebene „Heroisierung“ der Hauptcharaktere eine ganz entscheidende Rolle. Man merkt jedoch deutlich, aus welchem Studio der Animé kommt. GAINAX lässt wieder mal keine Wünsche offen: Die Interpretation ist vielschichtig und super gemacht. Besonders Symbole und Allegorien sind wunderbar gewählt.
Von mir bekommt der Animé beste Bewertungen. Ich kann spontan keinen negativen Kritikpunkt an ihm festmachen. Daher von mir eine GANZ KLARE EMPFEHLUNG für alle, die ORDENTLICH Interpretation mögen und gleichzeitig mit überlustigen Animés klar kommen =)
Viele Grüße
JayJay