Relation von Film und Spiel (Vereinfachung? Remake? Reimagining?)

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      Edit von JayJay:

      In einem anderen Thread kam die Frage auf, inwiefern die Handlung des Films mit der des Spiels korrespondiert oder ob sie es "überhaupt" tut.Ansätze waren bspw. eine Vereinfachung der Handlung des Spiels für das breite Publikum oder eine Fehlinterpretation der Themen inkl. Indentitätsverkrümmung der Figuren. Zur Kontextualisierung hier ein paar Posts, bevor es weitergeht


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      Original von Kharina

      Denn was efährt man ausser dass sie Alessa ist und einen neuen Gott gebähren soll?

      Ach ja! Dass Harry stirbt xD


      Die Filme werden auch von Leuten angeschaut, die die Spiele nicht kennen. Für die hat der Plot dann tatsächlich noch Wendungen und Offenbarungen.

      Im Grunde gibt auch die Spielvorlage für die Story wenig her. Wir erfahren auch nur, dass Heather Alessa ist und Gott gebären soll, mehr ist es eigentlich nicht. Trotzdem ist die Story total spannend und verzwickt gewesen, einfach auch weil die Charakter teilweise verdammt durchgedreht waren. Wenn sie das in den Film übertragen können kann das nicht schaden.

      Der erste Film versucht eine Mischung aus der Original Serie und etwas eigenem zu sein,


      Das kann ich so nicht stehen lassen :/
      Der erste Film versucht nicht irgendwas anderes zu sein, sondern die Story von Silent Hill für das große Publikum zugänglich zu machen. Im Grunde ist die Story vom Spiel und Film identisch (also die Kernpunkte), nur wurde sie einfach stark vereinfacht und Dinge herausgenommen (Wie die Sachen mit den Drogen). Auch Änderungen an den Charakteren waren sinnvoll.
      Und selbst mit Vereinfachung der Story... großer Kritikpunkt am Film ist immer gewesen, dass die Leute (die das Spiel nicht kennen) ihn nicht kapiert haben.
      Im Grunde gibt auch die Spielvorlage für die Story wenig her.


      Du solltest mein Posting genauer lesen, denn genau das ist was ich sage. Dass die Aussage "Man erfährt nur dass Heather die damalige Alessa ist und einen Gott gebähren soll" der Inhalt des dritten Spiels ist, und dass es mir gefallen würde einen Film zu sehen der diesen Inhalt hat, weil man eine Rückblende zu SH1 hat ohne SH1 zu kennen, was doppelt Story bietet. Somit ist das erforschen der eigenen Vergangenheit in einem Film ziemlich Klasse.

      Und nein, die Story des Films ist nicht die vereinfachte Form der Story des ersten spiels. Dabei geht es nicht zwangsläufig um die Drogen. Der Kult in Silent Hill vergöttert einen Gott der ihnen das Paradies bringen soll, dieser Soll in Alessa geboren werden. Im Film ist von radikalen Christen die Rede welche immernoch Hexenverbrennung praktizieren und das auch an Alessa anwenden weil sie sie für etwas böses halten, bis dann aus Rache Gedanken heraus irgendein Dämon Alessa beim rächen hilft?

      Also ist die vereinfachte Version von SH1 dass Alessa nicht vom Kult als Mutter Gottes verehert wird sondern eine Hexe sein soll?
      Das ist nicht vereinfacht das ist einfach nur falsch. Also ist es auch völlig ok, dem Film zu unterstellen dass er etwas eigenes machen will. Denn das ist keine Interpretation mehr, das ist eine eigene Story die dem ersten Teil in einigen Punkten ähnelt um einen Film zu machen so wie ihn der Drehbuchautor haben wollte.
      Also ich finde den Begriff "Vereinfachung" garnicht so falsch. Der Film ist schon sehr lang, also hat man die Dinge, die unmöglich in der selben Zeit zu erklären gewesen wären, so verändert, dass sie einfach verständlich sind. Für viele scheinbar nicht verständlich genug, aber was solls oO

      Ich habe ja auch erst durch den Film zu den Spielen gefunden und habe ihn, bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr wohl verstanden, weshalb ich nicht ganz nachvollziehen kann, was daran nun zu kompliziert gewesen sein soll.

      Ich würde es zum einen eine "Verwestlichung" nennen, aber nicht im negativen Sinne. Die Story des Spiels ist nunmal sehr abgefahren, das hätte man in der westlichen Welt nicht bringen können, ohne das es entweder unglaubwürdig rüberkommt, oder ohne dass man einen Dreiteiler daraus macht, weil man alles ins Detail erklären muss.

      Erkläre mal glaubwürdig in kurzen Worten, dass jemand mit einem Gott schwanger ist und dass dieser Gott aber nicht DER GOTT ist, sondern ein anderer, der sich im Grunde genommen nur durch einen Wunsch manifestiert und auch nur wegen der unerklärlichen Mächte von Silent Hill existieren kann.
      In einem Spiel geht das, somal es zum einen aus Japan kommt und die eine ganz andere Mythologie haben, als wir, dann weil es aus den 90ern ist und die Filme und Spiele onehin ganz anders waren, als 2006 und...weil man in einem Spiel viel mehr Zeit hat, das zu erklären.

      Also finde ich die "Vereinfachung" Alessa ist ein Bastard und soll deshalb verbrannt werden. Viel verständlicher und schneller erklärt. Vollkommen legitim. (Meiner Meinung nach)

      Im Gegensatz dazu sind die RE Filme, JayJay :p, einfach als Film schlecht. Und deshalb verzeihe ich es ihnen nicht. Die Monster werden einfach GARNICHT erklärt. Also wer RE4 gesehen hat, weiß wovon ich rede. Da kommen neue Zombis einfach mal durch den Boden gegraben, die aussehen, wie die aus RE5 und sie sind einfach da, ohne Erklärung. Dass sie diese Auswüchse als Grabwerkzeug verwenden erfährt man erst im Making Of und daläuft doch dann was schief oder? Das Axt Monster macht im Film absolut GARKEINEN Sinn. (obwohl es im Spiel ja auch kaum erklärt wird)

      Das Pyri hingegen eine Art Oberdämon ist, ist schnell verstanden und für den Film okay, da Dämonen als solches ja keine Erklärung brauchen.
      Durch Menschenhand erschaffene Zombis hingegen schon.

      @Rage:
      Das es gut gemacht wurde, hab ich ja nie gesagt. Aber wie ich schon meinte, im Film ist er einfach nur eine Art Oberdämon in Alessas Auftrag und mehr muss man an der Stelle auch garnicht über ihn wissen. Von daher finde ichs nicht prinzipiell falsch, sondern einfach nur nicht sonderlich clever.

      @Kharina:

      Das Symbol kann doch von einem Splitterkult verwendet werden. Sowas gab es in den Spielen immer wieder. Ich mein, wie viele Orden gibt es da jetzt inzwischen? 3? 4?
      So ist das Zeichen schnell erklärt. Der alte Orden aus dem Film, also die Hexenverbrenner sind alle, oder größtenteils, tot. Inzwischen sind 30 Jahre vergangen, also seit dem Kohlebrand in der Realität. Dann haben sich warscheinlich alte Mitglieder zu einem neuen Orden zusammengesetzt. Ein neues Zeichen ist da nicht unwarscheinlich.
      Die Theorie, die Handlung des Film handle sich um eine Vereinfachung der Handlung des Spiels, halte ich für falsch. Ich würde den von Shattered Memories eingeführten Begriff eines "Re-Imaginings" bevorzugen (siehe auch der neue Titel des Threads, der dazu einläd darüber nachzudenken, was der Film ÜBERHAUPT ist).

      Warum ist es keine Vereinfachung?
      --> Weil es um völlig unterschiedliche Dinge geht.

      1. Wir haben im Film eine starke Mutter-Kind-Thematik, die im Spiel nur nebenbei anklingt (weil wir eine verstorbene Stiefmutter haben, dann eine böse Mutter und einen Stiefvater in der Hauptrolle).
      2. Im Film geht es darum, dass Alessa möglichst schnell Rache nimmt und dabei so viele Kultmitglieder wie möglich mitnimmt, während im Spiel die eigene Rettung vor dem Kultgott im Vordergrund steht.
      3. Im Film haben wir einen religiösen Orden, der zu Gott betet, sich vor dem "Teufel" schützt und (vor allem!) HEXEN verbrennt. Im Spiel haben wir eine okkulten Orden, der einen Kultgott wiederbeleben will, um ihr eigenes Dogma durchzusetzen (dazu wird im Rahmen eines RITUALS die Tochter der Ordensleiterin verbrannt).

      ...

      Es gibt noch mehrere Punkte, besonders auf der Figurenebene, die sich stark vom Spiel unterscheiden, NICHT aber vereinfacht sind. Sie sind neu interpretiert, nicht mehr und nicht weniger. Diese Interpretation kann man mögen - oder auch nicht. In diesem Fall ist es bei RE das Gleiche: Es ist ein "Re-Imagining".

      Und BITTE: An alle, die jetzt Kontra geben mit dem Argument "Aber die RE-Filme sind schlecht!" oder ähnliches unproduktives und triviales, der sollte seine Argumentation nochmal durchdenken und etwas analytischer werden (@ papilion: Das ist nicht an dich gerichtet! Du hast zwar diese in meinen Augen sehr unglückliche Formulierung getroffen, aber im Anschluss einige Beweise gegeben, warum du das findest - vollkommen legitim, auch wenn ich im Großen und Ganzen nicht zustimme. Dazu aber vielleicht später mehr ^^)
      Ich glaube an dieser Stelle reicht ein einzelner Begriff zur Erleuterung nicht aus.
      Am besten passt vielleicht "verwestlichte und vereinfachte Reinterprätation".

      im Grunde genommen wurde natürlich das gleiche mit Resident Evil gemacht, wobei es nur bedingt verwestlicht wurde. Also ich würde sogar behaupten Resident Evil könntem ohne das man es merkt, von Amerikanern produziert werden^^

      Hmpf ich muss mich jetzt echt zurückhalten, darzulegen, was mir alles nicht an den RE Filmen gefallen hat. Deshalb bin ich jetzt wirklich auf deine Erklärung gespannt, was gut an denen sein soll, JayJay XD

      Die Figurenebene finde ich eben gerade vereinfacht. Es gibt im ganzen Film nur ganz wenige 2 oder gar 3Dimensionale Charaktere. Bis auf die Hauptfiguren sind alle anderen Charaktere sehr eindimensional gehalten, was ich bei der doch relativ komplexen handlung okay finde.
      Am Beispiel Dahlia:
      Im Spiel ist es eine Person. Mutter und Antragonist zugleich. Zum einen, muss sie irgendwann mal eine Mutterrolle übernommen haben und zum anderen hat sie warscheinlich sehr lange den Plan gehabt, ihrer Tochter irgendwann einmal das Ritual anzutun. Ergo ist sie recht 2 Dimensional für eine Spielfigur aus der Zeit.
      Im Film haben wir hingegen 2 eindimensionale Figuren. Dahlia die gute Mutter. Und Die Kultistin, die nichts anderes will als die Hexe zu verbrennen.

      = Vereinfachung. Auch, wenn es jetzt 2 Figuren sind.

      Und so ist es bei vielen Figuren aus dem Film. Auch, wenn natürlich neue hinzukommen.

      Deshalb finde ich es nicht vollkommen daneben, wenn man von einer Vereinfachung spricht. Es ist natürlich noch etwas mehr als das, aber vieles wurde auch stark vereinfacht. Folglich ist es nicht falsch, davon zu sprechen.

      Trotzdem passt auch alles andere^^
      Schön, dass du Dahlia ansprichst. In meinen Augen wird sie nämlich nicht vereinfacht, sondern verkompliziert.
      Im Spiel ist Dahlia kein runder Charakter ("dreidimensional" war glaub ich das Wort, das du gesucht hast^^ - ich bleib mal bei "rund" und "flach"). Dass die mal eine Mutterrolle gespielt hat ist spekulativ. Wir haben keinen Beweis im Spiel dafür. Und auch wenn sie mal eine liebende Mutter war, so wird sie im Spiel so nicht dargestellt. Somit ist Dahlia im Spiel kein runder Charakter. Sie wird nur von ihrer kaltherzigen Seite gezeigt - kein bisschen Reue oder Mitgefühl. Vergleiche Dahlia in: Literarische Qualitäten in Videospielen

      Im Film aber ist sie durchaus rund dargestellt. Sie ist die Außenseiterin, die zurückgezogen in der Welt des Dämons lebt und hat ihr Kind geofert, weil sie dem Kult genüge tun wollte (hatte dabei aber Zweifel!). Dann aber rettet sie Cheryl und ist eine Person, der am Ende vergeben wird. Sie ist also nicht allein diabolisch, sondern entwickelt auch Reuegefühle und empfängt sogar Vergebung.

      Du siehst, dass der Charakter von Dahlia im Film nicht vereinfacht wurde, sondern eigentlich noch runder ist als im Spiel.

      Als Counterpart haben wir Christabella, die die absolute, hassenswerte Antoganistin verkörpert und zu keinem Zeitpunkt auch nur im Entferntesten sympatisch wirkt. Sie nimmt Dahlias Rolle ein, die sie im Game gespielt hat. Aber Christabella ist eine völlig neue Figur, die aus dem Nichts entstanden ist.

      Daher ist es (immer noch) keine Vereinfachung, sondern eine Uminterpretation, ein Re-Imagining ;)


      PS: Über die RE-Movies müssen wir woanders sprechen^^
      Ich bin, zugegebenermaßen, ein Fan der Reihe :D
      Ich finde es irgendwie interessant dass du den SH Film so verteidigst und die RE Filme gar nicht magst. Wir sprechen ja nicht von Buch verfilmungen sondern von Videospiel Verfilmund. Bei Buchverfilmungen ist die Story wesentlich wichtiger als das Setting, in der Videospielverfilmung ist oft das Szenario / Setting wichtig. Bzw. die Kernelemente die das Spiel auszeichen.
      Die Resident Evil Filmserie ist im Grunde genommen eher ein Spin Off, so kommen zwar Charaktere darin vor die man aus dem Spiel kennt, und auch das Szenario ist ähnlich. Nur hat man das Szenario und einen Teil der Story genommen um etwas ganz eigenes zu schaffen, das ist unter anderem Action haltiger und so zugeschnitten dass es mehr zu einer Action Film Reihe passt. Der Silent Hill Film dagegen versucht sich etwas mehr der Story des ersten Spiels an zu nähern aber dennoch eine Story zu wahren die sich in den Augen des Regisseur's gut verfilmen lässt.

      Kern Elemente wie "Otherworld, Mehrere Dimensionen / Ebenen, ein schwach wirkende Hauptcharakter der von Monstern gejagt wird und eine Story die aufgrund bestimmter Gegebenheiten schwer im Magen liegt." kommen vor.

      Dabei hat man sich die Story von SH1 wohl zum Vorbild genommen aber dennoch eine ganz andere Story geschaffen.

      Allein die Intentionen einiger Charaktere ist völlig unterschiedlich und geht in eine ganz andere Richtung. Alessa ist im Spiel nicht auf Rache aus, zumindest nicht Primär, sie versteckt sich mit diesen Welten vor allem vor dem Zugriff ihrer Mutter. Sie spaltet Cheryl von sich ab um zu verhindern dass der Gott geboren werden kann. Hinter der Story steht allerdings nicht nur das was Alessa passiert ist, sondern auch die ganze Geschichte und Symbolik hinter dem Kult und ihrem Gott.

      Da muss man auch nichts verwestlichen, das Spiel mag von Japanern geschaffen worden sein, aber das Setting ist US Amerikanisch. Es gibt genug Filme und Geschichten zu Kulten / Sekten mit verrücktem Glauben, in der Story ist nichts dass man im westen nicht versteht. Wäre der Gedanke tatsächlich ver-westlichung gewesen, dann wäre die Story um radikale Gläubige die immernoch Hexen verbrennen ziemlich armseelig. Was ist an einer Thematik aus dem westlichen Mittelalter besser verständlich als "Wahnsinnige Kultisten"?

      Der SH Film ist zuerst mal eines, ein Film. Und zwar ein Horror Splatter Film. Das heißt zunächst er muss die Elemente von Silent Hill irgendwie beinhalten und dennoch eine einigermaßen Story enthalten.

      Deshalb ist auch Pyramid Head im Film, nicht weil er für irgendwas steht, sondern weil er unter den Fans einen Kultstatus hat, verstörend wirkt und sehr gut ein Blutbad anrichten kann. Man merkt ja wie blutig und brutal der Film ist im vergleich mit den Spielen.

      [OT]Ich frage mich wie der Film - gerade mit dem Ende eine USK 16 Einstufung erhalten konnte, ich hab schon Filme wie The Evil Dead gesehen die hier zu lande soweit ich weiß Indiziert sind, was ist an diesem "Guro Tentacle Ending" denn bitte USK 16? (Verzeiht mir den Ausdruck, besser kann ich es nicht auf den Punkt bringen). Und die Läuterungs-Szene. Früher hat man Frauen an nen Pfahl gebunden und dann sind sie auf dem Scheiterhaufen erstickt, das im Film ist grillen, und das ist eine sehr schmerzhafte Todesart, wie kann sowas USK 16 sein?[/OT]
      @JayJay:

      Aber ich finde, getrennt voneinander sind die beiden Charaktere besser verständlich, als ein runder charakter. Also, klar, du hast Recht, die Dahlia im Spiel ist nicht rund. Aber im Film hätte man sie rund machen müssen. Es wäre unglaubwürdig gewesen, sie als böse Mutter zu zeigen, die ihre eigene Tochter umbringen will, ohne vorher ne große Erklärung zu bringen. (glaube ich jedenfalls) Den Charakter deshalb aufzuteilen ist irgendwie sinnvoller, schneller verständlich. Auch wenn die Charaktere als solches jetzt mehr Tiefe haben.

      Soll heißen, dadurch dass beide Charaktere im Film rund sind, sind sie glaubwürdiger als ein flacher Charakter.

      @Kharina:
      Was ist denn daran interessant, dass ich (wenn man sie jetzt mal garnicht als Verfilmungen sondern als komplett für sich stehende Filme betrachtet) den SH Film gut finde und die inzwischen 4 Resident Evil Filme, die inzwischen eine reine Marketingaktion geworden sind, nicht mag?

      Es ist eben so, dass ich, wenn ich mal vergesse, dass es sich um Verfilmungen handelt und sie nur als das betrachte, was sie sind, SH mag und RE nicht.
      Wobei der erste RE Film noch als guter Actionfilm mit interessanten Setting durchgeht. SH ist für mich eher ein düsterer Fantasyfilm, ähnlich wie zB. Pans Labyrinth. Und so finde ich ihn auch gut.

      Und dann ist es doch logisch, dass ich einen, von mir aus guten Film eher verteidige, als einen Film, den ich als schlecht bzw. ausgelutscht erachte oder?^^*

      RE hällt sich übrigens auch nicht näher an die RE Story, als es SH tut. Der einzige Unterschied ist, dass SH Dinge ändert um sie zu vereinfachen. RE hingegen lässt Erklärungen weg. Ende. Spin Offs spielen im selben Universum, verfolgen nur einen anderen Handlungsstrang. Davon, dass dir Welt fast untergeht, ist im Spiel nie die Rede. Das Forschungszentrum im ersten Teil gab es im Spiel auch nie, die Nemesis im zweiten teil hat auch eine ganz andere Geschichte, als der im Spiel, also kann man auch nicht von einem Spin Off reden.

      Da muss man auch nichts verwestlichen, das Spiel mag von Japanern geschaffen worden sein, aber das Setting ist US Amerikanisch. Es gibt genug Filme und Geschichten zu Kulten / Sekten mit verrücktem Glauben, in der Story ist nichts dass man im westen nicht versteht. Wäre der Gedanke tatsächlich ver-westlichung gewesen, dann wäre die Story um radikale Gläubige die immernoch Hexen verbrennen ziemlich armseelig. Was ist an einer Thematik aus dem westlichen Mittelalter besser verständlich als "Wahnsinnige Kultisten"?


      Es geht in Silent Hill nicht nur um wahnsinnige Kultisten, sondern auch um ein Mädchen, dass mit einem Gott geschwängert ist, welcher, wie gesagt kein echter Gott ist, sondern nur eine manifestierte Wahnvorstellung und und und. Außerdem gibt es Paralleluniversen oder zumindest glauben es viele.
      Ganz im Ernst, sowas geht nicht ohne eine dreistündige Erklärung in einem westlichen Film. Entweder hätte man es, wie gesagt, als dreiteiler angelegt, oder die Story wäre vollkommen an den Haaren herbeigezogen gewesen, bzw. wäre so rübergekommen. Das kannst du in B-Movies bringen, aber nicht in einem ernsthaften westlichen "Horror" Film.

      Fast alle Filme aus dem Westen, die auch nur ähnliches beinhalten sind entweder aus den 80ern oder eben B-Movies. Oder es sind eben Fantasy-Filme, aber eben keine Horrorfilme, so wie Silent Hill einer sein will.

      Aber was im Westen funktioniert sind eben übereifrige Christen, eine Höllenwelt mit Dämonen und eine Hexe die verbrannt werden soll.

      Das finde ich nicht armselig.

      Der Film ist brutal und blutig, und ja, ich kann auch nicht 100% nachvollziehen, wie er ab 16 sein kann, weil er von einem Franzosen gemacht wurde. Ich behaupte mal, dass französische Horrorfilme gerne mal relativ freizügig und blutig sind. Hier wurde meiner Meinung nach, einfach die "nationale" Vorstellung von Horror hineingebracht. <= Verwestlichung.

      Falls jetzt wer aufschreit, wie ich sowas nur behaupten kann, also einer der bekanntesten Horrorfilme aus Frankreich, bzw. kenn ich keinen anderen, schlagt mich, ist High "Tension" und der ist für mich der Inbegriff des brutalen Horrorfilms. Und man beachte, ich habe die geschnittene Version zu hause liegen.
      Die ungeschnittene habe ich noch nie gesehen, nur davon gehört.
      Natürlich, wenn Dahlia im Film nicht lieb und gut ist, dann funktioniert das ganze Mutter-Kind-Liebe-Thema nicht mehr. Würde Dahlia Christabellas Rolle einnehmen, dann hätte Rose in diesem Film nicht mehr viel zu lachen, denn dann würde sie wohl keine 10 Minuten überleben :P
      Dieses Mutter Kind Thema habe ich nie so recht verstanden.
      Also vereinfacht kann man die Aussage des Spiels lustiger Weise so interprätieren:

      Vater+Tochter = gut
      Mutter+Tochter = schlecht

      XD

      Also Harry is ja der Held den man sich als Vater nur vorstellen kann.
      Während Dahlia im Spiel ja das personifizierte Böse ist und nur für ihre Vorstellungen ihre Tochter töten will.

      Das man das also etwas abwandelt, ist mir klar, weil es irgendwie komisch ist, aber wie kommt man auf dieses Mutter-Kind-Liebe-Thema? Hat da jemand vielleicht eine Quelle?

      Ich weiß nicht mehr, ob das im Making off erwähnt wird und kann die DVD auch gerade nicht einlegen...okay ich bin zu faul XD
      Was ich hier das "Mutter-Kind-Liebe-Thema" genannt habe (man, was für ein Wort^^) ist eigentlich nichts anderes als das Leitthema des Films :D

      Alessa liebt ihre Mutter immer noch, obwohl Dahlia sich schuldig fühlt. Deshalb hilft Alessa auch Rose, die Sharon sucht. Für Alessa ist Rose so etwas wie die ideale Mutter, die sie nie hatte. Ihre Liebe zu Dahlia hat Alessa auch dazu veranlasst, Dahlia zu verschonen. Das Zitat "Die Mutter ist Gott in den Augen ihres Kindes" ist eigentlich DAS Zitat, um den Film zu verstehen, denn am Ende wird Alessa wieder eins mit Sharon, um die Ewigkeit mit Rose, der idealen Mutter zu verbringen.
      Das ist es ja eigentlich immer, egal wer den Film macht, wenn er gut ist, bringt er auch eigene Ideen mit hinein. Also wenn wirklich jemand eine 1:1 Kopie machen würde, hätte man als Filmemacher warscheinlich eher wenig spaß daran und außerdem wäre der Film dann tierisch langweilig.

      Die, die das Spiel kennen, wissen zu jeder Zeit was als nächstes passiert, und die die die Spiele nicht kennen, werden auch wenig interesse haben, den Film zu sehen.

      Die Menge an Menschen, die tatsächlich eine 1:1 Kopie sehr gut finden würden, ist verschwindend klein, zu klein, um wirklich Geld zu machen. Und ein Film, der kein Geld bringt, ist Käse^^ (egal wie man es sieht)

      Also, schlecht finde ich es nicht, wenn es Veränderungen gibt. Bei Bücherverfilmungen zB. ist das ja wieder etwas anderes, da man sich ja bei der optischen Gestaltung komplett austoben kann usw.

      Das einzige, was ich glaube ich schonmal erwähnt habe, was mir im Film komplett fehlt und was ich mir für Teil2 echt wünsche, sind diese komplett surrealen Szenen, bei denen man wirklich einen Moment braucht um zu begreifen, was man da sieht.
      Silent Hill hat sich ja nunmal an Jacobs Ladder orientiert, der Silent Hill Film hat überhaupt garkeine Elemente von diesem Film. Schade irgendwie^^

      Gerade im zweiten Silent Hill Film würde ich mir eine kurze einblendung der zuckenden Karussellpferde oder etwas ähnliches wünschen.
      Cheryl / Alessa bedankt sich am Ende des Spiels bei ihrem Vater (auch wenn er sie umbringen musste).

      Das ist so die einzige Vater-Kind Szene im ganzen Spiel, da sich ja Cheryl mit dem betreten von Silent Hill wieder mit Alessa verbindet und im Spiel nicht mehr vorkommt (was ich aber echt schade fand, dass macht die Suche so hoffnungslos).

      Gerade im zweiten Silent Hill Film würde ich mir eine kurze einblendung der zuckenden Karussellpferde oder etwas ähnliches wünschen.


      Bitte nicht. Es gibts nichts schlimmeres als kurze Einblenden (am besten mit nem tollen Soundeffekt), die was schlimmes zeigen und dann wieder weg sind. Davon bekommt man nur nen kurzen Schreck, welcher einem als Horror verkauft wird. Kann ich drauf verzichten.
      Auch in SH3 gibt es am Anfang so eine Szene, in der mit relativ verstörender Musik im Hintergrund das Karusell und das Pferd schnell eingeblendet werden.
      Ich würde das für den Film auch ganz cool finden ;)

      Aber das bringt uns wieder vom Thema ab, hier geht es ja um den ersten Film und das Spiel.

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