Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon

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      Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon

      So, jetzt hat es das Game geschafft, mich soweit zu überzeugen, dass ich es euch ebenfalls ans Herz legen möchte.... Die groben Fakten:

      Titel: Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon (Furajiru ~Sayonara Tsuki no Haikyo)

      Entwickler: Namco (Project Fragile), tri-Crescendo
      Publisher: Rising Star Games
      Plattform: Wii
      Genre: RPG (is klar...)
      Release: März 2010
      Multiplayer: Nein

      Story: Die Welt, wie wir sie kennen oder kannten hat sich verändert; keine Menschenseele scheint die inzwischen stark herunter gekommene Leere der ehemals dicht bevölkerten Städte noch zu bewandern, geschweige denn, dagegen anzukämpfen, dass die Natur sich langsam aber mit umso mehr Nachdruck zurück holt, was ihr einst von der Menschheit geraubt wurde.
      Alles künstlich geschaffene gibt sich widerstandslos diesem Verfall hin.

      Der fünfzehnjährige Seto lebte, soweit seine Erinnerung zurück reicht, unter der Obhut eines mysteriösen alten Mannes mit diesem in einem ansonsten verlassenen Observatorium, bis der alte Herr eines Tages friedlich verstarb und den Jungen komplett auf sich allein gestellt zurück liess.
      Die letzten Worte des Mannes liesen ihn jedoch vermuten, dass es noch immer Hoffnung darauf gibt, andere Überlebende in der gähnenden Leere der postapokalyptischen Szenarios zu finden. Von diesem knappen Abschied mit neuem Mut gestärkt macht sich Seto nun also auf, jemanden zu finden, der in der Lage ist, ihn vor der Einsamkeit zu erreten.

      Trailer:
      [gametrailer]43993[/gametrailer]

      Entschuldigt bitte, dass ich nur den japanischen Trailer verlinke, aber das Game kam dem Himmel sei Dank mit der Möglichkeit zu uns, es in der japanischen Sprachausgabe zu spielen, was ich euch an dieser Stelle auch mehr als empfehlen möchte. Sie ist um Einiges stimmungsvoller und dank der Untertiel muss sich auch niemand verloren fühlen, der des Japanischen nicht mächtig ist.


      Ich möchte euch nichts vormachen, das Game hat seine Macken.
      Wer auf der Suche nach einem anspruchsvollen oder besonders spaßigen Kampfsystem ist, ist hier definitiv an der falschen Adresse, doch die Atmosphäre, die das Spiel beinahe instant aufbaut, macht es imho sehr leicht, darüber hinweg zu sehen.
      Die dunkle Handschrift, die die Umgebung definiert, erinnert mich sehr stark an Fatal Frame, (was bisweilen auch an der Steuerung liegen mag) gepaart mit einem zarten Hauch Silent Hill.

      Das Charakterdesign ist stark kindlich, teilweise übertrieben niedlich gehalten, so dass es einem anfangs vielleicht unmöglich scheinen mag, dass sich die Charaktere nahtlos in die doch arg ernste und finstere Umgebung einfügen, aber dieser Stil bietet einen wunderschönen Kontrast der Zerbrechlichkeit zum Decay der Welt und wenn es einem gelingt, sich darauf einzulassen, lernt man diesen ganz besonderen Charme auch schneller lieben als man glaubt.

      Fragile Dreams ist kein Spiel, durch das man "mal so eben durchrennt", das Gameplay an sich ist mehr Mittel zum Zweck als alles andere, trägt aber dennoch einen beachtlichen Teil dazu bei, die Geschichte(n) intensiver zu erleben als es beispielsweise bei einer Animeumsetzung möglich gewesen wäre, die bei dem Konzept sonst auch nahe gelegen hätte.
      Hier kommt nur auf seine Kosten, wer schon in SH und Co zum "Sightseeing" neigt und sich für die einmalige Einsamkeit dieses Universums begeistern kann, indem er auch mal langsam durch die Gegend spaziert und die subtilen Details auf sich wirken lässt.

      Manche Dinge erscheinen bisweilen stark random und spätestens, wer das erste Mal dem "Händler" begegnet, wird sich nicht nur seltsam an Robbie Rabbit erinnert sondern auch ein wenig auf den Arm genommen fühlen, aber diese teils fast schon zu klischeehaften, teils einfach nur verschrobenen Dinge fliessen dennoch irgendwie passend in den Handlungsfaden ein und bieten erneut einen köstlichen Kontrast zu dem bisweilen wirklich sehr bitteren Hintergrund, der das Ganze beinahe traumhaft anmuten lässt.


      Wer also auf der Suche nach einem eher ruhigen Spiel und sehr offen für wirklich eigene Kunstwerke ist, sollte Fragile Dreams definitiv eine Chance geben.
      No weapons.
      Just words.

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